Grenzenloser Torjubel bei der TSG 62/09 Weinheim, als Andreas Adamek in der 81. Minute der 0:1 Siegtreffer gelingt. Bild: Rafael Kowollik

Grenzenloser Torjubel bei der TSG 62/09 Weinheim, als Andreas Adamek in der 81. Minute der 0:1 Siegtreffer gelingt. Bild: Rafael Kowollik

TSG 62/09 Weinheim gewinnt Spitzenspiel bei Fortuna Heddesheim +++ Andreas Adamek erzielt 0:1 Siegtreffer

Verbandsliga | erstellt am So 16.04.2017

Ein würdiger Rahmen für ein Spitzenspiel, dass unter dem Strich nicht ganz so hochklassig war, wie es sich so mancher Zaungast gewünscht hätte.

Die Weinheimer in den ersten 25 Minuten mit mehr Ballbesitz und einer Halbchance durch Marcel Schwöbel, der in der 6. Minute aus 10 Metern Distanz auf das Fortuna-Tor schoss, aber der Ball im letzten Moment zur Ecke geblockt wurde. Tragisch für die Hausherren. Nach 20 Minuten musste Spielmacher Yannick Tewelde nach einem Zweikampf mit Verdacht auf Innenbandriss vom Platz, für ihn kam Egzon Abdullahu in die Partie.

Mit zunehmender Spieldauer neutralisierten sich beide Teams etwas. Heddesheim kam jetzt besser in die Partie und hatte auch kurz vor der Pause zwei Chancen.

Heddesheims Thorsten Kniehl im Zweikampf mit Weinheims Andreas Adamek. Dahinter Kai Engel. Foto: Reimer

Heddesheim mit zwei Chancen vor der Pause

Zunächst spielte Nelson Nsowah passgenau in den Lauf von Thorsten Kniehl, der im Strafraum von Geissinger und Gebhardt im letzten Moment vom Ball getrennt wurde (41.). Nur zwei Minuten später war es Egzon Abdullahu, der einen Freistoß aus 22 Metern in den Torwinkel zirkelte – TSG-Keeper Marcel Lentz mit Glanzparade, wehrte die Großchance zur Ecke ab (43.).

In die 2. Halbzeit kamen die Weinheimer besser hinein. Auf Heddesheimer Seite die Räume zwischen Mittelfeld und Angriff einfach zu groß, so dass zu viele Bälle schon im Spielaufbau verloren gingen. Cihad Ilhan prüfte FV-Keeper Daniel Tsiflidis mit einem Schuss aus 14 Metern (47.) und Weinheims Oliver Malchow versuchte es aus 18 Metern Distanz (64.) – aber keine Probleme für Tsiflidis.

Heddesheims Kniehl (Nr. 23) scheitert mit einem Heber nur knapp am Torerfolg. Bild: Kowollik

Das Spiel der Fortuna nach vorne zu statisch

Egzon Abdullahu und Thorsten Kniehl zwar bemüht – aber kaum gefährlichen Aktionen. Heddesheims Abwehrspieler Yannick Wöppel war es, der in der 2. Halbzeit erstmals auf das Weinheimer Tor schoss (61.). Aber auch diese Aktion meisterte Torwart Lentz problemlos. Wenig später setzte Kniehl einen Heber aus 18 Metern über die Torlatte des Weinheimer Gehäuses (66.).

In der Folge mussten bei den Hausherren verletzungsbedingt Nelson Nsowah (71.) und Abwehrspezialist Damian Pritchett (73.) aus der Partie. Bei Weinheim kam in der 68. Minute Christopher Hiller ins Spiel, der sofort gute Akzente im Mittelfeld setzte. Aber eine gute Möglichkeit zunächst für die Gölz-Elf. Patrick Marschlich mit einer gut getimten Flanke in den Strafraum, aber Abdullahu und Kniehl verpassten die Hereingabe nur ganz knapp (70.).

Fortunas Siby (Nr. 2) hatte unbeabsichtigt den Arm zu hoch angelegt, der SR. entschied auf Handelfmeter. Ein Geschenk der Heddesheimer, da die Aktion an vollkommen ungefährlicher Stelle im Strafraum erfolgte. Bild: Reimer

 

Cihad Ilhan hat Führungstreffer auf dem Fuß – Adamek trifft zum 0:1 (81.)

Auf der Gegenseite in der 79. Minute die Riesenchance für Cihad Ilhan, der mit einer Direktabnahme aus 5 Metern am überragenden Tsiflidis scheiterte. „Das hätte die Weinheimer Führung sein können. Wir waren nach diesen Wechseln auch nicht mehr so sortiert, wie wir es hätten sein müssen“, so Renè Gölz zu der dramatischen Schlussphase.

Die wurde in der 81. Minute aus dem Nichts eingeläutet. Heddesheims Verteidiger Boubacar Siby sprang einem Flankenball entgegen, hatte dabei den Arm zu hoch angelegt. Und genau darauf prallte das Leder, an einer völlig gefahrlosen Stelle im Strafraum. Ein unbeabsichtigtes Geschenk der Fortuna. Schiedsrichter Fatih Kerem Icli entschied auf Strafstoß.

Andreas Adamek (nicht im Bild) hat den Ball ins lange Toreck geschlenzt (81.) – 0:1 für Weinheim. Bild: Kowollik.

 

Elfmeterkiller Daniel Tsiflidis wählte die richtige Ecke und parierte bravourös den von Cihad Ilhan getretenen Elfmeter. Den abgewehrten Ball spielten die Weinheimer über zwei Stationen in Richtung linkes Halbfeld. Der agile Andreas Adamek nahm die Kugel an, lief zwei, drei Meter nach rechts und schlenzte den Ball aus 16 Metern ins lange Toreck (81.) – 0:1! Riesenjubel beim Weinheimer Anhang.

„Ein völlig unnötiges Tor“, haderte Gölz einerseits über den unnötigen Strafstoß und andererseits über das schlechte verteidigen, nach dem gehaltenen Elfmeter. Heddesheim warf in der Schlussphase alles nach vorne, brachte mit Brandon Wiley einen weiteren Stürmer, aber außer zwei Flanken in den Strafraum und einer gefährlichen Ecke, die von der Weinheimer Defensive geklärt wurde – passierte nichts mehr.

Weinheim wieder Tabellenführer

Die TSG Weinheim ist wieder Tabellenführer, mit zwei Punkten Vorsprung vor der Fortuna. Für die Heddesheimer gingen gleich zwei Serien zu Ende. Zum einen verlor man nach 19 Monaten wieder ein Heimspiel und zum anderen war es nach 12 Siegen in Folge, die erste Niederlage seit Oktober 2016.

Dirk Jörns: „Ich sehe einen verdienten Sieg meiner Mannschaft. Wir hatten mehr Ballbesitz und haben meiner Meinung nach mehr in das Spiel investiert und von daher bin ich hochzufrieden mit dem Auftritt meines Teams. Der Sieg war sehr wichtig, da Heddesheim ein direkter Konkurrent ist. Aber die Saison ist noch lange nicht zu Ende. „

Renè Gölz: „Die Ausfälle von Tewelde, später von Nsowah und Pritchett haben uns nicht gerade in die Karten gespielt. Der Elfmeter in der 80. Minute war ein Geschenk von uns und das 1:0 war eine Folge von mehreren Abwehrfehlern. Weinheim hatte mehr Ballbesitz – aber selten richtige Chancen. Mit unserem Spiel nach vorne war ich nicht zufrieden. Unter dem Strich ist der Weinheimer Erfolg nicht unverdient.“

Heddesheim Patrick Marschlich am Ball. Das Mittelfeld der Heddesheimer arbeitete gegen den Ball sehr stark – mit Ball, im Spiel nach vorne – lief zu wenig zusammen. Bild: Kowollik 

 
FV Fortuna 1911 Heddesheim – TSG 62/09 Weinheim 0:1 (0:0)

Heddesheim: Tsiflidis – Siby, Pritchett (76. Skandik), Hartmann, Wöppel, Schäfer, Tewelde (21. Abdullahu), Dirks (81. Wiley), Marschlich, Nsowah (69. Wegmann), Kniehl.  
Weinheim: Lentz – Geissinger, Makan (90.+3 Matthes), Ilhan (81. Lerchl), Meier-Küster, Gebhardt, Adamek (90. Zimmermann), Schwöbel, Engel (68. Hiller), Süß, Malchow.   
 
Tor(e): 0:1 Andreas Adamek (81.)
Schiedsrichter: Fatih Kerem Icli
Zuschauer: 800
Bes. Vorkommnisse: Daniel Tsiflidis hält Handelfmeter von Cihad Ilhan (80.). Die nachfolgende Aktion führt zum 0:1 durch Adamek (81.).

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