
Robert Lewandowski war zweifacher Torschütze gegen die TSG Bild: S. Lörz
Starke TSG Hoffenheim verliert Pokalschlacht beim FC Bayern München mit 3:4
1. Bundesliga | erstellt am Do. 06.02.2020
Das Team des ehemaligen Hoffenheimer Trainers und Geschäftsführers Hansi Flick zeigte eine weitgehend beeindruckende und überlegende Vorstellung und dominierte über weite Phasen eine einseitige Partie, in erst in der Schlussphase eine überraschende Wende fand und beinahe noch in die Verlängerung gegangen wäre.
Hoffenheim konnte seinen ersten Sieg (2:1) vor exakt vier Monaten an gleicher Stelle nicht wiederholen und schied trotz großer kämpferischer Leistung in einer torreichen Partie aus dem laufenden Pokalwettbewerb aus.
Dabei begann es mit einem Paukenschlag, als die Kraichgauer mit ihrer ersten Toraktion in Führung gingen. Ein Schuss von Stürmer Bebou aus zwölf Metern, lenkte Boateng unglücklich zur überraschenden 1:0-Führung ins eigene Tor (8.). Die stürmisch anrennenden Bayern egalisierten den Rückstand nur fünf später. Der lauffreudige Davies hatte sich über links durchgesetzt und seine scharfe Hereingabe wollte TSG-Kapitän Hübner vor Müller klären, dabei prallte der Ball von dessen Knie ins eigene Tor (13.).
Die Bayern drücken den Gegner mit hohem Tempofußball in die eigene Hälfte, lassen ihn kaum Luft holen. Nach Vorarbeit von Alaba war Müller einen Schritt schneller als Gegenspieler Hübner und traf mit einer Direktabnahme zur 2:1-Führung (20.).
Wenig später verhinderte Torhüter Pentke mit drei Paraden innerhalb von drei Minuten gegen Lewandowski und zweimal Gnabry einen höheren Rückstand, sah dann aber in der 36. Minute nicht gut aus. Lewandowski köpfte nach einem zu kurz abgewehrten Kopfball von Hübner zum 3:1 ein.
Ein selbstkritischer TSG-Keeper nach dem Spiel in der Mixed-Zone. „Einige unglückliche Aktionen haben heute zu unseren Gegentoren geführt. Das dritte Tor ging auch klar auf meine Kappe, da muss ich entschlossener aus dem Tor gehen oder auf der Torlinie bleiben.“ Mit dem Zwei-Tore-Rückstand waren die Gäste zur Pause aufgrund der drückenden Überlegenheit des Pokalverteidigers noch gut bedient.
Für TSG-Mittelfeldspieler Grillitsch hat es sein Team in den ersten 45 Minuten verpasst ins Spiel zu kommen: „Wir haben uns zu weit hinten reindrücken lassen und zu viele Bälle verloren. Die Bayern waren uns da richtig überlegen.“
Auch in der zweiten Hälfte begannen die Gastgeber zunächst druckvoll und hatten Pech, als ein Lupfer von Müller über Pentke knapp über die Querlatte ging (52.). Fünf Minuten später hatte Bebou den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch sein Schuss ging abgefälscht knapp übers Bayern-Tor (57.). Die Münchner Offensivpower ließ nun merklich nach und die deutlich mutiger und offensiver agierenden Kraichgauer kamen zu Toraktionen.
In der 71. Minute war Torhüter Neuer mit einer Glanzparade bei einem Volleyschuss von Zuber auf dem Posten (71.). Nur drei Minuten später hatte sich der eingewechselte Baumgartner bei einem Dribbling durch die gesamte Bayern-Hintermannschaft durchgetankt, doch sein Lupfer aus kurzer Distanz ging knapp übers Tor (74.).
Mitten in die Drangphase der Gäste kam Lewandowski nach einer Ecke vor Hübner an den Ball und erhöhte per Kopfball auf 4:1 (80.). Die Partie schien entschieden, doch Hoffenheim kam noch mal heran. Der eingewechselte Dabbur setzte sich nach Vorarbeit von Zuber gegen Boateng durch und traf aus der Drehung zum 2:4 (82.).
Die Abwehr des 19-fachen Pokalsiegers wankte nun und hatte große Mühe, sich gegen die Schlussoffensive der stürmisch angreifenden Blau-Weißen zu wehren. In der Nachspielzeit beförderte Bayern französischer Weltmeister Pavard eine Rudy-Hereingabe an den eigenen Pfosten und den Abpraller verwertete Dabbur zum 3:4 (90.+2).
Trotz aller Anstrengungen reichte es am Ende nicht mehr zum Ausgleich. Hoffenheims Mittelfeldspieler Nordtveit: „Wir hatten einige große Chancen in der zweiten Hälfte, als wir geduldiger am Ball waren und versucht haben unser Spiel zu machen. Nach einem großen Kampf können wir stolz sein, drei Tore hier gemacht haben“. So zitterten sich die Rot-Weißen trotz 70-minütiger klarer Überlegenheit in die nächste Pokalrunde.
Bayern – Hoffenheim 4:3 (3:1)
FC Bayern München: Neuer – Pavard, Boateng (83. Odriozola), Alaba, Davie – Kimmich, Tolisso – Gnabry, Müller (81. Cuisance), Coutinho – Lewandowski (81. Zirkzee)
TSG Hoffenheim: Pentke – Kaderábek, Akpoguma, Hübner, Skov – Rudy, Grillitsch (71. Lucas Ribeiro), Nordtveit – Bebou (61. Dabbur), Kramaric, Bruun Larsen (71. Baumgartner)
Tore: 0:1 Boateng (ET/8.), 1:1 Hübner (ET/13.), 2:1 Müller (20.), 3:1 Lewandowski (36.), 4:1 Lewandowski (80.), 4:2 Dabbur (82.), 4:3 Dabbur (90.+2)
Schiedsrichter: Stegemann (Niederkassel)
Zuschauer: 71.500