Christoph Baumgartner (in blau) hier gegen den FC Augsburg erzielte gegen Union Berlin sein erstes Saisontor Bild: KraichgauSport / Lörz

Christoph Baumgartner (in blau) hier gegen den FC Augsburg erzielte gegen Union Berlin sein erstes Saisontor Bild: KraichgauSport / Lörz

Festung geknackt – TSG Hoffenheim gewinnt bei Union Berlin mit 0:2

1. Bundesliga | erstellt am Mi. 18.12.2019

Dabei knackten die Kraichgauer die Berliner Festung an der Alten Försterei, in der der starke Aufsteiger seit Ende September kein Gegentor mehr kassierte. Die Treffer für die Gäste erzielten vor 22.300 Zuschauern Ihlas Bebou (56.) und Christoph Baumgartner (90.+1).

Bei der Startformation überraschte TSG-Trainer Alfred Schreuder, indem er seinen Kapitän und Abwehrchef Kevin Vogt wegen Formschwäche erst gar nicht in den Kader berufen hatte. Dafür kehrten Benjamin Hübner und Stefan Posch wieder in die Abwehrzentrale zurück, wo sie eine starke Abwehrleistung absolvierten.

Nach 13 Gegentoren in den letzten vier Partien bot die zuletzt anfällige Hintermannschaft eine tadellose Leistung und ermöglichte den Berliner kaum Torchancen. Es entwickelte sich von Beginn an eine kampfbetonte Partie, bei der es jedoch auf beiden Seiten wenig spielerische Glanzpunkte gab. Hoffenheim hatte anfangs zwar mehr Ballbesitz, schaffte es aber nicht sich im letzten Drittel entscheidend in Szene zu setzen.

Beide Mannschaften rieben sich in vielen Zweikämpfen auf, was den Spielfluss deutlich hemmte. Nach einem gefährlichen Freistoß-Aufsetzer des Dänen Robert Skov (35.), vergab Andrej Kramaric kurz vor der Pause die bis dahin größte Chance des Spiels, als er nach Pass von Bebou frei vor Union-Keeper Rafal Gikiewicz den Ball knapp über die Querlatte schoss (40.).

In der zweiten Hälfte ging es weiter intensiv zur Sache. Beide Teams schenkten sich nichts und fighteten um jeden Meter. Nach fast einer Stunde Spielzeit wurde die Berliner Festung geknackt. Angreifer Bebou nahm sich ein Herz und zog aus 20 Metern ab, sein Schuss wurde dabei von Abwehrspieler Lenz noch abgefälscht und senkte sich über Torhüter Gikiewicz hinweg ins Tor (56.). Nach exakt 444 Spielminuten war es der erste Gegentreffer in einem Heimspiel für die Hauptstädter.

Der Aufsteiger erhöhte jetzt seine Offensivbemühungen, fand aber weiterhin keine Lücken in der sicheren Gästeabwehr. Die größte Ausgleichschance für die Eisernen bot sich sieben Minuten vor dem Ende, als Sebastian Andersson auf Zuspiel von Marius Bülters aus elf Metern frei zum Torabschluss kam, aber Torhüter Oliver Baumann mit einer Weltklasse-Parade den Ball über die Querlatte lenkte (83.).

Angetrieben von ihren lautstarken Fans im Hexenkessel Alte Försterei drängten die Köpenicker mit aller Macht auf den Ausgleich. In dieser hartumkämpften Schlussphase sorgten auf Hoffenheimer Seite zwei Einwechselspieler schließlich für die endgültige Entscheidung. Havard Nordtveit setzte sich gegen Bülter durch, dribbelte in den Strafraum, wo Baumgartner den Ball übernahm und aus kurzer Distanz mit dem Außenriss zum 2:0 versenkte (90.+1).

Kurz darauf war Schluss und die Kraichgauer feierten ausgelassen mit ihren 800 mitgereisten Fans den vierten Saison-Auswärtssieg. Torhüter Baumann nach dem Abpfiff: „Das Spiel hat riesig Spaß gemacht. Die Atmosphäre hier ist schon etwas Besonderes. Ich war zum ersten Mal hier, auf dem Platz muss man das aber verdrängen. Wir haben die Zweikämpfe und das Spiel hier angenommen, das war sehr gut.“

Torschütze Bebou: „Wir wussten, was heute hier auf uns zukommt und dass es kein schönes Spiel werden wird. Wir wollten die drei Punkte und haben unser Ding 90 Minuten durchgezogen.“ Während Berlins Trainer Urs Fischer von einem glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg sprach, attestierte sein Gegenüber Schreuder seiner Mannschaft eine große kämpferische und charakterstarke Leistung.

Bereits am Freitagabend (20.30 Uhr) steht den Blau-Weißen die nächste schwere Aufgabe bevor. Zum Jahresabschluss gastiert Borussia Dortmund in der Sinsheimer PreZero-Arena.

Statistik:
1. FC Union Berlin: Gikiewicz – Friedrich, Hübner, Subotic (80. Abdullahi) – Trimmel, Andrich, Gentner, Lenz – Ingvartsen (68. Bülter) – Andersson, Ujah (68. Polter)
TSG Hoffenheim: Baumann – Kaderábek (64. Bicakcic), Posch, Hübner, Skov – Grillitsch, Samassékou (60. Nordtveit) – Rudy – Bebou, Kramaric, Adamyan (85. Baumgartner)
Tore: 0:1 Bebou (56.), 0:2 Baumgartner (90.)
Schiedsrichter: Sören Storks (Velen)
Zuschauer: 22.350

 

 

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