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Klinsmann: „Der Fußball kämpft in den USA immer noch um Platz vier in der Rangliste der bedeutenden Sportarten“
Fussball | erstellt am Mi 05.06.2013
…ausfielen, für den Fußball in den USA war der Besuch der Löw-Truppe ein Schritt nach vorne. Groß war die Euphorie nach dem 4:3 Sieg der USA über Deutschland im Rahmen des 100. Geburtstags des Verbands US-Soccer, eine Grundstimmung, die die Verantwortlichen gerne auch langfristig erhalten würden.
Fußball kommt in den USA erst auf Platz vier, fünf bei den Sportarten
„Der Fußball kämpft in den USA immer noch um Platz vier in der Rangliste der bedeutenden Sportarten“, gab auch US-Trainer Jürgen Klinsmann zu. „Unangefochten an der Spitze steht Football, dann Baseball und Basketball. Wir kämpfen derzeit mit Eishockey um den nächsten Platz.“ Diese Platzierung alleine ist allerdings schon ein großer Schritt, ist es noch gar nicht so lange her, dass sich der Fußball im Kampf um die Übertragungszeiten und Berichterstattung in den US Medien noch mit Sportarten wie Golf oder Bowling messen musste.
Jürgen klinsmann nach Sieg erleichtert
Aber auch für Klinsmann persönlich war dieser Sieg wertvoll. Groß war die Kritik am US-Nationaltrainer nach der 2:4 Niederlage gegen Belgien am 29. Mai in Cleveland gewesen und nicht zum ersten Mal wurde über eine Ablösung des ehemaligen Bundestrainers in den US-Medien spekuliert. „Natürlich will man jedes Spiel lieber gewinnen, aber wir nutzen diese Testspiele auch um taktische Varianten und neue Spieler auszuprobieren. Da kommen Niederlagen wie diese vor. Man darf auch nicht vergessen, dass der komplette Kader noch nicht anwesend war und wir nur wenige Tage zur Vorbereitung hatten“, so Klinsmann dazu.
Wie weggeblasen war die Kritik der vergangenen Tage nach dem 4:3 Sieg der USA über Deutschland, was den Trainer sehr erfreute, kann er doch nun in Ruhe sich mit seinem Team auf die wirklich wichtigen Spiele vorbereiten. In der WM-Qualifikation standen nach dem Spiel in Washington gleich die nächsten Aufgaben an. Am 7. Juni tritt man in Kingston gegen Jamaika an, am 11. Juni heißt der Gegner in Seattle Panama, bevor man am 18. Juni in Sandy im Bundesstaat Utah auf Honduras treffen wird.
„Wenn man gegen hochkarätige Gegner spielt und diese ein sehr schnelles Spiel machen, dann hilft das einer Mannschaft immer sich weiterzuentwickeln“, erklärt Klinsmann, warum die beiden Testspiele gegen Belgien und Deutschland für ihn bedeutsam waren. Auch die mit rund 38 Grad Celsius am Spieltag recht hohen Temperaturen sollen der US-Truppe geholfen haben. „Auf Jamaica wird es sicher genauso heiß sein und dazu noch eine höhere Luftfeuchtigkeit herrschen. Vor allem unseren Bundesligalegionären wir Jermaine Jones von Schalke oder den beiden nachgereisten Hoffenheimern Daniel Williams und Fabian Johnson hilft dies sich zu akklimatisieren“, so der US-Trainer dazu.
US-Profiliga NASL will Fuß fassen
Dass die Fußball-Euphorie nach dem 4:3 Sieg der USA über Deutschland über das Nationalteam hinaus ausbreitet, das ist die Hoffnung der zweiten US-Profifußballiga NASL. Neben der bekannteren MLS versucht diese Liga seit drei Jahren Fuß zu fassen und kann dabei einige Erfolge vorweisen. Fußball-Nostalgiker werden die Namen Fort Lauderdale Strikers oder Cosmos New York aus den späten 70er und frühen 80er Jahren noch kennen und wissen, dass Stars wie Pele, Franz Beckenbauer (Cosmos), George Best oder Gerd Müller (Strikers) dort spielten. „Wir haben die alten Namen wiederbelebt und wollen die Liga wieder mit Leben füllen“, erklärt Bill Peterson, Commissioner der NASL.
Sechs Teams spielen derzeit in der NASL, mit Cosmos New York ist seit Dienstagabend wohl auch das bekannteste Team der altehrwürdigen NASL zurück. Zur Rückrunde der Saison 2013 wird Cosmos im Herbst in den Spielbetrieb einsteigen und die Anzahl auf sieben Mannschaften erhöhen – dank der Ligastruktur mit separat gewerteter Hin- und Rückrunde, sowie anschließendem Meisterschaftsendspiel möglich. Mit „Emirates“ haben sie bereits einen starken Sponsor, der auch beim Hamburger SV, Paris Saint-Germain oder dem AC Mailand aktiv ist.
„Möglichst alle Teams wiederbeleben.“
„Es ist ein sehr erhebendes Gefühl, dass dieser legendäre Club wieder den aktiven Spielbetrieb aufnimmt und sie einen so starken Partner an ihrer Seite haben“, freut sich Fußballlegende Pele, der als Ehrenpräsident des Klubs dies am Dienstagabend in New York verkünden durfte. „Wir wollen möglichst alle Teams wiederbeleben und dazu noch einige weitere“, erklärt Peterson (Foto links) weiter.
„Wir wollen mit 18 bis 20 Mannschaften spielen und richten uns vor allem an junge Spieler aus den USA und weltweit. Wir wollen nicht die alten Fehler machen und teure internationale Stars holen, sondern haben pro Team nur sieben internationale Spieler. Eigene Spieler fördern, die Liga und den Sport in den USA stärken, das sind unsere Ziele. Und vielleicht kommen dann Stars vom Kaliber eines Franz Beckenbauer oder Pele wieder irgendwann von selber zu uns.“