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„Wir können uns den Spielbetrieb in der Verbandsliga nicht leisten“ ++ VfB Gartenstadt Vorstand Joachim Ningel nimmt Bezug auf die Krise beim VfB Gartenstadt

Verbandsliga | erstellt am Di. 16.06.2020

Das Verbandsliga-Spitzenteam des VfB Gartenstadt wird sich aus der Verbandsliga Nordbaden zurückziehen. Trainer Peter Brandenburger und der Sportliche Leiter Thomas Geier traten mit sofortiger Wirkung zurück.

Die Spieler des VfB werden nun größtenteils versuchen im ersten und zweiten Transferfenster der neuen Spielzeit 2020/2021 noch bei anderen Clubs unterzukommen (wir berichteten).

Wir haben uns mit Vorstand Joachim Ningel, der seit 16 Jahren 1. Vorsitzender des Clubs ist und insgesamt auf 50 Jahre Vereinszugehörigkeit blicken kann, unterhalten.

Hallo Herr Ningel, die gestrigen Meldungen haben nicht wenige schockiert. Vll. können Sie „etwas Licht ins Dunkel bringen“. Wieso diese plötzliche Maßnahme, die der Verein nun durchführt?

Joachim Ningel: Mir ist bewusst, dass diese Entscheidung zu spät gefallen ist, das muss man sich vorwerfen lassen. Aber man hofft immer noch, dass sich etwas zum Positiven wendet. Leider war dies nicht der Fall. Die Mannschaft in der Verbandsliga ist schlichtweg nicht finanzierbar, da das Geld hierfür nicht da ist.

Aber das weiß man doch nicht erst seit gestern?

Ningel: Das ist richtig. Meine Amtszeit als Vorstand wäre eigentlich beendet, aber mangels Kandidaten in der Nachfolge, habe ich noch den 1. Vorsitz. Wir hatten ja am 12.6.2020 einen neuen Vorstand wählen wollen, aber der vermeintliche Kandidat hat es dann doch abgelehnt zur Wahl anzutreten. Ich persönlich wollte vor dieser HV am 12.6.2020 keine Entscheidung in dieser Hinsicht treffen, jetzt war es aber 5 vor 12 und es war erforderlich. Das dies für viele eine große Enttäuschung ist, das ist mir bewusst. Ich musste aber jetzt im Sinne des Gesamtvereins handeln.

Woran lag es, dass der Meister der Verbandsliga Nordbaden 2018/2019 in solch finanzielle Schwierigkeiten rutschte?

Ningel: Uns sind schon ab Herbst 2019, dann auch Ende des letzten Jahres einige sehr gute Werbepartner/Sponsoren weggebrochen, die sich eben im Verein nicht mehr engagieren. Auch der Rückzug von Raimund Disch, der über viele Jahre am Aufschwung des VfB einen großen Anteil hatte, war für uns ein herber Verlust. Dann kam die Corona-Krise, die die Schließung der Vereinsgaststätte mit sich brachte. Keine Zuschauer- und Cateringeinnahmen, Jugendturniere und auch das Vorbereitungsspiel gegen Waldhof Mannheim, die ausfallen werden usw. Das im gesamten ließ uns auch in der mittelfristigen Planung an unsere Grenzen stoßen. Das Geld für eine Verbandsligarunde 2020/2021 ist einfach nicht da. Und es hätte auch keinen Sinn gemacht die Runde anlaufen zu lassen und später die Vereinbarungen nicht einzuhalten.

Es steht noch im Raum, dass auch der gesamte Verein in Gefahr geraten könnte. Vielleicht sogar eine Löschung aus dem Vereinsregister stattfinden könnte?

Ningel: Nein, das wird nicht der Fall sein. Wir werden den Jugendspielbetrieb aufrechterhalten und auch die Mannschaft in der Kreisliga Mannheim. Wir lassen uns jetzt vom Verband beraten, was zu tun ist, damit wir in der übernächsten Saison ggfs. ein Startrecht in der Landesliga hätten.

Werden die Spieler der 1. Mannschaft den Club ablösefrei verlassen können, oder wird der Verein trotz des Rückzugs aus der Liga bzw. des Nichtantritts in der Verbandsliga auf Ablösen bestehen?

Ningel: Dazu kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen. Wir werden uns da intern besprechen.

 

 

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