Bundestrainer Julian Nagelsmann (Deutschland und Co-Trainer/Assistenztrainer Sandro Wagner (Deutschland). Bild: Marc Schüler Sportpics
Deutsche Nationalmannschaft: Mit 19 Profis Trainingslager bezogen
Fussball | erstellt am Di 28.05.2024
sport-kurier. Mit lediglich 19 Profis hat das Trainingslager der Deutschen Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf die Europameisterschaft 2024 am Montag begonnen. Dabei hielt Bundestrainer Julian Nagelsmann am Montag im Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena ein öffentliches Training ab, zu dem 15.000 Fans kamen. Binnen 30 Minuten waren die vom DFB dafür zur Verfügung gestellten Karten vergriffen, was die Lust der Fans auf das kommende Turnier unterstreicht. Hervorragend war dabei die Stimmung in Jena, dass die großen Stars wie Toni Kroos, Manuel Neuer und Ilkay Gündogan oder Publikumslieblinge wie Niclas Füllkrug fehlten, machte den Fans nicht viel aus. Sie waren froh mal einen Blick auf die Profis zu erhaschen, sowie das eine oder andere Autogramm zu ergattern.
Noch nicht beendet ist die Saison für zahlreiche Leistungsträger der Deutschen Nationalmannschaft. Während Niclas Füllkrug, Nico Schlotterbeck (beide Borussia Dortmund), sowie Toni Kroos und Antonio Rüdiger (beide Real Madrid) aufgrund des Champions League Finales erst nach dem Länderspiel gegen die Ukraine (3. Juni in Nürnberg) zum Team stoßen, werden Robert Andrich, Florian Wirtz und Jonathan Tah von Pokalsieger Bayer Leverkusen genauso wie Marc-Andre ter Stegen und Ilkay Gündogan am Mittwoch im Trainingslager im thüringischen Blankenhain erwartet.
Mit einem Infekt fällt zudem Manuel Neuer aus und wird ebenfalls nachreisen. Um den Trainingskader etwas aufzufüllen nominierte Bundestrainer Julian Nagelsmann den Mainzer Brajan Gruda und Rocco Reitz von Borussia Mönchengladbach nach, denen nur im Verletzungsfall Chancen auf die EM-Nominierung nachgesagt wird. Denn erst nach dem Länderspiel gegen Griechenland (7. Juni) muss Nagelsmann seinen 26-Mann umfassenden finalen EM-Kader bekanntgeben.
Da aufgrund der zahlreichen fehlenden Stammkräfte ein geregelter taktischer Trainingsbetrieb schwer möglich ist, steht in Blankenhain die Regeneration nach der langen Saison im Vordergrund, sowie das Teambuilding und die Vermittlung der Spielidee Nagelsmanns an die zahlreichen neuen Nationalspieler. So machten beispielsweise Robin Koch (Eintracht Frankfurt), Maximilian Mittelstädt, Deniz Undav und Waldemar Anton (VfB Stuttgart) erst eine Maßnahme mit bei den Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande im vergangenen März, Aleksandar Pavlovic (Bayern München) und Alexander Nübel (VfB Stuttgart), sowie die nachnominierten Gruda und Reitz debütieren zudem im Kreis der A-Nationalmannschaft.
Dass die Vorbereitung etwas lockerer angegangen wird zeigt sich auch daran, dass zahlreiche Nationalspieler ihre Familien oder Partner mitbringen durften, zudem dürfen die Nationalspieler zur Entspannung auch die Anlagen des Golf Resort & Spa Weimarer Land nutzen, was vor allem die Golf-Fraktion um Thomas Müller sicher regelmäßig tun wird. Am Montag halfen Müller und Debütant Aleksandar Pavlovic bei der Tafel in Blankenhain aus, für Donnerstag ist eine Trainingseinheit als Teambuilding-Maßnahme mit einem Sondereinsatzkommando geplant. „Das soll etwas Abwechslung bieten und zugleich zeigen, wie die Beamten trainieren, um als Team perfekt miteinander zu harmonieren“, erklärte Bundestrainer Julian Nagelsmann die ungewöhnliche Maßnahme.
Gute Trainingsbedingungen haben die deutschen Fußballer aber auch noch. Sehr gepflegt sind die Rasenflächen an einem Ende des Hotelgeländes, die zu Fußballplätzen umfunktioniert wurden. Mit dem Fahrrad können die Nationalspieler von der Unterkunft rund anderthalb Kilometer im hügeligen Gelände zum Trainingsplatz mit Fitnesszelt fahren, in dem zahlreiche Geräte wie Ergometer, Laufbänder und Gewichte bereitstehen. Bereits im Zelt werden die Nationalspieler an das Motto des DFB zur Europameisterschaft im eigenen Land erinnert: „In Deutschland für Deutschland“ – ein Motto, das mit der Vorbereitung im eigenen Land bereits vom DFB vorgelebt wird.
Am Freitag wird das Trainingslager in Blankenhain dann abgeschlossen und die Mannschaft zieht in den „Home Ground“ bei Adidas im fränkischen Herzogenaurach um – mit der Bahn, um auch die gewünschte Nachhaltigkeit des Turnierkonzepts des DFB im eigenen Land zu beherzigen.
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