Patrick Marschlich für die Fortuna am Ball. Letzte Saison spielte der Routinier noch beim Gegner TSV Amicitia Viernheim. Foto: Lothar Fischer
Derbykracher zwischen TSV Amicitia und Heddesheim +++ Verbandsliga-Premiere beim Aufsteiger Fortuna
Verbandsliga | erstellt am Do. 18.08.2016
Die Rede ist vom Derby zwischen dem Vorjahres-Vierten, dem TSV Amicitia Viernheim und dem Neuling FV Fortuna 1911 Heddesheim, der über das „Stahlbad“ Relegationsspiele in die höchste Amateurklasse aufstieg.
Das Derby wird die Zuschauer anziehen
Kaum jemand kann sich noch daran erinnern, dass sich beide Clubs in der gleichen Liga begegneten, schon gar nicht in der Verbandsliga. „Wir haben ansonsten immer gegen den TSV Viernheim II oder auch Amicitia Viernheim II gespielt, später gegen den fusionierten TSV Amicitia II“, sagt Heddesheims Spielausschußvorsitzender Wolfgang Geißinger, der als Urgestein der Fortuna gilt. So ändern sich die Zeiten.
Am Ball Marc Haffa (grün). Rechts im Bild Daniel Herm (grün). Beide waren letzte Saison wichtige Stützpfeiler im Spiel der Südhessen. Sie spielen jetzt bei Ligakonkurrent VfR Mannheim. Bild: Berno Nix.
In der letzten Saison waren die Südhessen lange Zeit die Überraschungsmannschaft in der Verbandsliga Nordbaden. Bis zwei Spieltage vor Saisonende bestand als Tabellenzweiter sogar noch die Möglichkeit, die Aufstiegsspiele zu erreichen. Sehr spät signalisierten die Viernheimer Verantwortlichen, gar nicht aufsteigen zu wollen, da man sich zukünftig finanziell auch nicht in der Lage sehen würde, eine Oberliga zu stemmen.
Am Ende der Saison trennte sich der Club von zahlreichen Akteuren, verdienten Spielern, die diese großartige Saison überhaupt erst möglich machten. „Die Art und Weise wie das hier gelaufen ist, die war nicht gut“, äußerte sich Ex-Trainer Norbert Muris erst sehr spät, als die Saison beendet war, zu den Vorkommnissen im Verein.
Ist der Kader der Heddesheimer demnächst komplett, so geht Rene Gölz von einer richtig guten Runde der Fortuna aus. „Wir müssen uns vor keinem verstecken“, sagt der Erfolgscoach. Bild: Lothar Fischer/SPK
Großer Umbruch bei Viernheim
Schwamm drüber, haben sich die „Macher“ des Traditionsvereins gesagt. Der Kader wurde runderneuert, den finanziellen Möglichkeiten angepasst. Und die können nun so schlecht gar nicht sein, wenn man sich den Kader betrachtet.
Sah es am Anfang so aus, als ob die Viernheimer in einer Verbandsliga ein Abstiegskandidat sein könnten, so hat sich dies etwas relativiert.
Die Testspiele verliefen mit wenigen Ausnahmen ganz gut. Zuletzt wurde der ambitionierte Landesligist FV Brühl mit 3:1 in die Schranken verwiesen. Da zeigten die „Vernemer“, unter ihrem neuen Trainer Steffen Usler, dass man sie auf keinen Fall unterschätzen darf.
„Das werden wir auf keinen Fall tun“, sagt Fortuna-Coach Rene Gölz, der sich seit dieser Woche mit dem Gegner beschäftigt hat. „Sie haben u.a. mit Glässer (SVW), Gülmez (VfR), den beiden Tesfagabar’s (Wormatia und VfR), Smajlovic (Gartenstadt), Jose Albarran (SV Sandhausen/Oberliga) und einigen jungen Akteuren aus Worms II (Landesliga), eine gute Truppe beisammen. Dazu kommen Beck, Urban, Scheidel, Kuhn, Schander – die schon letzte Saison im Verbandsligakader standen“, kennt Gölz die Qualität der Fusionself. Deshalb sieht er seine Mannschaft auch nicht unbedingt als Favorit in dieser Begegnung.
„Wir spielen in Viernheim auf dem ehemaligen Platz der „Blauen“. Da sind die Zuschauer näher am Geschehen, was bei einem Derby nochmal entscheidend sein kann. Da kann sich die Unterstützung der Zuschauer auch schnell auf die Spieler übertragen“, weiß der Coach der Fortuna, was ihn und seine Mannschaft erwartet.
Heddesheims Christoph Jüllich am Ball (Nr. 11). Der offensivstarke Mittelfeldspieler konnte diese Woche noch nicht trainieren, laboriert an einer Zehprellung. Sein Einsatz ist fraglich. Bild: Lothar Fischer/SPK.
Heddesheim spielte insgesamt gesehen eine gute Vorbereitung
Sieben Testspielsiegen (30:8 Tore), stehen zwei Niederlagen gegenüber. Gegen den Regionalligisten SV Waldhof unterlag die Fortuna nach großem Kampf mit 0:2 Toren. Im Badischen Pokal hingegen, setzte es eine verdiente 1:0 Niederlage bei der TSG Weinheim. „Da waren wir in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht präsent, das darf uns so in dieser Form nicht mehr passieren“, so seinerzeit Melvin Faust, der Co-Trainer der Heddesheimer.
Gegen Viernheim wird Gölz auf einige Akteure verzichten müssen. Loviso, Inguanta, Skandik, Wegmann (verletzt), El Wardi (gesperrt) und Pritchett (Urlaub) werden definitiv nicht spielen können. Angeschlagen sind Pfitzner, Jüllich und Siby. „Die ganze Vorbereitung über hatten wir einen Riesenkader und jetzt hat es uns innerhalb weniger Tage gleich noch mehrfach erwischt“, will Gölz aber nicht weiter klagen. „Dann müssen es andere richten, die Qualität im Kader ist gut genug, auch in der Breite.“
Yannick Tewelde könnte im Aufgebot stehen
Mit dabei sein könnte eventuell die Last-Minute Verpflichtung Yannick Tewelde, der in dieser Woche vom Oberligaabsteiger SGV Freiberg zur Fortuna wechselte. „Wir hoffen Morgen die Spielberechtigung zu bekommen. Die Unterlagen liegen beiden Verbänden vor, es bedarf eigentlich nur eines „Maus-Klicks“, damit der Verband Freigabe erteilt“, sagt Wolfgang Geißinger, der Spielausschußvorsitzende.
Die Zuschauer dürfen sich so oder so auf ein interessantes und sicher auch brisantes Lokalderby freuen.
Schiedsrichter der Begegnung ist Maximilian Rother
Spielbeginn: Sonntag, den 21.08.2016 um 16:00 Uhr in 68519 Viernheim, Lorscher Straße 84.
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