
TSG 1899 Hoffenheim vs. VfB Stuttgartv. li. im Zweikampf Pacel Kaderabek (Hoffenheim), Berkay Özcan / Oezcan (Stuttgart) und Stefan Posch (Hoffenheim) / Archivbild Bild: Siegfried Lörz
1899 Hoffenheim will beim VfB Stuttgart den nächsten Schritt in Richtung Champions League Quali gehen
TSG Hoffenheim | erstellt am Do. 03.05.2018
Die TSG Hoffenheim gastiert am vorletzten Saison-Spieltag am Samstag um 15.30 Uhr beim VfB Stuttgart. Die Kraichgauer können sich als Tabellenvierter aus eigener Kraft für die Champions League qualifizieren. Ein Sieg beim schwäbischen Nachbarn sowie eine Woche später beim Saison-Finale zu Hause gegen Borussia Dortmund würde den Dorfverein in die Königsklasse des europäischen Fußballs befördern.
Trainer Julian Nagelsmann: „An Platz vier habe ich vor acht, neun Wochen nicht mehr wirklich gedacht, ich hatte die Idee, dass wir noch einmal an Europa ran schnuppern könnten. Jetzt haben wir die Chance, die Champions League aus eigener Kraft zu erreichen – da kommt zum Wahnsinn noch die Gänsehaut.“
Doch die erste Hürde in der Mercedes-Benz-Arena ist hoch. Der VfB ist vor allem zu Hause sehr stark, belegt mit 31 Heimpunkten in der Heim-Tabelle Rang fünf. Seit Tayfun Korkut Ende Januar das Amt des Cheftrainers übernahm, haben die Schwaben lediglich eines von zwölf Bundesligaspielen (sieben Siege, vier Remis) verloren. Stuttgart hat sich aus den unteren Tabellenregionen unter Korkut mit aktuell 45 Punkten auf Platz acht hochgearbeitet.
Nagelsmann: „Der Gegner ist wie wir in einem Run, ist mit großem Selbstvertrauen ausgestattet und kann sich noch für Europa League qualifizieren.“
Die Arbeit seines Kollegen schätzt er dabei ganz besonders: „Tayfun hat es geschafft, dass der VfB sehr stabil steht. Die Basis für alles ist eine geordnete Defensive und ein gutes Umschaltverhalten in beide Richtungen. Dazu kommen zwei wuchtige, sehr präsente Stürmer. Ginczek hat enormes Tempo, Gomez einen außergewöhnlichen Riecher. Das wird ganz sicher kein einfaches Auswärtsspiel.“
Personell sind die Kraichgauer ganz schön angeschlagen. Mit Benjamin Hübner, Kerem Demirbay, Serge Gnabry, Dennis Geiger und Stefan Posch (alle verletzt) sowie Pavel Kaderabek (Gelbsperre) fehlen gleich mehrere Stammkräfte. Doch der TSG-Coach sieht darin auch etwas Positives:
„Für die Spieler, die im Saisonverlauf häufiger hinten dran waren, ist das jetzt eine großartige Situation. Sie können die TSG in die Champions League schießen und mir zeigen, dass ich mit meiner Beurteilung falsch lag, dass sie auch ohne verletzte Spieler zum Stammpersonal gehören müssen. Jeder Spieler, der im Kader steht, hat mein Vertrauen. Ich erwarte jetzt von jedem, egal, ob er die Nummer zwölf oder die Nummer 24 im Kader ist, dass er bis in die letzte Haarspitze brennt.“
Mit dem Sprung unter die Top-Vier hat sich zwar die tabellarische Ausgangssituation geändert, doch an seiner Herangehensweise möchte der 30-jährige Fußballlehrer nichts ändern: „Wir wollen weiter jagen, wir wollen Dinge gestalten, offensiv und mutig sein. Das ist der Geist, der seit zwei Jahren in dieser Mannschaft lebt. Wir werden nicht anfangen, irgendetwas zu verteidigen, sondern wir wollen die vor uns jagen und vielleicht noch einen Platz klettern.“
Die Bilanz aus den bisherigen 17 Bundesligaduellen sieht bei sieben Siegen, fünf Niederlagen und fünf Remis die Schwaben vorn. Die jüngere Vergangenheit spricht aber für die TSG, die nur eines der vergangenen sechs Duelle verlor. Nagelsmann hält bekanntlich wenig von solchen statistischen Werten:
„Statistik hin oder her, wir wollen drei Punkte holen.“ Außergewöhnlich groß ist das Interesse der mitreisenden Anhängerschaft. 3.500 Hoffe-Sympathisanten werden die Mannschaft in die baden-württembergische Landeshauptstadt begleiten. Dass die Hoffnung dabei, entsprechend den zeitgleichen Ergebnissen auf den anderen Plätzen, in Richtung Champions League riesen groß ist, dürfte verständlich sein.
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