Patrick Geissinger, der Abwehrspezialist. Hier bei einer Aufnahme aus der Saison 2015/2016 im Heimspiel gegen den 1. FC Bruchsal. Foto: Schilling

Patrick Geissinger, der Abwehrspezialist. Hier bei einer Aufnahme aus der Saison 2015/2016 im Heimspiel gegen den 1. FC Bruchsal. Foto: Schilling

Patrick Geissinger – Weinheims Defensivspezialist würde gerne mit der TSG 62/09 aufsteigen

Verbandsliga | erstellt am Di. 20.09.2016

Die Spieler, die vorne den Unterschied machen, die treffen und treffen. Das Problem: Eine Fußball-Mannschaft besteht aus elf Spielern. Und manche von ihnen sind eher Tore-Verhinderer als Knipser – und gerade deshalb unersetzbar.

In der Defensive nicht mehr wegzudenken

Patrick Geissinger zum Beispiel. Der 28-Jährige schnürt bei der TSG Weinheim seine Fußballschuhe. In der Defensive ist er dort nicht mehr wegzudenken. Der Standesbeamte aus Mannheim, der mittlerweile mit seiner Frau in Weinheim lebt, hatte in der letzten Saison einen großen Anteil am Höhenflug der Zweiburgenstädter. Mit seinen Defensiv-Künsten hielt er der Offensive den Rücken frei und klopfte mit der TSG bekanntlich mit Nachdruck ans Tor zur Oberliga.

Nun wollen seine Kollegen und er an die bärenstarke Rückrunde der letzten Saison anknüpfen. Und man befindet sich auf einem guten Weg. Aktuell belegt Weinheim den dritten Rang, hat bei einem Spiel weniger mit neun Punkten vier Zähler Rückstand auf das punktgleiche Spitzenduo VfR Mannheim und Fortuna Heddesheim. Eine Ausbeute, mit der Geissinger leben kann: „Ich würde sagen, dass wir gut in die Saison gekommen sind, auch wenn wir beim VfR natürlich gleich verloren haben. Doch dort kann man verlieren, trotzdem hätte es nicht unbedingt sein müssen.“

Selbstverständlich ist es ohnehin nicht, dass Weinheim gleich wieder oben mitmischt. Schließlich hinterlässt solch ein Last-Minute-Scheitern meist Spuren. Danach fällt man meistens erstmal in ein tiefes Loch, beginnt zu zweifeln. In Weinheim ist das anders. „Klar hat das auch an uns genagt“, gesteht Geissinger, „aber wir sind sofort wieder voll fokussiert und wollen es jetzt eben in dieser Saison schaffen.“ Der Aufstiegstraum lebt also weiter in ihm.

Patrick Geissinger ist ein sehr kopfballstarker Abwehrspieler. Hier in einem Luftduell gegen Heddesheims Dennis Ludkowski (Szene aus einem Testspiel gegen Heddesheim 2014/2015). Bild: Schilling

Schließlich weiß er ja auch, wie es sich anfühlt weiter oben zu spielen. Mit Weinheim war er dort schon mal und auch beim SV Waldhof gehörte er nach der Jugend zum Regionalliga-Kader. Beim SVW hatte er auch eine tolle und erfolgreiche Zeit, aber irgendwann merkte er, dass er an Grenzen stößt. „Als ich im Regionalliga-Kader stand, hieß es dann, dass wir morgens um 10 und um 15 Uhr trainieren. Das ist natürlich eine Super-Sache, die dich weiterbringt, wenn du aber gerade mitten in der Lehre steckst, ist das eben schwer zu realisieren“, berichtet er.

Also drängte sich die TSG Weinheim auf

„Das ist ein Verein, der in unserer Region einen sehr guten Namen hat. Und dort konnte und kann ich den Beruf und den Fußball gut miteinander verbinden.“ Mittlerweile kickt er nun schon eine halbe Ewigkeit für die TSG. Begonnen hat alles in der Saison 2009/2010, damals noch unter Cheftrainer Dieter Heimen in der Oberliga. „Wir sind dann sofort abgestiegen“, erinnert sich Geissinger, der aber keinen  Gedanken daran verschwendete, den Verein deshalb zu verlassen: „Ich bin niemand, der häufig wechselt und davon läuft, wenn es mir gefällt sowieso nicht.“  

Und genau das tut es ihm in Weinheim. Großen Anteil daran hat aktuell auch Dirk Jörns, sein Trainer. „Mit seiner Art des Ballbesitz-Fußballs fahren wir sehr gut. Er passt perfekt zu uns. Unter Jörns haben wir es gelernt, Gegner zu dominieren. Es macht Spaß“, lobt Geissinger.

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Herberger-Stadion TSG 62/09 Weinheim  – SV 98 Schwetzingen / Bild: v.l. Daniel Egles (blau), Patrick Geissinger (weiss). Szene aus der Saison 2015/2016. Bild: Schilling

 

Gerne würde er das auch nochmals in der Oberliga beweisen

„Es wäre toll, wenn wir das nochmals packen würden. Wer weiß, wie viele Chancen ich dazu noch bekommen werde, schließlich bin ich ja nicht mehr der Jüngste“, lacht der Defensiv-Spezialist. Aber ist 28 nicht das nahezu perfekte Fußballeralter? „Na ja, früher habe ich mir das auch immer eingeredet, aber wenn ich mich mittlerweile so bei uns umschaue, bin ich fast schon der älteste Spieler“, lacht er.

Demnach wäre es nicht schlecht, wenn es schon diesmal klappen könnte mit dem Klassensprung. Die Konkurrenz ist allerdings groß. Geissinger hat diesbezüglich die üblichen Verdächtigen auf dem Schirm. Den VfR Mannheim und Friedrichstal zum Beispiel. Aber eben auch Aufsteiger Heddesheim und Bruchsal.

Mit Spannung blickt er deshalb auch schon aufs kommende Wochenende. Dann empfängt der VfR Mannheim am Sonntag um 15 Uhr Friedrichstal. „Das wird definitiv kein Selbstläufer für den VfR. ich traue Friedrichstal durchaus einen Sieg zu“, plaudert Geissinger aus dem Nähkästchen, denn der hatte beide schon vor der Brust. Und Friedrichstal hat ihn beim 4:3-Heimsieg der Weinheimer beeindruckt. „Das ist eine richtig gute Mannschaft, die man auf der Rechnung haben muss.“

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