
Weinheims Coach Dirk Jörns (Vordergrund) im Spiel gegen den SV Waldhof (Rothaus-Cup). AS Sportfotos
Die TSG 62/09 Weinheim mit Superlativen +++ Der sport-kurier im Gespräch mit Dirk Jörns
Verbandsliga | erstellt am Di. 22.11.2016
Weinheim (1.), VfR (2.), Heddesheim (3.), führen die Verbandsliga Nordbaden an. Wir wollen von den verantwortlichen Trainern wissen, wie der bisherige Saisonverlauf einzuschätzen ist. Was war gut, was weniger gut und wie sieht die Prognose für den weiteren Saisonverlauf aus.
Beim Tabellenführer TSG 62/09 Weinheim (37 Punkte), der das Klassement mit drei Punkten vor dem VfR Mannheim und mit 4 Punkten vor Heddesheim anführt, sieht man Superlativen, wohin man auch schaut.
Die aktuelle Spielbilanz ist herausragend (12-1-1/44:12 Tore). Auf eigenem Platz haben die Weinheimer seit April 2015 kein Ligaspiel mehr verloren (18-4-0). Im gesamten Jahr 2016 sieht die Statistik noch beeindruckender aus.
22 Siege, drei Remis und zwei Niederlagen, bei 95:20 Toren. In den Aufstiegsspielen zur Oberliga Baden-Württemberg scheiterten die Bergsträßer ganz knapp am 1. Göppinger SV (2:2/1:0).
Es sieht ein wenig nach Tiki-Taka-Fußball „alla FC Bayern“ aus, was die TSG da so auf den Platz zaubert. Überragendes Kurzpass-Spiel, sehr hoher Anteil an eigenem Ballbesitz und somit eine augenscheinlich deutliche Überlegenheit gegenüber dem Gegner.
In dieser Spielzeit wollen die Weinheimer den Sprung in die Oberliga Baden-Württemberg auf direktem Wege schaffen, als Meister. Mit der starken Konkurrenz im Nacken (VfR, Heddesheim, Bruchsal), trotz der Klasse der Jörns-Elf, kein leichtes Unterfangen.
Wir haben uns mit Trainer Dirk Jörns unterhalten:
Weinheims Christopher Hiller (blau) mit rustikalem Einsatz gegen Heddesheims Alexander Dirks. Links Heddesheim-Keeper Daniel Tsiflidis.
sport-kurier: Herr Jörns, auch an Sie die Frage – zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Dirk Jörns: Wir haben deutlich mehr geleistet, als zu erwarten war. Die Aufstiegsspiele brachten auch eine wesentlich kürzere Regenerationsphase mit sich. Dennoch haben meine Spieler auf den Punkt genau, ihre Leistung gebracht. Diese Relegationsspiele haben auch die Mannschaft weitergebracht. Die Jungs haben gesehen, zu was sie in der Lage sein können. Es sind gute Charaktere in der Mannschaft und das Team ist „geil“ auf den Erfolg, will immer gewinnen. Das haben wir auf den Platz gebracht und deshalb bin ich mit dem bisherigen Verlauf der Saison hochzufrieden.
sport-kurier: Trotz der tollen Statistik, sitzen ihnen einige Teams im Nacken.
Dirk Jörns: Ja, Wahnsinn. Mit der Statistik des VfR oder der Heddesheimer, wären die Beiden letzte Saison klarer Tabellenführer gewesen. Die lassen fast nichts liegen und von daher ist der Kampf um den Aufstieg so spannend, wie selten zuvor. Nun ist auch noch der 1.FC Bruchsal dabei, der eine enorme Qualität in seinem Kader hat.
sport-kurier: Was war in der bisherigen Hinrunde gut, was weniger gut?
Dirk Jörns: Gut war, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt hat, noch stärker geworden ist. Wir wollen guten und erfolgreichen Fußball spielen, da ist jeder Spieler mit einem Riesen-Spaß bei der Sache. Natürlich ist die starke Statistik sehr positiv. Im Pokal haben wir uns toll verkauft und das Spiel gegen den Regionalligisten SV Waldhof war ein Highlight in jeder Hinsicht. In der 2. Halbzeit hatte man kaum einen Unterschied ausmachen können und das war einfach schön anzusehen. Weniger gut waren die Ausfälle von Lucas Cambeis und Thomas Krämer, die beide schwere Verletzungen erlitten. Es wird noch eine Weile dauern, bis sie wieder einsatzfähig sein werden.
Keine Mannschaft in der Liga konnte/durfte häufiger jubeln. 44:12 Tore nach 14 Spieltagen können sich sehen lassen. Bild: Reimer.
sport-kurier: Ihr Kader ist mit 17 Feldspielern nicht sehr breit. Durch die Ausfälle von Krämer und Cambeis sogar auf 15 reduziert. Da darf aber nicht viel passieren. Wird nachgebessert?
Dirk Jörns: Absolut richtig. Der Kader ist nicht besonders breit. Bei personellen Ausfällen können wir schnell in Schwierigkeiten geraten, das wissen wir. Ein, zwei Neuzugänge würden uns für die Breite des Kaders guttun. Aber das Personal zu finden, was man explizit gebrauchen könnte, ist in der Winterpause nicht einfach. Wenn, dann sollte der Spieler auch ins Anforderungsprofil passen: Jung und talentiert sein, gleichzeitig aber auch über etwas Landes- Verbandsligaerfahrung verfügen.
sport-kurier: Mit dem 1. FC Bruchsal und VfR Mannheim haben Sie jetzt zwei schwere Heimspiele vor der Brust. Ihre Einschätzung?
Dirk Jörns: Sie haben es schon angerissen, ja, zwei sehr schwere Spiele. Es sind Heimspiele, das ist positiv, denn auf eigenem Platz spielen wir schon sehr stark. Der 1. FC Bruchsal hat aus den letzten 8 Spielen eine starke Statistik (7-1-0) vorzuweisen. Das wird am Samstag nicht einfach werden. Die Woche darauf geht es gegen den VfR Mannheim. Auch hier werden wir alles abverlangt bekommen. Wir haben es in der eigenen Hand, den Vorsprung auf die Verfolger auszubauen. Erfolg oder Misserfolg liegen in solchen Spielen eng beieinander. Wir wollen alles versuchen, damit die Punkte in Weinheim bleiben.
sport-kurier: Ihre Prognose für den weiteren Saisonverlauf?
Dirk Jörns: Weinheim, der VfR, Heddesheim und Bruchsal werden die beiden ersten Plätze unter sich ausmachen. Vll. kommt noch Friedrichstal hinzu, aber dazu müssten sie eine starke Serie hinlegen. Wir wollen unsere Spielart weiter verfeinern und noch besser werden. In unserem Defensiv- als auch Offensivspiel können wir noch konsequenter sein/werden. Daran gilt es zu arbeiten. Wir alle freuen uns auf den weiteren Saisonverlauf, denn in der Liga macht es schon großen Spaß Fußball zu spielen.
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