Andreas Adamek (rot) am Ball. Hier in einem Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim.  Bild: Simon Hofmann

Andreas Adamek (rot) am Ball. Hier in einem Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim. Bild: Simon Hofmann

Andreas Adamek trifft häufig und hat große Ziele +++ Mit der TSG Weinheim soll’s in die Oberliga hoch

Verbandsliga | erstellt am Di. 18.10.2016

Was weniger mit dem Kader, der nach wie vor bärenstark ist, zusammenhing, sondern vielmehr damit, dass man nicht so richtig wusste, wie die TSG das Relegations-Drama verdauen würde. Denn wer eigentlich schon mit einem Bein in der Oberliga steht und dann doch noch auf der Zielgeraden abgefangen wird, der könnte durchaus auch mal in ein kleines Loch fallen.

Auch bei Andreas Adamek, dem linken Flügelmann der Zweiburgenstädter, hing zunächst der Kopf. „Wenn ich ehrlich bin, war ich schon zwei bis drei Wochen sehr traurig. Ich musste all das erstmal verarbeiten“, berichtet er im Gespräch mit dem sport-kurier.

Mittlerweile kann er dem Last-Minute-Scheitern aber auch etwas Positives abgewinnen, nämlich die Tatsache, dass es ihn und seine Mannschaftskameraden weiter gebracht hat. „Aus Spielen, die auf so einem hohen spielerischen und taktischen Niveau ausgetragen werden, lernst du viel“, blickt er auf die Alles-oder Nichts-Duelle zurück.

Weinheims Andreas Adamek (blau) im Zweikampf mit Heddesheims Boubacar Siby. Bild: Simon Hofmann.

 

Fakt ist jedenfalls, dass sie den Weinheimern nicht geschadet haben. Denn die Jörns-Elf war von Saisonbeginn an voll da und führt das Tabelau momentan mit 22 Punkten vor dem VfR Mannheim (22) und der Fortuna aus Heddesheim (21) an. Nur eine Partie wurde verloren und das war gleich zum Auftakt beim VfR mit 0:2. „Aber auch dort waren wir nicht schlechter. Wir hatten zudem vier Verletzte und zwei Urlauber und haben es trotzdem sehr gut gemacht“, berichtet Adamek.

Und der ist am neuerlichen Höhenflug des letztjährigen Vize-Meisters auch nicht ganz unbeteiligt. Schon sieben Tore hat er bislang erzielt, im letzten Jahr waren es 14. Die könnte er diese Saison also vielleicht sogar noch toppen. „Das kann schon sein“, lacht der 24-Jährige, „allerdings ist mir das nicht so wichtig. Mir ist viel wichtiger, dass die Mannschaft gewinnt. Wer die Tore dann schießt, interessiert nur am Rande.“

Vorbereiten kann er auch. Wenn er nämlich erstmal Tempo aufgenommen hat und von links nach innen gezogen ist, bieten sich häufig mehrere Optionen. Selbst schießen oder doch noch mal quer legen – das ist dann die Frage. In solchen Situationen profitiert Adamek dann auch von seiner guten Technik. „Sie hilft mir sehr und mit ihr kann ich dann auch meine Defizite in Sachen Schnelligkeit ausgleichen“, lacht er wieder. Allerdings darf kein falscher Eindruck entstehen: Langsam ist er nicht, aber trotzdem ist das ein Punkt, in dem er sich noch steigern könnte. Doch das ist Meckern auf hohe Niveau.

Die Weinheimer Andreas Adamek (7 Saisontore) und Cihad Ilhan (8 Saisontore) beglückwünschen sich zu einem Treffer. Bild Simon Hofmann

 

Bevor er nach Weinheim kam, kickte er übrigens zwei Jahre beim VfR Bürstadt. Mittlerweile streift er sich das Weinheimer Trikot im dritten Jahr über. „Ich wollte auch unbedingt zurück. Schließlich ist Weinheim mein Heimatverein“, erzählt der Flügelspieler, der nun in Rimbach wohnt. Beruflich ist es für ihn nur ein Katzensprung zum Trainingsgelände der TSG Weinheim. Adamek arbeitet im Weinheimer Autohaus Jöst. „Mein Beruf lässt sich sehr gut mit dem Fußball verbinden. Überschneidungen gibt es da kaum“, sagt er.

Und welche Ziele hat er im Fußball noch? Die Oberliga? „Das wäre natürlich super, wenn ich das mit Weinheim in diesem Jahr packen könnte.“ Verstecken brauchen sich seine Kollegen und er ohnehin vor niemandem. Adamek beurteilt die Ausgangslage ähnlich: „Ich sehe uns auf Augenhöhe mit dem VfR Mannheim, aber aus meiner Sicht darf man auch Heddesheim nicht vergessen. Die haben auch eine sehr gute Mannschaft“, tippt er auf einen Dreikampf um den Verbandsliga-Titel.

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