Goal, Tor zum 2:0 für Leon Goretzka (Deutschland)- 16.11.2019: Deutschland vs. Weißrussland, Borussia Park Mönchengladbach, EM-Qualifikation. Bilder: Marc Schüler

Goal, Tor zum 2:0 für Leon Goretzka (Deutschland)- 16.11.2019: Deutschland vs. Weißrussland, Borussia Park Mönchengladbach, EM-Qualifikation. Bilder: Marc Schüler

Glanzloser 4:0 Sieg über Weißrussland

Fussball | erstellt am Mo. 18.11.2019

Zwar überwiegt die Freude darüber, dass Deutschland die Qualifikation zur Europameisterschaft 2020 geschafft hat und am Dienstagabend in Frankfurt gegen Nordirland sogar noch den Gruppensieg perfekt machen kann, doch zeigte diese Partie auch auf, woran die Mannschaft noch arbeiten muss.

Vom Papier her wirkt es überragend: 4:0 Tore, dazu ein Chancenplus im zweistelligen Bereich gegen völlig überfordert wirkenden Weißrussen. Doch war auch am Samstagabend nicht alles Gold was glänzt. Zu behäbig wirkte das Spiel der Deutschen Mannschaft, verglichen mit dem Anspruch des DFB zu den Top-Mannschaft Europas zu gehören fast schon blamabel.

Während Mannschaften wie England, Frankreich, Spanien oder die Niederlande davon leben ein schnelles Umschaltspiel aufzuziehen und überfallartig nach Ballgewinn nach vorne zu drängen, versucht es die Löw-Truppe noch immer zu sehr über Ballbesitz. Auch eine Methode Erfolg zu haben, kann der Gegner doch kein Tor schießen, wenn er den Ball nicht hat. Jedoch kommt dabei im modernen Fußball nicht viel heraus. Egal ist es, ob eine Mannschaft 60 Minuten Ballbesitz hat, wenn der Gegner aus zwei schnellen Konterchancen Tor macht und am Ende doch gewinnt.

 Immer wieder versuchte die DFB-Elf über Toni Kroos Chancen einzuleiten, doch die ganzen Querpässe führten gegen die tief stehenden Weißrussen nicht unbedingt zum Erfolg. So dauerte es trotz drückender Überlegenheit 41 Minuten ehe Matthias Ginter mit seiner Hacke das 1:0 erzielte und damit für die zweite Halbzeit das Spiel öffnete. Zwar war das Pressing gegen die Weißrussen gut anzusehen und führte zu Ballgewinnen, es fehlte jedoch an direktem Spiel im Angriff und einem Spieler, der auch mal den „letzten Pass“ an den Mann bringen kann.

 

So gestattete die Löw-Truppe es den Weißrussen sich immer wieder in der Defensive neu zu formieren, um sich dann an der Strafraumgrenze festzulaufen. Gegen andere Gegner als den 86. der Weltrangliste hätte dies sicher nicht so gut funktioniert, da das Spiel aber 4:0 ausging, wird die interne Kritik an dem Auftritt sicher nicht allzu deutlich ausfallen.

Dennoch: gerade Mannschaften wie die Niederlande oder Argentinien haben gezeigt wie die DFB-Elf zu bezwingen ist. Mmit schnellem, direkten Spiel, aggressivem Pressing und schnellem Umschalten. Fähigkeiten, die der DFB-Elf fehlen und die bis zur Europameisterschaft 2020 kaum einführbar scheinen. Trotz seinen zwei Toren ist auch Toni Kroos nicht über der Kritik erhaben: seine Versuche das Spiel zu lenken nahmen das Tempo aus den Angriffen der Löw-Truppe und ließen das Spiel im Aufbau zu behäbig wirken.

Und auch der DFB hat wieder einmal „Hausaufgaben“ über die Winterpause bekommen. 33.164 Zuschauer wollten das nicht unwichtige EM-Qualifikationsspiel gegen Weißrussland sehen – bei einer Kapazität von rund 54.000 eine relativ geringe Zuschauerzahl. Gespannt darf man daher sein, wie die Fans am Dienstag im abschließenden EM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland (wenn es um den Gruppensieg geht) in Frankfurt mit den Füßen gegen die vielkritisieren Anstoßzeiten, Ticketpreise und Leistungen der letzten Monate abstimmen – Gerüchten zufolge sollen erst 30.000 der 50.000 Karten vergriffen sein.

 

 

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