
Heddesheims Dennis Lodato (ganz rechts) wird nach seinem Führungstreffer gegen Mutschelbach gefeiert. Bild: Alfio Marino
Wie sieht es in der Verbandsliga Nordbaden vor dem Rückrundenstart aus?
Verbandsliga | erstellt am Do. 20.02.2020
sport-kurier. Der Rückrundenstart in der Verbandsliga Nordbaden startet am Samstag, den 29.2.2020. Bereits 2 Spieltage der Rückrunde wurden noch im Jahr 2019 ausgetragen. Wir blicken auf die aktuelle Situation der Clubs, insbesondere der Vertreter aus dem Fußballkreis Mannheim.
Tabellensituation:
Der Meister steigt direkt in die Oberliga Baden-Württemberg auf, der Ligazweite geht in die Aufstiegsspiele gegen die südbadischen und ggfs. württembergischen Verbandsliga-Vizemeister.
Direktabsteiger wird es vier geben, der Fünftletzte geht in die Relegationsspiele.
Der FC Astoria Walldorf (1. Platz/45 Punkte) und der 1. FC Bruchsal (2./41 Punkte) führen die Liga an. Der Vorsprung auf den Drittplatzierten ATSV Mutschelbach (36 Punkte) beträgt 5 bzw. 9 Zähler. Der FV Fortuna Heddesheim (4.), VfB Gartenstadt (5.), SpVgg. Neckarelz (6.), alle 34 Punkte – befinden sich in Lauerstellung. Um jedoch noch in den Aufstiegskampf eingreifen zu können, müsste schon eine sehr positive Spielserie in der Restrückrunde hingelegt werden.
Der VfB Eppingen (7./33 Punkte), SV Spielberg (8./34 Punkte) und der VfR Mannheim (9./31 Punkte) haben zumindest noch theoretische Chancen ganz oben einzugreifen, aber auch hier müsste schon eine starke Serie Einzug halten, gleichzeitig die Führenden der Liga schwächeln.
Ab Platz 10 (FC Zuzenhausen/22 Punkte) beginnt die gefährliche Zone. Nach oben ist der Zug abgefahren, die Abstiegsränge liegen in unmittelbarer Nachbarschaft. Kräftig strampeln müssen neben den Zuzenhausenern, der FC Olympia Kirrlach (11.), SV Waldhof II (12.) und Germania Friedrichstal (13.). Allesamt haben nur 3, bzw. 4 Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.
In der roten Zone (Abstiegsplätze) stehen der VfR Gommersdorf (14./18 Punkte), TSG 62/09 Weinheim (15./17 Punkte), FV Fortuna Kirchfeld (16./15 Punkte), die SpVgg. Durlach-Aue (17./14 Punkte) und Schlusslicht TSV Wieblingen (18./6 Punkte).
Teams Fußballkreis Mannheim:
FV Fortuna Heddesheim (4. Platz)
Zu Saisonbeginn galten die Heddesheimer als heißer Aufstiegskandidat, aber die Hinrunde verlief durchwachsen. Von Trainer Dirk Jörns trennte man sich, der Nachfolger bis zum Ende der Hinrunde, Christian Emig, musste aufgrund einer langwierigen Verletzung „passen“ und stand somit nicht zur Verfügung. Mit Interimscoach Renè Gölz war zum Ende der Hinrunde ein Aufwärtstrend erkennbar. Bis auf Platz 4 verbesserten sich die Fortunen, bezwangen im letzten Spiel der Hinrunde den ATSV Mutschelbach im Bigpoint-Spiel mit 2:1. Die langzeitverletzten Oliver Malchow und Andreas Lerchl stehen in der Rückrunde wieder zur Verfügung, mit Raul Chira wurde ein weiterer Torhüter verpflichtet. Die Testspiele verliefen sehr gut. Fünf souveränen Siegen (14:3 Toren) stand nur eine knappe und etwas unglückliche 0:2 Niederlage gegen den SV Waldhof an. Gegen die Oberligisten SV Sandhausen II (5:2) und FC Arminia Ludwigshafen (2:1) kamen die Heddesheimer auch gegen höherklassige Teams zu Siegen. Am Fr. 21.2.2020 steht das letzte Testspiel an, hier geht es gegen den Oberligisten VfR Wormatia Worms (A). Zum Rückrundenstart warten „Kracher“ auf die Heddesheimer. Zunächst geht es zum 1. FC Bruchsal (2.) und dann empfängt man den Spitzenreiter Walldorf, den man im Hinspiel mit 2:0 bezwang. Um den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen zu verringern, ist eine sehr gute Punkteausbeute nahezu Pflicht.
VfB Gartenstadt (5. Platz)
Der Vorjahresmeister der Verbandsliga startete sehr gut in die neue Runde, baute aber im letzten Drittel der Hinrunde ab. Die Fluktuation im Kader von Neu-Coach Peter Brandenburger, der die Saison zuvor den SV Waldhof II als Meister der LL-Rhein-Neckar in die Verbandsliga führte, war groß. Etliche Akteure verließen den Club, aber dafür kamen auch mit Dennis Franzin (u.a. 21 Drittligaeinsätze) und Maurice Hirsch (u.a. 7 Bundesliga und 6 Zweitligaeinsätze) neue Spieler, die schon höherklassig unterwegs waren. Der Mix im Kader der „Gelben Bären“ ist gut, denn das Team wurde in der Breite verjüngt. Während der VfB auswärts fleißig punktete (22), setzte es auf eigenem Geläuf zu viele Punktverluste (3-3-3). Verlassen hat den Club in der Winterpause Fabio Schaudt (Unter-Flockenbach). Leistungsträger Maximillian Albrecht (0 Einsätze) und Marcel Abele (8 Einsätze) konnten dem Team verletzungsbedingt keine Stütze sein. Die Vorbereitungsspiele (3 Siege/1 Niederlage) verliefen gut. Vor allem der 4:0 Sieg über den Oberligisten Arminia Ludwigshafen ließ aufhorchen. Zum Auftakt muss der VfB zum Tabellenführer Astoria Walldorf II, danach folgen 5 Spiele in Folge, in denen es gegen Abstiegskandidaten geht. Es ist also noch alles drin für den Club aus dem Mannheimer Norden.
VfR Mannheim (9. Platz)
Platz 9 kann nicht der Anspruch des VfR Mannheim sein. Mittlerweile sind die Rasenspieler im Mittelmaß der Liga angekommen. Unzufriedenheit, Rücktritt (Trainer Brecht) und Entlassung (Trainer Secerli, Sportlicher Leiter Külbag), da war von allem etwas dabei, in der Hinrunde 19/20. Auch der langjährige Präsident Ralf Auer räumte seinen Platz, für ihn kam Boris Scheuermann. Mit Hakan Atik ist ein alter Bekannter ins Rhein-Neckar Stadion zurückgekehrt. Er ist nun seit 12/2019 Sportlicher Leiter und für die Rückserie in Doppelfunktion auch Cheftrainer des VfR. Für die neue Runde (20/21) wurde mit Andreas Backmann ein Chefcoach verpflichtet. Verlassen haben den Club Nick Huller und Yannick Schneider (beide Weinheim). Die Testspielergebnisse geben wenig Aussagekraft. Gegen die höherklassigen Gegner sprangen 4 von möglichen 12 Punkten heraus. Gegen die unterklassigen Clubs gab es Siege (4-0-0), die durchweg knapp ausfielen. Auch auf die Atik-Elf wartet ein Hammer-Rückrundenauftakt. Spielberg (A), Neckarelz (H), Mutschelbach (A), Bruchsal (H) und Walldorf (A) heißen die Gegner. Gelingt hier nicht eine richtig starke Punktebilanz, ist der Zug nach oben wohl vorzeitig und endgültig abgefahren.
SV Waldhof Mannheim II (12. Platz)
Neu-Coach Frank Hettrich kann mit der bisherigen Punkteausbeute (21) zufrieden sein, vor allem deshalb, weil vom Aufsteiger der Saisonstart in den Sand gesetzt wurde (0-1-4). Etliche Spieler des U23 Kaders trainieren im Regionalligateam mit, so dass Hettrich, gerade was die Quantität der Trainingsbeteiligung betrifft, nicht aus dem „Vollen schöpfen konnte“. Das junge Waldhof-Team hielt trotzdem gut mit, ließ so manchen Favoriten alt aussehen. Mit 21 Zählern sind die Blauschwarzen in dieser starken Verbandsliga dennoch abstiegsgefährdet. Nur 3 Punkte Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz verdeutlichen das nur zu gut. Deshalb reagierte man auf dem Transfermarkt und verpflichtete u.a. in der Winterpause Emmanuel Kouadio (Wormatia Worms), David Stjepanovic (Srbija Mannheim), Ömer Yildirim (zuletzt W. Worms) und Andis Shala (Offenbacher Kickers). Einige Spieler, mit Klang und Namen, die schon höherklassig agierten. Die Testspiele verliefen schon hervorragend. 6 Spiele, sechs Siege (25:5 Tore). Man darf gespannt sein auf die Waldhöfer, die in der jetzigen personellen Zusammensetzung wohl bald nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben dürften.
TSG 62/09 Weinheim (15. Platz)
Die Weinheimer befinden sich nach einer langen Negativserie (0-3-8) in Abstiegsgefahr. Trainer Christian Schmitt hat bereits mitgeteilt, am Saisonende den Verbandsligisten zu verlassen. Mit Seydou Sy steht ein Nachfolger fest. Zuvor will aber Schmitt mit der TSG den Klassenerhalt schaffen. Dafür hat man in der Winterpause auch sehr große Aktivitäten gezeigt. Mit Batur (A. Ludwigshafen), Schneider (VfR), Huller (VfR), Karlidag (Unter-Flockenbach), Schmid (Unter-Absteinach), N. Markovic (Srbija) hat man sich durchaus Qualität ins Haus geholt. Mit Königsmann (Friedrichstal), Kurt (Ketsch) und Engel (Studium) hat man jedoch auch einige Abgänge zu verzeichnen. Die Testspiele verliefen zunächst richtig gut. U.a. stand ein 1:1 gegen ein gemischtes Waldhof-Team und ein 2:0 Erfolg über den Tabellenletzten der Oberliga BW, den SV Sandhausen II. Das letzte Testspiel ging aber mit 4:0 Toren beim Landesligisten ASC Neuenheim überraschend deutlich verloren. Was ist drin in der Wundertüte TSG 62/09? Vom Personal her, dürfte der Klassenerhalt zu schaffen sein. Wichtig wird ein guter Start sein. Hier geht es in den ersten beiden Spielen gleich gegen Mitabstiegskonkurrenten (Durlach-Aue und Fortuna Kirchfeld), die möglichst bezwungen werden sollten.
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