Nicolai Müller vor Nationalelf-Debüt
Nicolai Müller vor Nationalelf-Debüt
Fussball | erstellt am Mi 29.05.2013
„Er ist sehr ehrgeizig, laufstark und ein ausgezeichneter Konterspieler“, erklärte der Bundestrainer vor dem Spiel gegen Ecuador (29. Mai, 20.30 Uhr). So plant Löw dem 25-jährigen zu seinem Debüt für die Nationalmannschaft zu verhelfen. „Er wird sicher einmal spielen, vielleicht auch schon gegen Ecuador. Von Beginn an allerdings nicht in dieser Partie.“
In der 3. Liga beim SV Sandhausen gespielt
Aus Lohr am Main kommt Müller, der sein Talent bei der TSV Wernfeld (bis 1998) und später bei Eintracht Frankfurt (1998 bis 2003) entwickeln durfte, bevor er zur SpVgg. Greuther Fürth wechselte. Sein Debüt als Profi gab er in der Bayernliga für die SpVgg. Greuther Fürth II zu Beginn der Saison 2006/07. Zweitligaluft schnupperte der damals 19-jährige erstmals am 2. März 2007 gegen den FC Augsburg, spielte aber weiterhin regelmäßig nur in der zweiten Mannschaft. Zur Rückrunde der Saison 2008/09 wechselte er in die 3. Liga zum SV Sandhausen, wo er zu einem der Leistungsträger wurde. Zu gerne hätte der SVS Müller am Hardtwald behalten, doch dies schloss Fürth kategorisch aus. In der Profimannschaft der Spielvereinigung zeigte er so gute Leistungen, dass ihn der FSV Mainz 05 zu Beginn der Saison 2011/12 für 1.8 Millionen Euro verpflichtete. Nachdem Müller schnell sein Bundesligadebüt feiern konnte und in Mainz zum Stammspieler avancierte, wurde nun auch Bundestrainer Joachim Löw auf den rechten Mittelfeldspieler aufmerksam und nominierte ihn für die Reise in die USA.
„Das ist für mich eine tolle Erfahrung.
Hier sind alles Top-Profis und es herrscht ein sehr hohes Leistungsniveau. Ich kann jeden Tag dazulernen. Insgesamt hat mich die Mannschaft sehr gut aufgenommen und ich fühle mich wohl“, berichtet er über seine ersten Erfahrungen als Nationalkicker. Etwas Besonderes ist seine Nominierung für ihn, denn in der Jugend war es ihm nicht vergönnt das Trikot mit dem Bundesadler zu tragen. Dass er auf jeden Fall sein Debüt als Nationalspieler geben soll, weiß er bereits, denn dies hatte der Bundestrainer schon öffentlich verkündet. Aber auch sonst steht Löw dem Debütant mit Rat und Tat zur Seite. „Er redet immer wieder mit mir und gibt mir Hinweise, was ich noch verbessern kann oder wie ich taktisch spielen soll“, berichtet Müller. „Es hat mich schon überrascht, dass ich hier dabei sein kann, aber natürlich habe ich mich auch sehr gefreut. Jetzt will ich mich hier in der Nationalmannschaft beweisen und gebe deswegen jeden Tag und in jedem Training Gas.“
„Es ist schon ein ganz schöner Sprung von der 3. Liga in die Bundesliga.“
Dass er den steinigen Weg gehen musste in seiner Entwicklung als Fußballprofi und aus der Bayernliga langsam seinen Weg in die Bundesliga machen musste, empfindet der 25-jährige als hilfreiche Erfahrung. „Es hat mir sicher gut getan mich Schritt für Schritt zu entwickeln und das spielerische Niveau kontinuierlich anzuheben. Es ist schon ein ganz schöner Sprung von der 3. Liga in die Bundesliga, daher war es gut, dass ich diesen nicht auf einmal machen musste“, erklärt er stolz. Ausruhen auf dem Erreichten kommt für Müller (Foto rechts) jedoch nicht in Frage. So weiß er aus Mainz, dass er sich in jedem Training und an jedem Tag aufs Neue Beweisen muss. „Es ist natürlich harte Arbeit, aber es ist auch ein tolles Gefühl, wenn diese anerkannt wird, zum Beispiel durch die Nominierung. Das macht natürlich Lust auf mehr, daher werde ich nicht nachlassen“, so Müller dazu.
Über einen Einsatz gegen Ecuador würde er sich sehr freuen, warnt aber davor den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. „Sie spielen eine tolle Qualifikation in Südamerika, das wird für uns sicher kein leichtes Spiel. Sie sind spielerisch und läuferisch sehr stark, sicherlich stärker als Mancher ihnen zutraut.“ Worte, die auch der Bundestrainer sicher wohlwollend zur Kenntnis nimmt, denn auch er warnt davor den Gegner zu unterschätzen. „Es werden alle Spieler des Kaders zum Einsatz kommen. Nur wann, das müssen wir abwarten. Es ist hier in Florida sehr heiß und daher kann es gut sein, dass wir die Wechselkontingente voll ausschöpfen werden“, kündigt Löw an.
Fotos und Text Marc Schüler – direkt aus Miami, auch für den Sportkurier aktiv
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