
Szene aus der Vorsaison in Hoffenheim gegen Leverkusen. Hier zieht Kai Havertz (Lverkeusen) ab. Bild: S. Lörz
Den Heimkomplex ablegen ++ Hoffenheimer wollen gegen Bayer Leverkusen mutig auftreten
TSG Hoffenheim | erstellt am Do. 30.01.2020
Mit Blick auf die bisherigen 23 Duelle, wo die Kraichgauer nur fünf Mal gewinnen konnten und 14 Mal als Verlierer vom Platz gingen, kann man schon etwas von einer Art Angstgegner sprechen, wenngleich man in der Hinrunde unterm Bayer-Kreuz 0:0 und in der Vorsaison zweimal 4:1 gewinnen konnte.
Mit Torhüter Ramazan Özcan, Kevin Volland, Kerem Demirbay und Nadiem Amiri kommt es am Samstagnachmittag zum Wiedersehen mit gleich vier ehemaligen Hoffenheimer Spieler. Zusammen absolvierten sie 319 Bundesligaspiele für die TSG. Angesprochen auf die Entwicklung der zuletzt an den Niederrhein gewechselten Demirbay und Amiri sagte TSG-Coach Alfred Schreuder bei der heutigen Pressekonferenz: „Für Kerem war es in der Anfangsphase schwer in die Mannschaft zu kommen. Inzwischen hat er es gepackt und ist Stammspieler – es läuft sehr gut bei ihm. Nadiem bleibt noch immer ein großes Talent. Er hat am Ende der Hinrunde viel gespielt und entwickelt sich gut. Beide sind Top-Spieler, das hat man schon gesehen, als sie noch bei uns waren. Wir freuen uns, sie wieder zu sehen.“
Freuen wird sich der 47-jährige Niederländer auch auf das Wiedersehen mit seinem Landsmann und Trainerkollegen Peter Bosz, mit dem er Anfang der 90er-Jahre bei Feyenoord Rotterdam und in der Saison 1998/99 bei NAC Breda spielte. Schreuder erwartet vom Bosz-Team „einen offensiven Gegner, der mit viel Tempo nach vorne spielt“. Über die Herangehensweise sagte er: „Leverkusen spielt meist mit der gleichen Grundordnung, einer Doppelsechs und mit Kai Havertz auf der Zehn. Sie sind über die Außenpositionen extrem gefährlich, haben in der Mitte mit Kevin Volland einen super Stürmer.“
Angesprochen auf die letzten beiden schwachen ersten Halbzeiten in der Rückrunde gegen Frankfurt und Bremen sagte der Hoffe-Coach: „Ich glaube, dass wir gegen Bremen nicht so schwer ins Spiel gekommen sind, das war eigentlich so besprochen. Gegen Frankfurt hat uns einfach der Mut gefehlt, um einfach und schneller nach vorne zu spielen. Ich glaube am Samstag wird es ein total anderes Spiel, wo wir mehr Räume haben werden – ähnlich wie gegen Frankfurt und Freiburg.“
Das Werksteam sieht er dabei auf einer Stufe mit Borussia Dortmund: „Leverkusen ist einer der Topvereine in Deutschland, das am Ende um die Deutsche Meisterschaft mitspielen kann. Da braucht man nur auf die Qualität der Spieler schauen.“ Dennoch sieht er sein Team dabei nicht chancenlos: „Ich gehe davon aus, dass wir mehr Räume als sonst bekommen werden und erwarte daher ein ähnliches Spiel wie gegen Dortmund. Leverkusen und Dortmund haben fast die gleichen Qualitäten. Wir können jetzt zeigen, wie gut wir sind.“
Dass es nicht erneut zu einer einseitigen Partie wie im Hinspiel kommt, wo man sich höchst glücklich ein 0:0 ermauerte, glaubt Schreuder nicht: „Im Hinspiel haben wir es mit zu viel weit geschlagenen Bällen versucht, doch jetzt sind wir in unserer Entwicklung einen Schritt weiter, werden es anders machen und mutiger agieren. Den Mut erwarte ich von meinen Spieler. Aber am Ende müssen die Jungs selbst auf dem Platz entscheiden, was passiert. Sie haben im Spiel ein besseres Gefühl, als der Trainer.“
Die Blau-Weißen können mit einem Heimsieg bis auf einen Punkt an Leverkusen herankommen und sich auf einen internationalen Tabellenplatz vorarbeiten. Doch trotz der interessanten Partie gegen das Bayer-Starensemble, der Rückkehr von vielen ehemaligen Spielern und der meist offensiven und torreichen Duelle, konnten stand heute erst 24.000 Tickets abgesetzt werden. 300 davon gingen an die Gäste.
{loadmoduleid 374}
zurück