Weinheims Trainer Dirk Jörns  Foto: SPK

Weinheims Trainer Dirk Jörns Foto: SPK

Starke Saison wird am Ende nicht belohnt +++ Weinheims Coach Dirk Jörns im Gespräch mit dem SK

Verbandsliga | erstellt am Mi. 22.06.2016

Im Winter abgeschlagen, am letzten Spieltag Tabellen-Zweiter. Für die Zweiburgenstädter ging es ab in die Relegation zur Oberliga Baden-Württemberg.

Zwei Hürden galt es zu überspringen. Die erste war Rielasingen – und die wurde genommen, ehe der Göppinger SV zum Stolperstein wurde. Das allerdings auf äußerst bittere Art und Weise. Einem 2:2-Remis in Weinheim folgte eine 0:1-Niederlage in der Fremde. Mithalten konnte die TSG in beiden Partien, letztlich fehlte dann vielleicht auch einfach das nötige Quäntchen Glück.

Der Sportkurier sprach ein paar Tage nach dem Aufstiegs-K.o. mit Weinheims Trainer Dirk Jörns.

Hallo Herr Jörns, hat sich die Enttäuschung mittlerweile gelegt, oder ist die Stimmung nach wie vor im Keller?

Dirk Jörns: Natürlich sind wir alle sehr enttäuscht. Wir waren ja so nah dran. Wenn wir jetzt ganz deutlich verloren hätten, wäre es sicher einfacher, darüber hinwegzukommen, aber wir waren ja bis zum Schluss auf Augenhöhe. Ich denke es ist deshalb ganz normal, dass die Mannschaft geknickt ist. Wir hätten es sportlich eben gerne geschafft.

Was war denn letztlich der Grund dafür, dass es gegen den Göppinger SV nicht ganz gereicht hat? Das 2:2 im Hinspiel?

Dirk Jörns: Im Nachhinein ist man ja immer schlauer. Vielleicht hätten wir zuhause, als uns der Ausgleich zum 2:2 gelungen war und der Gegner noch eine gelb-rote Karte kassiert hatte, noch mehr auf das 3:2 drängen müssen. Aber auch dort hatten wir sehr gute Chancen. Drei, vier waren es. Zwei davon hat der gegnerische Torhüter stark gehalten. Wir haben gezeigt, dass wir das Niveau haben, um mit solchen Mannschaften mitzuhalten und dass wir unser Spiel eben auch in solchen Situationen durchdrücken können. Auch die Intensität und die Leidenschaft haben absolut gestimmt, das macht es ja umso trauriger.

Die Relegation ging an die Substanz und all die Mühen haben sich im Endeffekt nicht ausgezahlt. Sagt man sich da vielleicht sogar, dass es besser gewesen wäre, gar nicht an ihr teilzunehmen? Andererseits hat man Erfahrungen gesammelt, die sich noch auszahlen können…

Dirk Jörns: Genauso ist es. Als Mannschaft wächst man doch gerade an solchen Aufgaben. Im Winter waren wir von solchen Leistungen und Spielen ja noch ganz weit weg. Die Mannschaft hat aber bewiesen, dass sie eine echte Mannschaft ist. Wir freuen uns nun einfach auf die neue Saison in der Verbandsliga. Es warten tolle Spiele auf uns. Vor allem viele Derbys. Gegen den VfR Mannheim, gegen Fortuna Heddesheim, gegen TSV A. Viernheim, das macht doch großen Spaß.

Als Trainer sagt man vor einer neuen Saison gerne, dass man sich im Vergleich zur Vorsaison verbessern will – gerade auch in der Tabelle. Im Fall von Weinheim dürfte das schwer werden….

Dirk Jörns: Sich tabellarisch zu verbessern, ist wirklich schwer. Unser primäres Ziel wird deshalb sein, dass wir uns nochmals fußballerisch verbessern und auch im taktischen Bereich noch einen Schritt nach vorne gehen. Wir tun deshalb wieder gut daran, wenn wir uns gar nicht so an der Tabelle orientieren. Es gilt zunächst auch mal, die neuen Spieler zu integrieren, um gleich wieder eine Einheit zu werden. Wichtig ist uns auch, dass wir attraktiven Fußball spielen, der den Zuschauern gefällt. Titel zu planen ist einfach sehr schwierig. Der VfR Mannheim hat sich ja jetzt wieder zum Topfavoriten auf den Titel ernannt. So etwas ist nicht unsere Art.

Sie haben eben schon die Neuzugänge erwähnt. Wer kommt denn nach Weinheim?

Dirk Jörns: Von der U23 des SV Sandhausen haben wir Oliver Malchow verpflichtet. Er wird uns sehr gut tun. Kai Engel kommt vom TSV Amicitia Viernheim, der für mich eines der größten Talente im Umkreis ist. Aus Hofheim kommt Thomas Krämer dazu. Das ist ein dribbelstarker Rechtsaußen. Zudem haben wir noch zwei junge Spieler dazu geholt, die wir bei uns aufbauen werden. Trainingsstart ist am 15. Juli. Wir wollten den Jungs eine etwas längere Pause geben, weil wir ja sehr lange gespielt haben. Jeder muss den Kopf wieder frei bekommen und seinen Akku aufladen.

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