Szene aus dem Hinspiel in Hoffenheim / Es

Szene aus dem Hinspiel in Hoffenheim / Es "brennt" im Schalker Strafraum -Archivfoto. Bild: Siegfried Lörz

Dem FC Schalke 04 genügt eine starke Halbzeit gegen die TSG Hoffenheim

TSG Hoffenheim | erstellt am So. 18.02.2018

 

sport-kurier. Die TSG Hoffenheim muss nach einer 1:2 Niederlage beim FC Schalke 04 einen herben Rückschlag im Kampf um die internationalen Plätze einstecken. Nach dem sechsten Heimsieg dieser Saison vor 60.741 Zuschauer hat sich der Vorsprung der Königsblauen gegenüber den harmlosen Kraichgauern auf sechs Punkte vergrößert.

Die TSG hatte zwar 60 Prozent der Ballbesitz, kam aber erst nach einer Stunde so richtig auf Touren, was acht ihrer zwölf Torschüsse in der Schlussphase verdeutlichen. Thilo Kehrer (11.) brachte die Schalker mit seinem ersten Saisontor in Führung, Breel Embolo (28.) erhöhte nach einem desaströsen Fehlpass von Hoffenheims Kapitän Kevin Vogt. Andrej Kramaric (78.) gelang mit seinem vierten Treffer im dritten Spiel in Folge nur noch der Anschlusstreffer in einer intensiven Partei des 23. Spieltages.

Trotz ihres dritten Spiels innerhalb von zehn Tagen waren die Gastgeber von Anpfiff an das aktivere Team, das mutig offensiv nach vorne spielte. Nachdem Franco Di Santo (10.) noch mit einem Distanzschuss an TSG-Keeper Oliver Baumann scheiterte, brachte der junge Kehrer S04 mit einem Kopfball nach einem Eckball verdient in Führung. Für die Gastgeber war es bereits das 17. Saisontor nach einer Standardsituation. Nur wenige Minuten später ließ der Schweizer Breel Embolo (14.) den nächsten Treffer folgen, welcher aber von Schiedsrichter Benjamin Brand kurz darauf dank Hilfe des Video-Assistenten richtigerweise wegen Abseitsstellung zurückgenommen wurde.

Doch die bärenstarken Knappen ließen sich davon nicht beirren und blieben am Drücker, während beim Gegner die Offensivspieler Kramaric, Adam Szalai und der künftige Schalker Mark Uth völlig blass blieben. Es dauerte nicht lange, bis Embolo mit großzügiger Hoffenheimer Unterstützung dann doch seinen zweiten Saisontreffer feiern durfte. Nachdem Abwehrchef Vogt einen Querpass im eigenen Strafraum dem 21-Jährigen direkt in die Füße spielte, hatte dieser keine Mühe, den Ball am verwirrten Torhüter Baumann vorbei ins leere Tor zu schießen. Von den träge wirkenden Gästen war im ersten Abschnitt, bis auf einen Distanzschuss von Ermin Bicakcic (43.), den FC-Keeper Ralf Fährmann problemlos parierte, nicht zu sehen.

Auch im zweiten Abschnitt blieb es zunächst bei der Dominanz der Gastgeber, die nach und nach immer weiter zurückzogen und mit Kontern agierten. So verpassten Guido Burgstaller (56.) und Daniel Caligiuri (61.) die endgültige Vorentscheidung. Kurioses dann in der 51. Minute: Nach einer minutenlangen Behandlung des Linienrichters Robert Schröder, der sich am linken Sprunggelenk verletzte, musste dieser durch den vierten Offiziellen Guido Kleve ersetzt werden. Respektlos und völlig daneben waren in diesem Moment die Spottgesänge der Schalker-Fans („Steh auf, du Sau!“ und „Auf Wiedersehen“).

Erst nach etwas über einer Stunde, als TSG-Coach Julian Nagelsmann mit Steven Zuber, Robert Zulj und Pavel Kaderabek drei frische Kräfte brachte, erhöhte sein Team deutlich erkennbar den Druck. Nachdem ein Schuss von Rupp (69.) im letzten Moment von Kehrer per Grätsche geklärt wurde und Fährmann einen Schlenzer von Kramaric (70.) entschärfte, gelang dem noch auffälligsten Hoffenheimer Kramaric, nach einer Flanke von Kaderabek, per Kopf der 1:2-Anschlusstreffer.

Die bis dahin stabile Schalker Abwehr wurde in der Folge zwar zunehmend wackliger, konnte aber in der spannenden Schlussphase dem anrennenden Gegner trotz siebenminütiger Nachspielzeit Stand halten und letztendlich den verdienten Dreier verbuchen.

Die Hoffenheim, in der Rückrunde bei nur mageren fünf Punkten einfach nicht so richtig in die Spur kommen, empfangen am Samstag um 15.30 Uhr im Baden-Derby den derzeit starken SC Freiburg in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena.

FC Schalke 04 – TSG 1899 Hoffenheim 2:1 (2:0)

Schalke: Fährmann – Kehrer, Naldo, Nastasic – Schöpf (90.+6 Oczipka), Goretzka, Stambouli, Caligiuri – Di Santo (75. Pjaca) – Embolo (83. Harit), Burgstaller
Hoffenheim: Baumann – Bicakcic (58. Zulj), Vogt, Benjamin Hübner – Grillitsch, Amiri (67. Rupp) – Kaderabek, Schulz (52. Zuber) – Uth, Szalai, Kramaric

Tore: 1:0 Kehrer (11.), 2:0 Embolo (28.), 2:1 Kramaric (78.)
Schiedsrichter: Brand, Bicakcic, Voft
Gelbe Karten: Schulz, Bicakcic, Vogt, Grillitsch – Goretzka, Burgstaller
Zuschauer: 60.000

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