Hoffenheims Geschäftsführer Frank Briel gilt als

Hoffenheims Geschäftsführer Frank Briel gilt als "Mann der Zahlen". Foto: BWA

„Champions League bietet deutlich höheren Umsatz als Europa League“

TSG Hoffenheim | erstellt am Do 10.08.2017

sport-kurier. Fußball-Bundesligist TSG 1899 TSG Hoffenheim absolviert am Samstag in der 1. Runde des DFB-Pokal beim FC Rot-Weiß Erfurt sein erstes Pflichtspiel und startet eine Woche später mit einem Heimspiel gegen Werder Bremen in die zehnte Erstligasaison. Unabhängig dessen dreht sich bei den Kraichgauer alles um die beiden Champions League Play-Offs am 15. und 23. August gegen den englischen Traditionsverein FC Liverpool.

Hoffenheims Geschäftsführer Frank Briel, der schwerpunktmäßig für Finanzen und Organisation verantwortlich ist, stand uns im Interview zur aktuellen Situation zur Verfügung.

Mit dem FC Liverpool wurde Ihnen der auf dem Papier schwierigste Gegner zugelost.

Frank Briel: Im FC Liverpool wurde für uns der größte Fisch aus dem Teich geangelt. Es ist ein herausragendes Los und eine spannende Aufgabe. Mannschaft und Trainerteam wurden damit für die tolle Leistung in der vergangenen Saison belohnt.

Die TSG geht als klarer Außenseiter an den Start.

Briel: In der Tat, die Favoritenrolle tragen wir nicht. Aber es sind zwei K.O.-Spiele, in denen die jeweilige Tagesform entscheidet. Wir gehen nicht chancenlos in die Partien.
 
Wie sehr unterscheidet sich in finanzieller Sicht die Teilnahme an der Champions- von der Europa League?

Briel: Mit Blick auf die Vergleichszahlen der Vorjahre kann man sagen, dass eine Champions League-Saison ungefähr das Doppelte bis zweieinhalbfache an Umsatz gegenüber einer Spielzeit in der Europa League bringt. Das ist natürlich auch davon abhängig, wie weit man im jeweiligen Wettbewerb kommt.

Eine Mehrfachbelastung mit einigen personellen Problemen ist nicht auszuschließen.

Briel:  Von unserer Seite aus wurde das nie thematisiert. Wir haben überhaupt keine Sorge, dass die Mannschaft dem nicht gewachsen wäre. Die Jungs freuen sich auf die zusätzlichen internationalen Spiele. Ich sehe es nicht als Belastung, sondern als spannend und motivierend.
 
Wie ist Ihr Saisonziel definiert?

Briel: Wenn man auf die abgelaufene Saison blickt, wünscht man sich natürlich, daran anknüpfen zu können. Das muss auch unser Ziel sein. Wenn es uns gelingt einen ähnlich couragierten und engagierten Auftritt in der neuen Saison hinzulegen, national wie international, bin ich sehr zufrieden. Konkrete Platzierungsziele formulieren wir nie. Es geht immer um unsere Entwicklung.

Der Dauerkartenverkauf und die Sponsoreneinnahmen konnte gesteigert werden.

Briel: Wir haben mit 16.500 verkauften Dauerkarten ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zur vergangenen Saison. Auch das Vermarktungspotenzial in einem hohen Maß ausgeschöpft. Die Nachfrage hat zugenommen. Genaue Zahlen können wir erst nennen, wenn alle Verträge abgeschlossen sind. Das Wachstum ist auf allen Ebenen zweistellig.

Nicht selten wird ein nahezu volles Stadion vermeldet, obwohl viele Zuschauerlücken unübersehbar sind.

Briel: Das hat mit den Dauerkarten zu tun. Wir möchten künftig auch den Dauerkartenbesitzern die Möglichkeit geben, ihre Karten an andere Personen weitergeben zu können, wenn sie nicht selbst in die Arena kommen können. Dann werden auch die manchmal wahrzunehmenden Lücken geschlossen werden können. Wichtig dabei ist, dass dies nicht aus kommerzieller Sicht, sondern als sogenannter Kostenersatz geschieht.

Bei internationalen Spielen wird womöglich auch der Schwarzmarkt „blühen“.

Briel: Die Kartennachfrage ist enorm hoch. Zudem ist die Zuschauerkapazität in den Europapokalspielen auf etwas mehr als 25.000 Plätze reduziert. Es gibt für dieses Problem aber Lösungen, an denen wir derzeit arbeiten. Einzelheiten dazu werden wir bekanntgeben, wenn alle Gespräche abgeschlossen sind.

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