Nur 5.033 Zuschauer wollten das Pokalspiel der TSG sehen.  Bild: Siegfried Lörz Kraichgaufoto

Nur 5.033 Zuschauer wollten das Pokalspiel der TSG sehen. Bild: Siegfried Lörz Kraichgaufoto

TSG beendet nach 5:1-Erfolg über Kiel seinen Zweitrundenfluch im DFB-Pokal

Verbandsliga | erstellt am Mi. 27.10.2021

Dass der Bundesligist den Zweitligisten nicht unterschätzte, unterstrich Abwehrspieler Vogt: „Kiel ist keine Laufkundschaft und wir haben vergangene Saison gegen den damaligen Zweitligisten Fürth ziemlich schlecht ausgesehen. Wir waren entsprechend gewarnt und voll fokussiert.“

Die nur 5.033 Zuschauer bekamen in Sinsheim nicht nur sechs Tore sondern auch jede Menge Torchancen auf beiden Seiten geboten. Bezeichnend die Begrüßung von Stadionmoderator Mike Diehl vor Anpfiff in Richtung Zuschauerränge: „Schön, dass Ihr heute wenigstens da seid!“ Und trotz der spärlichen Kulisse war die Unterstützung durch die blau-weiße Anhängerschaft sehr stimmungsvoll. Das lag auch daran, dass die Gastgeber durch zwei Eigentore der Kieler van den Bergh (3.) und Wahl (31.) bereits nach einer halben Stunde in Führung lagen.

Nach dem Anschlusstreffer durch Neumann (47.) sorgten Stiller (58.), Dabbur (72.) und Bruun Larsen (84.) schließlich für klare Verhältnisse. Das Team von Trainer Rapp, der vor seinem Wechsel vor vier Wochen aus dem Kraichgau in den hohen Norden neun Jahre bei der TSG tätig war, hatte sich die Niederlage aufgrund einer schwachen Chancenverwertung sowie einer löchrigen Hintermannschaft bei Umschaltsituationen selbst zuzuschreiben.

Zum Spielverlauf: Die Gäste aus der Landeshauptstadt von Schleswig Holstein hatten nach 29 Sekunden durch Bartels die erste große Chance des Spiels (1.). Keine zwei Minuten später gingen die Gastgeber durch ein Eigentor von van den Bergh, der eine scharfe Hereingabe von Rutter unglücklich ins eigene Tor grätschte, in Führung (3.). Nachdem Kramaric nach knapp einer halben Stunde mit einem Freistoß das Kieler Tor nur knapp verfehlte (29.), fiel das 2:0 erneut durch ein Eigentor (31.). Dabbur hatte sich im Strafraum durchgesetzt, und Wahl schob beim Klärungsversuch die Kugel ins eigene Tor. Doch die Gäste resignierten nicht und erspielten sich einige gute Tormöglichkeiten. Nach einer Ecke hatte Lorenz Pech, als er einen Kopfball knapp neben das Tor platzierte (34.). Kurz vor der Pause kam Dabbur nach einer schönen Körpertäuschung frei vor dem Kieler Tor zum Abschluss, doch Keeper Gelios parierte reaktionsschnell (44.).

Die Gäste von der Kieler Förde kamen stark aus der Halbzeitpause und verkürzten durch Neumann im zweiten Versuch aus spitzem Winkel auf 1:2 (47.). Vier Minuten später hatten die Kraichgauer Glück, als Bartels knapp das Tor verfehlte (51.). Nachdem „Hoffe“ drei Megachancen durch Rudy (52.) und Dabbur (53., 54.) leichtfertig liegen ließ, erzielte Stiller mit seinem ersten Pflichtspieltor das vorentscheidende 3:1 (58.).

Stiller: „Ich hatte bei meinem Treffer etwas zu viel Platz und habe meinem linken Fuß vertraut.“ TSG- Torschützenkönig Kramaric setzte dann überraschend frei vor Torhüter Gelios den Ball deutlich neben das Gehäuse (60.). Der Zweitligist konnte in dieser Phase wenig dagegensetzen und kassierte durch Dabbur, der nach doppeltem Doppelpass mit Skov traf, das 1:4 (72.). Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Bruun Larsen, der nach einem Sprint übers halbe Spielfeld zum 5:1-Endstand traf (84.).

Die Badener sind zum zweiten Mal in den vergangenen sieben Spielzeiten ins Achtelfinale eingezogen, das am Sonntag ausgelost wird. Nachdem die Hoffe-Fans freudelustig „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ sangen, muss die Hoeneß-Truppe zunächst am Freitagabend (20.30 Uhr) im Bundesligaheimspiel gegen die Berliner Hertha ran. Die Träume in Richtung Finalteilnahme in der Bundeshauptstadt müssen noch weit hinten angesiedelt werden, zumal der Weg dorthin lang und beschwerlich ist.

TSG Hoffenheim: Baumann – Posch (78. Gacinovic), Vogt, Richards – Akpoguma, Rudy, Stiller, Raum (63. Skov) – Kramaric (63. Samassékou) – Rutter (77. Adamyan), Dabbur (77. Bruun Larsen)
Holstein Kiel: Gelios – Neumann (68. Neumann), Wahl, Lorenz, van den Bergh – Erras (68. Sander) – Mühling, Holtby (58. Skrzybski) – Bartels, Pichler (76. Arp), Reese (58. Mees)

Tore: 1:0 van den Bergh (3./Eigentor), 2:0 Wahl (31./Eigentor), 2:1 Neumann (47.), 3:1 Stiller (58.), 4:1 Dabbur (72.), 5:1 Bruun Larsen (84.)
Schiedsrichter: Hartmann
Zuschauer: 5.033

 

 

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