Niklas Süle (blau) im Spiel gegen den 1. FC Köln (2015/2016). Foto: Siegfried Lörz

Niklas Süle (blau) im Spiel gegen den 1. FC Köln (2015/2016). Foto: Siegfried Lörz

Der Anruf vom Bundestrainer kam an der Tankstelle

TSG Hoffenheim | erstellt am Di. 30.08.2016

sport-kurier. Zum Bundesligaauftakt 2016/17 stand bei der TSG 1899 Hoffenheim ein Spieler ganz besonders im öffentlichen Fokus. Für Niklas Süle, der am kommenden Samstag 21 Jahre wird, waren es zuletzt sehr intensive, anstrengende und zugleich erfolgreiche Wochen.

Nach der Rückkehr von den Olympischen Spielen in Brasilien blieb für den Silbermedaillengewinner wenig Gelegenheit für Zeitumstellung und Erholung, denn die Vorbereitungen auf den Bundesligastart gingen in die entscheidende Phase. Nach dem 2:2 Auftaktmatch gegen RB Leipzig machte Süle auch kein Geheimnis daraus: „Die letzten Wochen und vor allem das Spiel gegen Leipzig waren sehr anstrengend, daher bin ich jetzt auch ganz schön kaputt. Die Automatismen waren jetzt doch sehr unterschiedlich. Eigentlich hätte ich mir auch die Pause nehmen können, doch ich wollte beim Ligaauftakt unbedingt spielen.“

Süle blieb wenig Zeit zum Durchatmen. Wenige Stunden nach dem RB-Spiel reiste er mit dem Zug nach Düsseldorf zur A-Nationalmannschaft, wo sich der amtierende Weltmeister auf die Länderspiele in Mönchengladbach gegen Finnland und in Oslo in der WM-Quali gegen Norwegen vorbereitet.

Die Nominierung durch Bundestrainer Joachim Löw kamen für ihn völlig überraschend

„Ich war noch als Gast bei einem Jugend-Fußballcamp und auf dem Rückweg an der Tankstelle klingelte plötzlich mein Handy mit unbekannter Nummer. Als ich hörte, dass es der Bundestrainer war, hat es mir zunächst die Sprache verschlagen und mir ist fast der Zapfhahn aus der Hand gefallen. Die Nominierung ist für mich etwas ganz Besonderes, womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte.“

Im Mannschaftskreis wurde die Einladung sehr begrüßt, schließlich ist Süle jetzt der erste Hoffenheimer Nachwuchsspieler, der zur A-Nationalmannschaft eingeladen wurde. Süle: „Das ist eine tolle Sache für Hoffenheim – und noch toller für mich.“

Abgesehen von der unvergesslichen Zeit in Brasilien, mit dem dramatischen Elfmeterschießen im Finale im Maracana-Stadion von Rio vor 70.000 Zuschauern, war die Einladung zur Nationalmannschaft für ihn, wie er selbst sagt, „mit das Schönste überhaupt“. Zeit diese außergewöhnlichen Momente zu verarbeiten bzw. zu genießen bleibt kaum, denn ein Highlight folgt dem anderen.

Niklas Süle ist auch treuer Leser des sport-kurier Magazins. Der 21- jährige gilt als großes Nachwuchstalent. Bild: BWA-Bauer

Bei der Nationalmannschaft freut es den gebürtigen Frankfurter ganz besonders, bei den besten Spielern der Welt dabei zu sein: „Ich versuche so viel mitzunehmen wie es geht, viel aufzusaugen und mich für spätere, höhere Aufgaben zu empfehlen.“ Der Wunsch zum ersten Einsatz ist natürlich groß: „Vielleicht klappt es ja und ich bekomme im ersten Testspiel gegen Finnland etwas Spielzeit.“

Außergewöhnlich seine bisherige Karriere

Unter Trainer Markus Gisdol debütierte er im Abstiegskampf 2013 in höchster Not erstmals in der Bundesliga. Seitdem hat sich der 1,94 Meter Hüne, trotz eines herben Rückschlags durch einen Kreuzbandriss, zu einem national wie international begehrten Innenverteidiger entwickelt. Der leidenschaftliche Golfspieler nutzte Olympia zum großen internationalen Durchbruch und viele sehen in den beweglichen und schnellen Verteidiger bereits den kommenden Nationalspieler.

Auch wenn ihm nach der Länderspielreise zwei bis drei freie Tage in Aussicht gestellt wurden, gehen seine Blicke bereits in Richtung nächstes Auswärtsspiel am 11. September in Mainz. Süle: „In Mainz geht es darum, die nächste Chance drei Punkte zu holen zu nutzen. Es wird sicherlich nicht einfach, aber dennoch machbar.“

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