
Weinheims Coach Dirk Jörns hat mit seiner Mannschaft noch durchaus Chancen auf den 2. Platz. Bild: AS Sportfotos
Der Verbandsligist TSG 62/09 Weinheim ist in Lauerstellung Richtung Relegationsplatz
Verbandsliga | erstellt am Di. 19.04.2016
Denn beim Team von Trainer Dirk Jörns läuft es seit der Winterpause wie am Schnürchen. Aus den letzten sieben Partien holte die TSG 17 Punkte.
Zwei Mal reichte es „nur“ zu einem Unentschieden. Eigentlich eine meisterliche Bilanz, doch das täuscht: Momentan belegt Weinheim den vierten Rang, befindet sich mit 42 Punkten aber in Schlagdistanz zum begehrten zweiten Rang, den derzeit der TSV Amicitia Viernheim (46 Zähler) inne hat – und der am Ende der Saison zu den Aufstiegsspielen zur Oberliga Baden-Württemberg berechtigen würde.
TSG 62/09 Weinheim (blau) vs.VfR Mannheim (rot) 2015/2016 – Nr. 11 Jonas Meier-Kuester TSGW-18 Joseph Olumide VfRM. AS Sportfotos
Der Sportkurier sprach mit Dirk Jörns.
Hallo Herr Jörns, Ihre Mannschaft ist in 2016 noch ungeschlagen und hat seit nunmehr 510 Spielminuten kein Gegentor mehr kassiert. Worauf führen Sie denn den aktuellen Höhenflug zurück?
Dirk Jörns: Wir hatten in der Hinrunde ein paar Probleme mit Verletzten und da hat uns die Tiefe im Kader etwas gefehlt, um das aufzufangen. Gründe dafür, dass es nun so gut für uns läuft, gibt es mehrere. Aber vor allem zwei. Zum einen haben wir im Winter wirklich sehr konzentriert gearbeitet. Wir wollten unbedingt vom zehnten Platz weg. Alle waren in der Vorbereitung wirklich sehr fokussiert bei der Sache. Zum anderen sind wichtige Spieler, die zuvor verletzt waren, zurückgekehrt. Hinzu kam, dass wir uns gezielt verstärkt haben, in der Breite und in der Spitze. Dass wir einiges bewegen können, haben wir dann ja auch schon in der Vorbereitung gezeigt: Wir waren beispielsweise das einzige Team, das den VfR Mannheim schlagen konnte. Als die Rückserie dann begonnen hatte, sind wir zunächst auf Gegner getroffen, die eher unten in der Tabelle stehen, da kommt man leichter rein. Das war wichtig für uns.
Mittlerweile schnuppert man am Relegationsplatz. Muss da der Aufstieg nicht langsam mal ein Thema sein?
Ich will es mal so sagen: Die Hypothek, die wir aus der Hinrunde mitgebracht haben, ist schon schwer. Wir haben ja aus den letzten sieben Partien fünf Siege und zwei Remis geholt, sind aber trotzdem nur Vierter. Das zeigt schon, wie schwer es ist, da oben noch einmal dran zu kommen. Es stehen nun noch sechs Spiele aus und ich würde sagen, dass wir wohl die kompletten 18 Punkte brauchen werden, um wirklich noch Zweiter werden zu können. Aber wir treffen eben auch noch auf wirklich gute Gegner. Es müsste also wirklich viel zusammen passen. Aber wenn das Team so weiterspielt, traue ich ihm alles zu. Allerdings sind da eben auch noch der VfR und Viernheim und vor Viernheim habe ich einen riesigen Respekt. Das ist eine Mannschaft, die nach der Saison zerfällt, aber trotzdem noch von Sieg zu Sieg eilt. Das spricht für einen tollen Charakter. Wir selbst schauen jetzt nur noch von Woche zu Woche und werden dann sehen, was am Ende dabei heraus kommt.
Spielszene Hinrunde 2015/2016 TSG 62/09 Weinheim – SG Heidelberg-Kirchheim. AS Sportfotos
Langfristig ist die Oberliga aber sicher das Ziel, oder?
Ich bin jemand, der sich immer verbessern will. In dieser Saison hatte ich 45 Punkte als Ziel ausgegeben. Die werden wir erreichen, wir haben ja jetzt schon 42. Und falls wir in dieser Runde dann Dritter oder Vierter werden sollten, wäre es wenig hilfreich, wenn wir sagen würden, wir wollen das wieder erreichen. Es geht ja immer darum, sich weiterzuentwickeln. Und ich denke, dass man ganz oben dabei wäre, wenn man an die 60 heran kommt. Grundsätzlich würde ich aber schon sagen, dass die Oberliga für einen Verein wie die TSG Weinheim momentan schon ambitioniert wäre.
Am Wochenende geht es nun nach Schwetzingen. Da treffen zwei sehr gute Mannschaften aufeinander…
Das sehe ich auch so. Vieles spricht für einen tollen Fußball-Nachmittag. Gerade zuhause ist Schwetzingen sehr stark. Dort haben sie auch den anderen Großen viele Probleme bereitet. Mit Steffen Kohl haben sie einen super Trainer, den ich schon lange kenne. Er hat ja früher auch in Weinheim gespielt.
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