
Adam Szali war nach seinem Treffer zum 3:1 gegen Mainz nicht zu bremsen. Das Trikot ausziehen zog die "gelbe Karte" nach sich. Bild: Siegfried Lörz
Der sport-kurier im Interview mit Hoffenheims Adam Szalai
TSG Hoffenheim | erstellt am Mi. 14.02.2018
Der Nationalstürmer rackerte, kämpfte, traf per Kopf die Querlatte, riss große Lücken für seine Mitspieler und wurde für seine beiden Treffer gegen den Ex-Klub euphorisch gefeiert.
Glückwunsch zum Sieg, Ihrer guten Leistung und den beiden Toren gegen Mainz. War das Ihr bislang bestes Spiel im Hoffenheimer Dress?
Szalai: (lacht) Keine Ahnung – finden Sie? Es hat einige Jahre gedauert bis ich mein bestes Spiel für die TSG gemacht habe. Es waren einige Spiele dabei, die auch gut waren. Mit Sicherheit hat da auch die aktuelle Situation unserer Mannschaft mit den sieglosen Spielen zuletzt eine Rolle gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir wahnsinnig viel Druck gemacht und daher war der Sieg am Ende auch verdient.
Gegen Mainz haben Sie in der Vergangenheit schon des Öfteren getroffen. Liegt Ihnen der FSV als Gegner ganz besonders?
Szalai: Ich denke, nur weil ich zuletzt in beiden Spielen gegen Mainz öfters getroffen habe, dass das nicht etwas Besonderes ist. Ich versuche gegen jeden Gegner mein Bestes zu geben, arbeite hart und versuche immer meiner Mannschaft zu helfen. Für einen Stürmer ist es immer schön, wenn er trifft. Ich bin jetzt nur glücklich, dass ich getroffen habe und wir den ersten Sieg in 2018 eingefahren haben.
Adam Szali trifft gegen den FSV Mainz 05 zu vorentscheidenden 3:1. Bild: Siegfried Lörz
Fühlt sich der 4:2-Erfolg wie ein Befreiungsschlag an?
Szalai: Ich hatte beim Weg in die Halbzeitpause noch ein etwas komisches Gefühl. Wir waren zwar dabei, waren das bessere Team, aber es stand Unentschieden. Ich habe mir gesagt, wir müssen in der zweiten Hälfte alles raus hauen, um die drei wichtigen Punkte zu holen. Es war klar, wenn wir den großen Druck aufrecht halten, dass dann zwangsläufig die Tore kommen werden.
Die Fans haben Sie in der Vergangenheit immer etwas kritischer betrachtet. War es für Sie jetzt ein ganz besonderes Gefühl, als Sie nach dem Spiel am Zaun das „Humba Täterä“ anstimmen durften?
Szalai: Ja, es war schon immer so, dass ich so gesehen wurde. Warum, das weiß ich auch nicht. Ich habe es mitbekommen, dass wenn ich eine unglückliche Aktion habe, dass dann gleich darauf reagiert wird. Dann mache ich zwei Tore und kann mit den Fans Humba singen. Im Fußball ist das ganz verrückt, vor dem Spiel gibt es Pfiffe und danach Humba.
Die Fans haben für Sie sogar das Sandro Wagner-Lied umgedichtet.
Szalai: Dass das Lied jetzt auf mich um getextet wurde freut mich, auch wenn ich den Text noch nicht ganz kenne. Wie gesagt, im Fußball geht das manchmal sehr schnell.
Ihr Jubel nach Ihrem Treffer zum 3:1 war sehr emotional, fürs Trikot ausziehen bekamen Sie die gelbe Karte. Was ging in Ihnen in diesem Moment vor?
Szalai: Nachdem wir seit Wochen nicht mehr gewonnen haben, und ich dann gegen Mainz das womöglich vorentscheidende 3:1, in Verbindung mit den drei Heimpunkten fest vor Augen, mache – da freut man sich einfach. Es ist schon ein Unterschied, ob es ein Tor zum 5:0 oder eben wie eines zum 3:1 ist. Ich war einfach glücklich, dass ich meiner Mannschaft mit dem Tor helfen und ihr Sicherheit geben konnte. Ob man dafür dann die gelbe Karte bekommt blendet man in so einem Moment völlig aus und freut sich nur. Natürlich werde ich nicht jedes Mal, wenn ich ein Tor schieße, das Trikot ausziehen. Das war glaube ich jetzt auch das erste Mal.
Am Samstag kann die TSG mit einem Sieg gegen einen weiteren ehemaligen Verein von Ihnen, dem FC Schalke 04, punktemäßig gleichzuziehen und den Abstand zu den internationalen Rängen minimieren. Liegen Ihnen die Königsblauen genauso wie die Mainzer?
Szalai: Das mit Schalke ist nicht so wie bei Mainz, obwohl ich schon einmal gegen Schalke zu Hause getroffen habe. Wir müssen für Samstag genauso hart in der Trainingswoche arbeiten wie zuletzt. Es wird nicht einfach gegen Schalke, sie sind inzwischen sehr gut organisiert und haben einen sehr guten Trainer.
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