Die U19 des VfR Mannheim in der Saison 15/16.  Bild: VfR/Kopotz

Die U19 des VfR Mannheim in der Saison 15/16. Bild: VfR/Kopotz

VfR Mannheim U19- Coach Moses Kopotz: „Wir wollen ganz vorne mit dabei sein.“

VfR Mannheim | erstellt am Fr. 08.07.2016

Wenn Moses Kopotz beginnt von seinem Trainerjob beim VfR Mannheim zu erzählen, gerät er schnell ins Schwärmen. Der 40-Jährige betreut bei den Rasenspielern die A-Jugend, die in der Verbandsliga auf Torejagd geht.

So steht er beispielsweise mit Hakan Atik, dem Cheftrainer der Verbandsliga-Männer in ständigem Kontakt. „Hakan Atik schaut sich Spiele von uns an und fordert auch häufig Spieler von uns an, die dann bei ihm mittrainieren sollen. Das klappt wirklich super und motiviert auch die Jungs.“

Doch bei all der Freude, es gibt auch „Schattenseiten“ als Trainer einer A-Jugend-Mannschaft. Was damit gemeint ist, erlebte Kopotz, der in der letzten Runde seine Premieren-Saison feierte, hautnah mit. So führten seine talentierten Nachwuchskicker das Tableau zwischenzeitlich gar an, ehe es bergab ging und am Rundenende „nur“ noch zu einem Mittelfeldplatz gereicht hat. Hat Kopotz etwa die Zügel schleifen lassen?

Im Gegenteil: Er formte seine Jungs so gut, dass sie sich für höhere Aufgaben empfohlen haben. „Einige meiner Spieler haben regelmäßig bei der U23 ausgeholfen“, berichtet der hauptberufliche IT-Administrator, „gerade im Saisonendspurt haben sie in der A-Klasse beim Aufstieg mitgeholfen.“ In der neuen Runde hat man nun mehr vor. Kopotz würde mit seinen Jungs gerne um den Aufstieg in die Oberliga mitspielen. Dementsprechend hat man sich verstärkt. Wobei noch nicht für alle Wunschspieler eine Freigabe erteilt wurde. „Da sind wir momentan dran“, erzählt Kopotz.

Neben seiner Arbeit auf dem Platz wälzt er zurzeit übrigens auch noch die Lehrbücher: Kopotz bastelt an seiner B-Lizenz. Ehrgeizig ist er und hat noch viel vor. Er sagt: „Ich will als Trainer natürlich den größtmöglichen Erfolg und irgendwann eben auch eine Mannschaft trainieren, die so hoch wie möglich spielt. Ob das dann im Jugendbereich oder auf der Nachwuchsebene ist, spielt eigentlich keine Rolle.“ Der VfR ist übrigens erst seine zweite Trainerstation. Davor stand er in Vogelstang an der Seitenlinie. Erst bei der Reserve, später dann kurzzeitig auch bei der Ersten.

Moses Kopotz musste während der Saison auf etliche seiner Akteure verzichten. Die verstärkten die U23 der Rasenspieler. In der neuen Spielzeit peilt Koptz mit seinem Team die Spitze der Liga an. Bild: VfR

Ist die Ablenkung aktuell eigentlich groß? Schließlich flimmerte in den letzten Wochen ja beinahe täglich die Europameisterschaft über die Mattscheibe. Und die hat mal wieder bewiesen, es gibt auch bei so einer Sportart wie dem Fußball, der eigentlich auf der ganzen Welt im Rampenlicht steht, immer noch neue Dinge zu sehen.

Bei Standardsituationen zum Beispiel. Wales war dafür ein Paradebeispiel. Da schaut doch auch sicher einer wie Kopotz schon mal genauer hin. „Definitiv, das ist hoch interessant. Man kann sich die Spiele im Internet ja teilweise auch aus einer anderen Perspektive anschauen. Da gibt es zum Beispiel eine Kamera, die das ganze Spielfeld im Blick hat, du siehst dann genau, wie sich die Mannschaften verschieben und eben nicht nur den ballführenden Spieler“, plaudert Kopotz aus dem Trainer-Nähkästchen.

So weit so gut, aber wird die A-Jugend der Rasenspieler nun Dinge aus Frankreich übernehmen oder her nicht. „Mal schauen“, lacht Kopotz, „also mit einer Dreierkette werde ich sie jetzt wohl eher nicht auflaufen lassen.“ Und weiter: „Aber man muss ja auch nicht immer etwas nachmachen, es ist auch mal einfach nur hochinteressant zu sehen, was die Großen so machen.“

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