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Kapitän Christopher Hiller wird im Spiel beim 1. Göppinger SV wegen einer Spielsperre fehlen. Foto: Schilling
Die TSG 62/09 Weinheim steht vor dem großen Finalspiel +++ So. 15 Uhr gilt es beim Göppinger SV
Verbandsliga | erstellt am Mi. 15.06.2016
Irgendwie wusste nämlich keiner so recht, wie er die 90 Minuten im Relegations-Hinspiel zuvor einordnen sollte.
Auf der eine Seite stand das Ergebnis. Dieses 2:2 (1:2)-Unentschieden, das eigentlich eher dem Göppinger SV in die Karten spielt. Auf der anderen aber eben auch ein couragierter Auftritt der TSG, die sich nie aufgegeben hat, und erneut echte Nehmerqualitäten gezeigt hat. „Es war schon toll, wie die Jungs nach dem Pausen-Rückstand zurück gekommen sind“, resümiert Cheftrainer Dirk Jörns im Gespräch mit dem Sportkurier, „wir haben sie bis zur 75. Minute dann beherrscht und hätten eigentlich auch mit 3:2 in Führung gehen müssen.“
Egal, letztlich war es ein Auftritt, der Mut macht und der den Zweiburgenstädtern auch alle Möglichkeiten für das entscheidende Rückspiel am Sonntag um 15 Uhr lässt. Jörns ist jedenfalls alles, nur nicht niedergeschlagen. Diesmal ist die Situation eben einfach umgekehrt. In der ersten Relegationsrunde gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen waren es bekanntlich die Weinheimer, die ein 2:2-Remis mit gebracht hatten und somit vor dem heimischen Rückspiel alle Trümpfe in der Hand hatten.
Jörns erinnert sich: „Du hast dann irgendwie das Gefühl, du könntest etwas verlieren, was du ja eigentlich noch gar nicht hast. Psychologisch ist das nicht so einfach. Ich werte das schon als kleinen Vorteil für uns.“
Auch die jüngere Vergangenheit des Göppinger SV könnte für schwere Beine sorgen. Der GSV scheiterte nämlich schon in den letzten beiden Spielzeiten am Aufstieg in die Oberliga. Diese Negativerlebnisse könnten sich ins Gedächtnis eingebrannt haben.
Die Göppinger gingen im Hinspiel kurz vor der Pause mit 1:2 in Führung. Weinheim schaffte in der 2. Halbzeit noch den Ausgleich. Bild: Schilling
„Ich denke, dass der Druck eher bei ihnen liegt“, sagt Jörns. Einen Vorteil dürfte der württembergische Vize-Meister aber definitiv haben: die Zuschauer. Rund 2000 werden erwartet. In Weinheim waren es 800.
Körperlich gehen die Weinheimer jedenfalls bereits auf dem Zahnfleisch. Die Akkus waren zu Wochenbeginn komplett leer. Montags stand deshalb ein leichtes Regenerationsprogramm auf dem Plan und dienstags war trainingsfrei. Ab Mittwoch wird dann wieder Fahrt aufgenommen.
„Wir hatten in den letzten vier Partien eigentlich ausnahmslos Endspiele, denn auch gegen Durlach-Aue am letzten Spieltag mussten wir ja gewinnen. Und all diese Spiele haben wir mit 13, 14 Mann bestritten. Da ist es doch klar, dass die Jungs viel Kraft gelassen haben.“
Vor dem Rückspiel beim Göppinger SV ist Jörns trotzdem zuversichtlich. „Dass wir dort eigentlich gewinnen müssen, um aufzusteigen, sehe ich jetzt nicht als wirkliches Problem an. Das mussten die Jungs doch die komplette Rückrunde, nur so konnten wir uns da oben überhaupt noch ran kämpfen.“ Der Respekt vorm Gegner ist dennoch groß. Und der spielt übrigens ganz anders als Rielasingen-Arlen.
Die Weinheimer sind auch auswärts für Siege gut. In Rielasingen-Arlen holte die Jörns-Elf sogar einen 2:0 Rückstand auf und errang ein 2:2. Bild: Scherer
Während der Kontrahent in der ersten Runde eher auf Ballbesitz aus war, aber nicht wirklich viele Chancen herausarbeiten konnte, bevorzugt der GSV eine direktere Spielweise. Schnell wird in die Spitze gespielt. „Ich würde den Göppinger SV als deutlich torgefährlicher bezeichnen, aber vom Niveau her war Rielasingen-Arlen ebenfalls auf einer Stufe. Das zeigt sich ja auch an den Ergebnissen.“
Fehlen wird Christopher Hiller, der im Hinspiel die gelb-rote Karte gesehen hatte. „Seine Sperre trifft uns schon hart“, bedauert Jörns das vorzeitige Relegations-Aus seiner Offensivkraft, „Christopher war zuletzt einer unserer prägenden Spieler. Aber wir wollen nicht jammern, denn wir haben auch andere Jungs, die uns nun helfen können.“
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