
Andrej Kramaric (links) im Zweikampf mit Bayerns David Alaba. Bild: Siegfried Lörz
Der sport-kurier im Interview mit Andrej Kramaric ++ „Wollen den maximalen Erfolg um erneut international zu spielen“
TSG Hoffenheim | erstellt am Di. 16.01.2018
Auch wenn sich der 26-Jährige nicht als klassischen Stürmer sieht, so erzielte der beidfüßige Offensivspieler in 161 Länderspielen 86 Tore für sein Land. In der Bundesliga hatte er zuletzt Ladehemmung, traf seit 21 Pflichtspielen nicht mehr. Beim Rückrundenauftakt in Bremen vergab er eine sehr große Chance zur möglichen Hoffenheimer Führung aus kurzer Distanz.
In 67 Ligaspielen erzielten Sie 22 Treffer, gaben 16 Assists. Für Manager Alexander Rosen sind Sie deshalb ein außergewöhnlicher Fußballer, der zu den Top 5 Spielern der Bundesliga was Torbeteiligungen gehört.
Andrej Kramaric: Das ist ein großes Lob. Ich will und muss das aber auch immer wieder neu mit Leben füllen. Zuletzt lief es mit Toren und Vorlagen nicht so wie ich mir das vorstelle. Da will ich in der Rückrunde auf jeden Fall wieder eine Schippe drauflegen. Daran arbeite ich hart.
Andrej Kramaric in Aktion. Foto: Siegfried Lörz
Mit welchen Zielsetzungen gehen Sie in die zweite Saisonhälfte?
Kramaric: Wir alle im Team haben große Ziele. Die vergangene Saison soll keine einmalige bleiben. Natürlich sind wir mit Platz sieben oder acht nicht zufrieden. Wir wollen immer den maximalen Erfolg. Wir wollen idealerweise jedes Spiel gewinnen. Wir haben europäische Luft geschnuppert. Und davon wollen wir alle mehr. Auch wenn es nicht einfach wird.
Die Saison begann für Sie mit einem verschossenen Elfmeter gegen Liverpool alles andere als glücklich. Für Trainer Nagelsmann ist dies mit eine Ursache, warum Sie nicht hundertprozentig in die Spur kommen.
Kramaric: Natürlich hätte ich diesen Elfmeter gerne verwandelt. Die Spiele gegen Liverpool wären wohl anders gelaufen, wenn ich dieses Tor gemacht hätte. Fairerweise muss man aber zugeben, dass Liverpool über beide Spiele hinweg gesehen die stärkere Mannschaft war. Ich habe direkt nach dem verschossenen Elfmeter in der Liga an den ersten beiden Spieltagen getroffen. Die Hinrunde hake ich ab unter dem Begriff „Stürmerleben“ – mal hast du einen Lauf und die Bälle fallen quasi von selbst rein, manchmal läuft es einfach nicht. Ich tue alles dafür, um der Mannschaft in der Rückrunde mit meinen Toren wieder zu helfen.
Nach dem Wechsel von Sandro Wagner nach München dürften auch Ihre Chancen für die Startformation gestiegen sein. Zuletzt kamen Sie meistens von der Bank.
Kramaric: Dafür steht uns jetzt Adam Szalai, der große Teile der Vorrunde verletzt verpasst hat, wieder zur Verfügung. Es liegt doch in erster Linie an mir und meinen Leistungen, sowie den Vorstellungen des Trainers für die jeweilige Partie, ob ich in der Startelf stehe. Ich bin selbstkritisch genug, um zu sagen, dass ich in der Hinrunde nicht immer so gespielt habe, wie ich mir das vorstelle.
Torjubel bei Andrej Kramaric (rechts). Daneben Nadiem Amir. Zuletzt hatte Kramaric Ladehemmung. Bild: Siegfried Lörz
Der Kampf um die internationalen Plätze ist deutlich enger geworden, die Top-Teams stehen aktuell auf den ersten sechs Rängen.
Kramaric: Vor uns stehen in der Tabelle Top-Mannschaften, das wissen wir. Aber ich weiß auch, was in unserer Mannschaft steckt. Wir haben viel Qualität im Team.
Was hat sich Ihrer Meinung nach gegenüber der vergangenen Saison verändert?
Kramaric: Die Gegner treten gegen uns anders auf, sie spielen defensiver, spielen weniger mit und bieten uns weniger Raum für unsere Kombinationen. Da findet bei uns ein Anpassungsprozess statt, den wir in der kurzen Vorbereitung auf die Rückrunde auch noch einmal intensiv angestoßen haben.
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