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Ein Spitzenspiel mit vielerlei Facetten im Hintergrund +++ BVB vs. TSG
TSG Hoffenheim | erstellt am Sa. 16.12.2017
Die Partie zwischen dem Tabellensechsten und dem Fünften ist am Samstagabend (18.30 Uhr) gleichzeitig das Spitzenspiel des 17. Spieltages.
Das Ziel beider Mannschaften ist mit einem Dreier auf einem Champions-League-Platz zu überwintern. Zudem bekommt die Partie aufgrund der Trainerkonstellation eine zusätzliche Brisanz. Zum einen ist da der neue BVB-Coach Peter Stöger, der erstmals im Heimspiel vor über 80.000 Besucher seine Visitenkarte abgibt, und auf der anderen Seite Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann, der als dessen möglicher Nachfolger im nächsten Sommer behandelt wird.
Der TSG-Coach sagte bei der heutigen PK zum nächsten Gegner, den er sich am vergangenen Dienstag beim 2:0-Sieg in Mainz vor Ort selbst angeschaut hat: „Mir sind einige Dinge aufgefallen, die sich schon im ersten Spiel unter Peter Stöger geändert haben. Es ist kein gänzlich neuer BVB, aber sie stehen etwas tiefer und das Gegenpressing ist nicht so betont wie es zuletzt unter Peter Bosz der Fall war. Das Umschalten nach Ballverlust ist wohl die augenscheinlichste Veränderung.“
Zur Verfassung der Schwarz-Gelben sagte Nagelsmann: „Dortmund war zu Beginn der Saison sehr gut und dann nicht mehr so. Dass sie nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen, hat man in der ersten Halbzeit in Mainz gesehen. Nach dem Führungstreffer wurde das aber auch schnell besser. Man sieht dann schon, dass sie trotz einiger Verletzungen sehr viel Qualität haben und sehr gut kicken können.“
In den letzten Duellen haben sich die Kraichgauer sehr gut aus der Affäre gezogen. Der TSG-Coach vermisste dabei öfters das nötige „Spielglück“. In den 20 Aufeinandertreffen in Liga und Pokal steht es nach Siegen deutlich mit 9:4 für die Borussen. An den einzigen Erfolg im Dortmunder Fußballtempel am 13. Mai 2013 kann sich jeder Hoffe-Fan noch erinnern. Die TSG siegte durch zwei Elfmetertore von Sejad Salihovic und feierte anschließend nach dem Erfolg in der Relegation über Kaiserslautern den Klassenerhalt.
Nagelsmann, der damals zum Trainerteam von Markus Gisdol zählte, rückblickend: „Wir hatten eigentlich schon unsere Koffer für die 2. Liga gepackt. Zur Halbzeit hätte es schon 6:0 für den BVB stehen können. Die zweite Halbzeit war dann völlig verrückt – zwei Elfmeter, zwei Tore, Großkreutz im BVB-Tor und der zurückgenommene 2:2-Ausgleich der Dortmunder in der Nachspielzeit durch Lewandowski.
Dem Linienrichter von damals klingeln wahrscheinlich heute noch die Ohren. Das war schon Wahnsinn, aber so viel Emotion brauche ich nicht zwingend ständig. Für meine Haare und die Geheimratsecken war das kein gutes Spiel.“
Auf die Frage, ob er die TSG bereits zum BVB auf eine Stufe stelle, sagte der gebürtige Landsberger: „Nach den letzten Duellen sehe ich uns sportlich schon auf Augenhöhe. Ansonsten ist das Dortmunder Gesamtpaket ein ganzes Stück im Regal über uns.“
Personell müssen die Hoffenheimer auf den gelbgesperrten Dennis Geiger verzichten. Ansonsten sind alle Spieler fit. Dass Sandro Wagner, der zuletzt wieder zwei Mal mit dem Team trainiert hat, seine Abschiedsvorstellung vor dem zu erwartenden Wechsel zum FC Bayern gibt, ist eher unwahrscheinlich.
Die Gesamtbilanz der ersten Halbserie sieht Nagelsmann zufriedenstellend: „Ganz subjektiv ist diese Hinrunde nicht so gut wie die vergangene, obwohl wir mit einem Sieg in Dortmund bis auf zwei Punkte auf die Ausbeute des Vorjahres herankommen könnten. Vor der Saison hätte ich wahrscheinlich auch 26 Punkte unterschrieben, aber jetzt wollen wir 29. Die Ergebnisse in der Europa League werfen einen Schatten auf diese Hinrunde. Wir alle waren diesen Rhythmus nicht gewohnt und hatten ein paar Wellentäler. Das macht uns aber auch Hoffnung, dass wir es in der Rückrunde noch besser machen können.“
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