Traurig, aber wahr. Bei den Aktivenfußballern des TSV Amicitia Viernheim gehen die

Traurig, aber wahr. Bei den Aktivenfußballern des TSV Amicitia Viernheim gehen die "Lichter aus". Bsp. SPK

Der TSV Amicitia Viernheim meldet seine erste Fußballmannschaft 2017/2018 vom Spielbetrieb ab

Verbandsliga | erstellt am Di 21.03.2017

sport-kurier. Großer Schock im Fußballkreis Mannheim. 2008 wurde aus zwei Traditionsvereinen im Fußball eine Fusion geschlossen. Die Amicitia Viernheim und der TSV Viernheim wollten Kräfte bündeln und Synergieeffekte durch den Zusammenschluss erzielen. Was davon im Sommer 2017 übrig bleiben wird, das wurde vom geschäftsführenden Vorstand der Viernheimer an seine Mitglieder schriftlich mitgeteilt.

Viernheim wird in der B- oder A-Klasse an den Start gehen

Die 1. Fußballmannschaft (derzeit Verbandsliga Nordbaden), wird ungeachtet ihrer Platzierung und Ligazugehörigkeit (Verbands- oder Landesliga), für die Spielzeit 2017/2018 nicht für den Spielbetrieb gemeldet. Damit sind die Viernheimer erster Absteiger der Verbandsliga-Spielzeit 2016/2017.

Die 2. Fußballmannschaft wird für den Spielbetrieb gemeldet. Aktuell kicken die Südhessen in der Kreisklasse A Mannheim, sind aber akut abstiegsgefährdet. Der TSV Amicitia Viernheim könnte also durchaus in der nächsten Saison in der Kreisklasse B – bestenfalls in der Kreisliga A an den Start gehen.

Als Gründe führte der Vorstand des Vereins, das fehlende „Manpower“ in der Fußballabteilung an. Die Posten des Abteilungsleiters, des stellvertretenden Abteilungsleiters und die des Kassenwarts seien seit Frühjahr 2016 nicht besetzt. Zudem fehle es im Umfeld der Abteilung an allen Ecken und Enden an helfenden Händen. Bislang hätten die noch vorhandenen Vorstandsmitglieder diese Lücken geschlossen, diese Last und Verantwortung könne und wolle man, auch zum eigenen Schutz, niemandem mehr zumuten.

Personelle Krise, fehlende finanzielle Mittel

Einhergehend mit der personellen Krise führt der Vorstand auch die fehlenden finanziellen Mittel an. Fehlende Sponsorengelder, die immer noch nicht getilgten Altlasten der Fusion, ausstehende vereinsinterne Kredite, machen einen etwaigen Spielbetrieb in einer Verbands- oder Landesliga nicht möglich.

„Es ist finanziell der größte zu stemmende Brocken und zusätzlich der Bereich, bei dem sich die wenigsten Mitstreiter finden lassen. In der Saison 2018/19 wollen wir möglichst wieder mit zwei Herren-Teams am Spielbetrieb teilnehmen. Bei der Jugend, Mädchen und Frauen wird nichts verändert. Alle drei Bereiche sollen ihre Arbeit in gleichem Maße fortsetzen können“, so die Erklärung der Vorstandschaft.

Verein begründet massiven Einschnitt

Des Weiteren führen die Verantwortlichen in einem Schreiben an ihre Mitglieder an: „Würden wir diesen massiven Einschnitt im Herrenbereich nicht vornehmen, stünde im kommenden Jahr sowohl die Abteilung als auch der Gesamtverein vor einem noch größeren Scherbenhaufen, als wir ihn ohnehin schon zu beseitigen haben. Wir laufen Gefahr, auch die wenigen noch verbliebenen Mitstreiter zu verlieren, wenn wir diese nicht von den hinterlassenen Lasten der vergangenen Jahre entlasten. Wenn man tagtäglich mit den Sünden der Vergangenheit belastet ist und kein Licht am Ende des Tunnels sieht, fragt man sich zwangsläufig schon: „Warum gebe ich mir das?“

Die Fußballabteilung wolle das Spieljahr 2017/2018 dazu nutzen, sich neu zu strukturieren und neu aufzustellen.

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