
Spielszene aus der Vorsaison - TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund. Bild: Siegfried Lörz
Borussia Dortmund will bei der TSG Hoffenheim auf Sieg spielen
TSG Hoffenheim | erstellt am Do. 19.12.2019
Die Kraichgauer konnten am vergangenen Dienstag mit einem 2:0-Auswärtssieg bei Union Berlin ihren Negativlauf beenden und sich auf Tabellenplatz 8 behaupten. Mit einem einstelligen Platz kann man bei der TSG zur Saisonhälfte eigentlich zufrieden sein, zumal die Mannschaft aufgrund der vielen Abgänge wichtiger Leistungsträger und durch den Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Alfred Schreuder sich einigen Veränderungen und Anpassungen unterziehen musste.
Eine Personalentscheidung hat in dieser Woche für Aufsehen gesorgt. Beim hart umkämpften 2:0-Auswärtserfolg bei Union Berlin hatte TSG-Trainer Alfred Schreuder seinen Kapitän Kevin Vogt aus dem Kader gestrichen, obwohl der Abwehrchef nach Wadenproblemen wieder einsatzbereit war. Der 47-jährige Niederländer begründet seine Maßnahme mit einem Überangebot an Innenverteidiger: „Wir haben uns für dieses Spiel für andere Jungs entschieden, wir haben mit Posch und Hübner schon zwei Stammspieler auf dem Platz und mit Bicakcic und Akpoguma auch noch zwei auf der Bank, und wenn wir mit einer Viererkette spielen, brauchen wir nicht mehr als vier Innenverteidiger im Kader“.
Die Spieler, denen er sein Vertrauen schenkte, haben nach der 2:4-Heimniederlage gegen Augsburg die richtige Reaktion gezeigt und die Herausforderung angenommen. Bei einer Niederlage in Berlin wäre bei der Ursachenforschung womöglich eine Diskussion entstanden, warum ausgerechnet Vogt nicht berücksichtigt wurde.
Der nicht gerade erwartete Auswärtssieg bei den heimstarken Köpenicker hat im Blau-Weißen Lager neues Selbstvertrauen und neue Energien freigesetzt, was vor dem bevorstehenden Heimspiel gegen Dortmund sehr hilfreich ist. Im letzten Spiel vor der Winterpause sind die gleichen Tugenden gefragt wie in Berlin, denn man kann davon ausgehen, dass es erneut zu einem hart umkämpften, engen Fight kommt. Die Spiele Hoffenheim gegen Dortmund waren in der Vergangenheit schon immer sehr emotionale und hitzige Duelle, in denen es sowohl auf dem Spielfeld und auf den Rängen heiß zuging.
Die ambitionierten Dortmunder mussten sich am letzten Spieltag im Spitzenspiel gegen RB Leipzig vor heimischer Kulisse mit einem 3:3-Unentschieden zufrieden geben. Der BVB konnte dabei eine 2:0-Führung gegen den Tabellenführer nicht über die Zeit bringen und musste sich am Ende trotz hohem Aufwand und mit einem Remis begnügen. Mit 30 Punkten rangieren die Westfalen punktgleich mit dem FC Bayern München auf Platz 4, vier Zähler hinter dem Führungsduo Leipzig und Mönchengladbach.
Um sich zum Rückrundenstart diese gute Ausgangsposition aufrecht zu erhalten, wird das Team von Trainer Lucien Favre in Sinsheim voll auf Sieg spielen. In der vergangenen Saison gab es in den beiden Duellen keinen Sieger. Einem 3:3 in Dortmund folgte ein 1:1 in Sinsheim. In der Gesamtbilanz liegen die Westfalen mit 10 Siegen, 9 Unentschieden und 5 Niederlagen deutlich vorn.
Ein Spieler wird dabei im Mittelpunkt stehen. Für Nationalspieler Nico Schulz ist es die erste Rückkehr an die alte Wirkungsstätte nach seinem Wechsel im Sommer nach Westfalen. Rund 25 Millionen Euro ließen sich die Schwarz-Gelben die Verpflichtung des 26-jährigen gebürtigen Berliners kosten, der bislang in sieben von 16 Bundesligaspielen zum Einsatz kam. Der dynamische Linksverteidiger hatte nach einigen kleineren Formschwankungen beim BVB sich in den letzten Wochen wieder in die Startelf gekämpft und wird am Freitagabend ganz besonders motiviert gegen die ehemaligen Kameraden zur Sache gehen.
Die Anfeindungen und Beleidigungen aus dem schwarz-gelben Fanlager in Richtung TSG-Mäzen Dietmar Hopp sorgten nicht nur beim letzten Gastspiel an der A6 wieder für viele Diskussionen und Kopfschütteln. Es ist zu wünschen, dass sich solche unschönen Szenen morgen Abend nicht wiederholen und der ganze Fokus sich auf das Geschehen auf dem Spielfeld konzentriert.
Zum Abschluss der Hinrunde wird die Freitagabendpartie, die von Schiedsrichter Felix Zwayer geleitet wird, vom ZDF im Free-TV live übertragen.
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