
Marcel Lentz (VfR Mannheim) will mit dem VfR aufsteigen. Bild: Berno Nix
„Vom Sturm ins Tor“ – Marcel Lentz ist beim VfR Mannheim eine wichtige Stütze
VfR Mannheim | erstellt am Mi. 13.12.2017
Bei einem Blick auf die Tabelle der Verbandsliga Baden dürfte die Laune bestens sein. Die Rasenspieler stehen nämlich genau dort, wo sie hin wollten: Ganz oben auf dem ersten Platz.
Mit 34 Punkten ist man der Konkurrenz einen Tick voraus und kann zuversichtlich in Richtung Rest-Rückrunde blicken. Richtig stark ist die Tordifferenz. 36 geschossenen Toren stehen nur 11 Gegentreffer gegenüber. Und hier kommt ein Mann ins Spiel, der in der letzten Saison noch bei der TSG 62/09 Weinheim mitverantwortlich für den Aufstieg in die Oberliga war. Sein Name ist Marcel Lentz. Ein 24-Jähriger, der bei den Mannheimern zwischen den Pfosten steht und offenbar einen super Job macht.
„Natürlich habe ich an der Tordifferenz sicher auch einen großen Anteil, aber man muss einfach sagen, dass unsere Mannschaft geschlossen sehr gut nach hinten arbeitet“, gibt sich der hauptberufliche Verwaltungsfachangestellte aus Gernsheim bescheiden.
Ist es ihm eigentlich wichtig, in diesem Gegentreffer-Ranking die Nummer eins in der Liga zu sein? „Sagen wir es mal so, es ist sicherlich eine Bestätigung, wenn man hier vorne liegt. Falls das am Rundenende immer noch so ist, wäre es toll, denn das ist es doch, was hängen bleibt, was jeder sieht. Eine starke Parade von dir am Wochenende sehen wenige, aber bei so einer Statistik ist das anders“, betont der Keeper.
Mit dem Saisonverlauf an sich ist Lentz sehr zufrieden. Luft nach oben gibt es aber trotzdem: „Wir haben unsere Punkte geholt, sind allerdings vielleicht nicht immer so dominant aufgetreten, wie wir das selbst gerne gehabt hätten“, räumt er selbstkritisch ein. Wobei das Meckern auf hohem Niveau ist. Läuft alles nach Plan, dürfte der VfR nur schwer von den ersten beiden Plätzen zu verdrängen sein. Lentz selbst visiert aber die Meisterschaft an.
Marcel Lentz hier im Trikot der TSG Weinheim (Spielzeit 16/17). Mit ihnen stieg er in die Oberliga BW auf, verließ jedoch wie so viele andere Spieler den Verein am Saisonende. Bild: Berno Nix
An einen Selbstläufer glaubt er jedoch nicht. Dazu ist die Konkurrenz zu groß. „Besonders Heddesheim und Friedrichstal muss man noch auf der Rechnung haben. Heddesheim wurde zuletzt immer besser und unser erstes Spiel im Februar ist das Nachholspiel gegen Heddesheim, da werden wir gleich mal sehen, in welche Richtung es geht.“
Torhüter war er übrigens nicht immer. Los ging alles im Sturm. Damals kickte er in Pfungstadt. Sein Vater war sein Trainer und der schickte ihn immer ganz vorne rein, weil der kleine Marcel dort eben auch Gold wert war. Tor um Tor schoss er bis zur D-Jugend. „Das war schon eine gute Zeit, allerdings habe ich ehrlich gesagt immer nach hinten geschielt und geschaut, was unser Torhüter so macht. Als ich das meinem Vater dann gesagt habe, war er nicht so begeistert, weil ich ja die Tore für uns gemacht habe. Aber mittlerweile kann er damit ganz gut leben, denke ich“, lacht Lentz.
Ein echtes Vorbild hat er nicht. Dazu gibt es einfach zu viele gute Torhüter. „Ich schaue mir bei vielen etwas ab“, gesteht er. Meistens sind es die Montage, an denen sich Lentz dann die Spiele der Stars noch einmal anschaut, um zu sehen, wie sich Marc-Andre ter Stegen oder der derzeit verletzte Manuel Neuer so am Wochenende geschlagen haben. Aber auch internationale Stars stehen bei ihm unter besonderer Beobachtung. „Ich beobachte dann, wie sie bestimmte Situationen lösen, wie sich verhalten.“
Für ihn selbst soll die Verbandsliga auch noch nicht die Endstation sein. Die Oberliga wäre schon schön. „Im letzten Jahr habe ich es ja eigentlich geschafft, aber aus bekannten Gründen wurde daraus dann ja nichts. Mit dem VfR würde ich das nun gerne nachholen.“
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