TSG 1899 Hoffenheim vs. SV Darmstadt 98, Fussball, Herren, 1. Bundesliga, 16. Spieltag, Saison 23/24. Foto: IMAGO / Eibner.

TSG 1899 Hoffenheim vs. SV Darmstadt 98, Fussball, Herren, 1. Bundesliga, 16. Spieltag, Saison 23/24. Foto: IMAGO / Eibner.

Die TSG Hoffenheim hat einen Heim-Komplex ++ Auswärts läuft es hingegen sehr gut

TSG Hoffenheim | erstellt am Sa 23.12.2023

sport-kurier. Eigentlich müssten sich die Verantwortlichen der TSG 1899 Hoffenheim überlegen ihre Spiele zukünftig auf neutralem Boden auszurichten. Denn die PreZero Arena scheint kein gutes Pflaster für die Mannschaft zu sein – und das nicht erst seit dieser Saison. Kein echter Heimvorteil ist für das Team von Pellegrino Matarazzo feststellbar, das dafür auf fremden Platz hervorragende Leistungen zeigt.

Fast erinnert es ein wenig an die kuriose Aufstiegssaison 2008/09. Gerade in die Bundesliga aufgestiegen begeisterte die junge Truppe um Carlos Eduardo, Demba Ba, Luiz Gustavo, Vedad Ibisevic und Sejad Salihovic bei ihren Auftritten im Mannheimer Carl-Benz-Stadion. Sieben Siege, zwei Unentschieden – so die Hinrunden-„Heimbilanz“, was dem Team auch die sensationelle Herbstmeisterschaft brachte. Dass ein Aufsteiger diese Bilanz (abgesehen vom überraschenden Aufstiegs-Meister 1. FC Kaiserslautern) nicht halten kann und die Realität die Mannschaft einholen wird, war klar.

Doch hofften die Verantwortlichen, dass zumindest der Umzug in die brandneue Rhein-Neckar Arena in Sinsheim diese positive Heimbilanz erhält. Nach dem 2:0 im ersten Bundesligaspiel dort gegen Energie Cottbus, folgte nur noch ein weiterer Sieg (gegen Köln), drei Punkteteilungen und drei Niederlagen gab es damals dort.

In dieser Saison belegt die TSG konstant Tabellenplätze zwischen 5 und 7. Dabei wirkt es kurios, dass zu Hause im Schnitt ein Punkt geholt wurde (viertschwächste Heimbilanz der Liga), auf fremden Platz jedoch zwei (drittstärkste Heimbilanz der Liga). Fünf Siege, ein Unentschieden, zwei Niederlage gab es auswärts – zwei Siege, zwei Unentschieden, vier Niederlagen im eigenen Stadion. Zwar könnte man darauf verweisen, dass die stärkeren Gegner in der Hinrunde die Fahrt nach Sinsheim antraten, dennoch ist solch eine Diskrepanz auffällig. Allerdings gab es solch eine Bilanz bereits vor dieser Saison schon einmal. Zuletzt in der Saison 2019/20 holte die TSG mehr Punkte in der Fremde als zu Hause, am Ende belegte die TSG Platz 6.

Einige Veränderungen gab es im Kader vor der Saison. Dass der von RB Leipzig geliehene Angelino nicht gehalten werden konnte, war für die TSG ein harter Schlag. Zehn Tore hatte der agile Linksverteidiger vorbereitet, doch 20 Millionen Euro Ablöseforderung waren zu viel für den als Ersatz für Nationalverteidiger David Raum geliehenen RB-Profi. Dieser wurde anschließend in die Türkei weiterverliehen – Galatasaray verpflichtete ihn, inklusive Kaufoption über sechs Millionen Euro.

Auch der Abgang der Mittelfeldachse Christopher Baumgartner/Angelo Stiller schmerzte. Mit Neu-Nationalspieler Grischa Prömel wurde dieser Mannschaftsteil aus den eigenen Reihen besetzt, hinzu kamen Anton Stach (Mainz) und Florian Grillitsch (Ajax Amsterdam). Top-Verpflichtung sollte jedoch Neu-Nationalspieler Mergim Berisha sein, den allerdings ein Kreuzbandriss außer Gefecht setzte noch ehe er sich richtig einspielen konnte. Seine Verletzung öffnete allerdings den Weg für U21-Nationalspieler Maximilian Beier, welche dieser mit sechs Treffern nutzte.

Nach dem 1:2 gegen den SC Freiburg zum Auftakt stabilisierte sich das Team jedoch schnell. Siege gegen Aufsteiger Heidenheim, Wolfsburg, Köln und Union Berlin brachten die Mannschaft auf Rang 5, ehe es gegen Dortmund zu Hause einen Dämpfer gab. Auswärtssiegen in Bremen und Stuttgart folgten Heimniederlagen gegen Frankfurt und Leverkusen – am Ende reichte es zu 24 Punkten vor der Winterpause und Rang 7, punktgleich mit Frankfurt und Freiburg. Die Hinrunde beschließen wird das Gastspiel bei Rekordmeister FC Bayern München am 12. Januar, ehe die TSG hofft in der Rückrunde auf dem heimischen Geläuf erfolgreicher zu sein als in der Hinrunde.

Gelingt dies, sollte Hoffenheim auch weiterhin um einen Europapokalplatz kämpfen können.

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