Heddesheims Coach René Gölz hat mit seinem Team den Rückstand auf die vordersten Plätze verkürzen können. Bild: Lothar Fischer
„Wir haben noch Luft nach oben“ ++ Heddesheim-Coach René Gölz im Interview mit dem sport-kurier
Verbandsliga | erstellt am Mo. 27.03.2023
Der Rückstand auf Platz 2, auf dem der 1. FC Mühlhausen steht, beträgt nur 6 Punkte, bei noch 10 ausstehenden Begegnungen.
Seit der Rückrunde 22/23 ist René Gölz wieder als Trainer bei den Fortunen. Mit Ihm gelangen in der Vergangenheit 3 Aufstiege, zwei Badische Vizemeisterschaften und drei Mal stand man in den Aufstiegsspielen zur Oberliga Baden-Württemberg.
Wir haben uns mit René Gölz unterhalten.
Herr Gölz, ihre Mannschaft ist nach dem 4:0 in Friedrichstal und dem 3:1 über den FC Kirrlach, bei gleichzeitigen Punktverlusten von Mühlhausen und Zuzenhausen, näher an den Aufstiegsrelegationsplatz gerückt. Schielt man noch auf Platz 2?
René Gölz: Nicht so wirklich (lacht). Wir sehen natürlich die Tabelle. Mittlerweile haben bis Platz 7 alle Mannschaften noch die Aufstiegschance. Wir verspüren keinerlei Druck, denn es war in dieser Spielzeit zu keiner Zeit das Ansinnen des Vereins, um die Aufstiegsplätze zu spielen. Dennoch ist eines klar, wir gehen in jedes Spiel mit der Einstellung, es gewinnen zu wollen.
Seit ihrem Amtsantritt holte ihr Team in den Ligaspielen 9 von 12 Punkten. Zufrieden?
René Gölz: Die drei Siege waren gegen vermeintliche Abstiegskandidaten, daher darf man das nicht überbewerten. Die Niederlage gegen den Tabellenzweiten Mühlhausen war bitter, denn da zeigten wir eine brutal starke Anfangsphase, in der wir schon mit 4:1/5:1 führen müssen. Dann kam ein unerklärlicher Knick, individuelle Abwehrfehler und du verlierst ein Spiel, das du nicht verlieren darfst. Insofern müssen wir in den nächsten Wochen gegen starke Gegner beweisen, ob die Qualität für weiter oben ausreicht.
Ihre Einschätzung hinsichtlich der Qualität?
René Gölz: Wenn alle Spieler auf dem höchsten Level spielen, können wir jeden in der Liga schlagen. Leider ist das nicht immer der Fall, denn wir haben zu oft Leistungsschwankungen einzelner Spieler, was sich in der Summe gerade in engen Spielen, negativ auswirken kann. Hier ist mehr Konstanz und vor allem auch Konzentration im Spiel gefordert. Wir haben da schon noch Luft nach oben.
Wie sieht es personell aus?
René Gölz: Andreas Adamek, der in den letzten 2 Jahren mit seinen vielen Toren die Lebensversicherung war, hat den Verein in der Winterpause verlassen. Aber da haben wir jetzt mit intensiver Trainingsarbeit und taktischem Verhalten der Mannschaft, zum Glück mehrere Spieler, die nun treffen. Auch das Laufbahnende von Timo Gebhardt war für uns nicht leicht wegzustecken. Aktuell haben wir mit Andreas Lerchl (Kreuzbandriss), Salih Özdemir (Zehenbruch) und Prince Jubin (Knieverletzung) Langzeitausfälle. Hinzu kamen zuletzt immer wieder Spieler, die verletzungs- und krankheitsbedingt nicht trainieren konnten. Andere Spieler wiederum kommen nicht an das Niveau vergangener Tage. Nach ganz oben passt es nur, wenn man keine größeren Baustellen hat. Zur Zeit bin ich schon froh, wenn wir mit 13 Feldspielern trainieren können.
Am Wochenende geht es zum SV Spielberg, der das Spitzenspiel in Mühlhausen gewann und im Aufstiegskampf auch wieder gut dabei ist. Wie lautet die Marschroute?
Die Spielberger haben eine hohe Qualität in ihrem Kader und sie stehen nicht von ungefähr da oben. Wir können dort aber befreit aufspielen, weil wir keinen Druck verspüren. Da wir gegen den SVS noch nie gewannen (0-1-3), hätten wir nichts dagegen, dies zu ändern. Auf jeden Fall werden wir alles daransetzen, dort zu gewinnen. Danach kommen in den nächsten Wochen der FC Astoria Walldorf II und wir müssen zum FC Zuzenhausen. Wenn du in solchen Spitzenspielen nicht gut punktest, dann hat man ganz oben auch nichts verloren. Es kommen die Wochen der Wahrheit.
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