Hoffenheims Neuzugang Sandro Wagner (blau) im Luft-Zweikampf. Szene aus dem Testspiel gegen Verona. Foto: Siegfried Lörz
Gelingt Hoffenheim zum Auftakt der erhoffte Dreier gegen Leipzig
TSG Hoffenheim | erstellt am Sa. 27.08.2016
Die lange Sommerpause ist vorüber, an diesem Wochenende startete die Fußball-Bundesliga. Der Spielplan beschert der TSG 1899 Hoffenheim im neunten Erstligajahr am Sonntag (17:30 Uhr) ein Heimspiel gegen Aufsteiger RB Leipzig. Beide Mannschaften stehen sich dabei erstmals in einem Pflichtspiel gegenüber. Für zusätzliche Brisanz sorgt das Wiedersehen mit ehemaligen Bekannten.
Wiedersehen mit ehemaligen Bekannten
So dürften sich RB-Sportchef Ralf Rangnick (er führte die TSG von der 3. Liga ins Fußball-Oberhaus), Marvin Compper (bestritt von 2008-2013 insgesamt 157 Bundesligaspiele für die Kraichgauer), RB-Spielführer Dominik Kaiser (bestritt von 2010-2011 zehn Ligaspiele für die TSG), Davie Selke (spielte von 2009-2012 in der TSG-Jugend), Co-Trainer Zsolt Löw (ehem. Abwehrspieler), Physio Nikolaus Schmid, die Athletik-Coaches Kai Kraft und Nicklas Dietrich sowie Scouting-Chef Johannes Spors in der Sinsheimer Arena noch sehr heimisch fühlen.
RB-Sportchef Ralf Rangnick kehrt gleich beim Bundesligaauftakt an seine alte Wirkungsstätte zurück. AS Sportfotos.
Die Ostdeutschen gehen mit großer Euphorie an den Start. Rangnick und Neu-Trainer Ralf Hasenhüttl verfügen über eine junge, offensivstarke Mannschaft, die zwar mit großen Talenten bestückt ist aber noch Bundesliga-Erfahrung sammeln muss.
Dietmar Hopp freut sich auf einen starken Auftaktgegner
Hoffenheims Gesellschafter und Mäzen Dietmar Hopp über den Auftaktgegner: „Leipzig ist ein sehr starker Gegner zum Saisonstart. Die Zuschauer können sich auf ein interessantes Spiel gleich zu Beginn freuen. Ganz besonders freue ich mich auf das Wiedersehen mit einigen ehemaligen Hoffenheimern.“
Dass die Leipziger bundesweit nicht sonderlich geliebt werden, möchte Hopp nicht überbewerten: „Auch das wird sich legen. Ich persönlich habe mich sehr darüber gefreut, dass wieder ein Verein aus dem Osten erstklassig ist. Die Menschen dort haben es verdient, Bundesligafußball zu sehen. Zudem belebt der Klub finanziell wie infrastrukturell die Region.“
Auch Marvin Compper (links) trug einst das Trikot der Hoffenheimer. Rechts im Bild Kevin Volland. Bild: Siegfried Lörz
Unterschiedliche Pokalergebnisse
Beide Teams starteten recht unterschiedlich in der ersten Pokalrunde. Während RB bei Zweitligaaufsteiger Dynamo Dresden in einem hochbrisanten Sachsenderby mit 4:5 nach Elfmeterschießen bereits in der ersten Runde ausschied, siegten die Nordbadener erwartungsgemäß beim Regionalligisten Germania Egestorf/Langreder 6:0.
Einiges spricht für die Kraichgauer
Die zum Auftakt leicht favorisierten Hoffenheimer sind nach einer starken, intensiven Saisonvorbereitung mit einer Reihe guter Testspielergebnisse gegen international renommierte Mannschaften nun heiß auf den Start. Trainer Julian Nagelsmann kann personell aus dem Vollen schöpfen. Die Fans hoffen nach einer nervenaufreibenden vergangenen Saison mit drei Trainern und erst später Sicherung des Klassenerhalts, nun auf eine Runde ohne Turbulenzen. Dass die Nagelsmänner in den letzten 14 Spielen zu den besten fünf Mannschaften der Liga zählten, gibt Hoffnung auf eine bessere Saison.
Trainer Julian Nagelsmann (links) und Sportdirektor Alexander Rosen (rechts) hoffen auf ein erfolgreiches Auftaktspiel. Foto: Siegfried Lörz.
Olympia-Silbermedaillen-Gewinner Niklas Süle über den bevorstehenden Gegner: „Es wird gleich ein Super-Duell werden. Der Aufsteiger wird uns gleich früh anlaufen, doch ich bin davon überzeugt, dass wir den Heimvorteil nutzen und die ersten drei Punkte einfahren werden. Wir sind gut in Schuss, haben eine gute Vorbereitung hinter uns.“
Schmid und Elyounoussi suchen sich neue Herausforderungen
Alexander Rosen, Direktor für Profifußball bei 1899 Hoffenheim, konnte die anvisierte Kaderreduzierung um zwei Profi vorantreiben. Mittelfeldspieler Jonathan Schmid verlässt, wenige Tage vor Ende der Sommer-Wechselperiode, die Hoffenheimer in Richtung Liga-Konkurrent FC Augsburg. Am Ende der vergangenen Saison standen 23 Bundesliga-Einsätze für den Straßburger zu Buche, nur neun davon allerdings über die gesamte Spieldauer. Der Offensivspieler, der rechts wie links einsetzbar ist, zu seinem Vereinswechsel: „Ich sehe beim FC Augsburg eine sehr gute Perspektive, sowohl für den Verein, aber auch für meine persönliche Entwicklung. Daher freue ich mich, dass der Wechsel noch vor dem Saisonstart geklappt hat.“
Ebenfalls Abschied nimmt der gebürtige Marokkaner Tarik Elyounoussi, der zum griechischen Erstligaligisten Olympiakos Piräus wechselt. Unter Julian Nagelsmann kam er im zweiten Abschnitt der letzten Saison jedoch nur auf zwei Einsätze und auch in der Vorbereitung auf die neue Spielzeit wurde er lediglich einmal aufgeboten. Sein Wechsel daher mehr als nachvollziehbar.
Am kommenden Mittwoch (31.8.) schließ das Transferfenster.
Es ist davon auszugehen, dass sich vielleicht noch die eine oder andere Personalveränderung bei den Nordbadenern ergibt.