Renè Gölz hat den FV Fortuna Heddesheim bis in die Spitze der Verbandsliga Baden geführt. Bild: Rafael Kowollik

Renè Gölz hat den FV Fortuna Heddesheim bis in die Spitze der Verbandsliga Baden geführt. Bild: Rafael Kowollik

Trainer Renè Gölz hört am Saisonende auf ++ Umbruch beim Verbandsligisten FV Fortuna 1911 Heddesheim

Verbandsliga | erstellt am Fr. 18.01.2019

sport-kurier. Der Badische Verbandsligist vermeldet personelle Veränderungen zur neuen Spielzeit 2019/2020. Der langjährige Chefcoach der Heddesheimer, Renè Gölz, verlängert seinen Vertrag bei den Fortunen nicht mehr. Mit ihm wird auch der Sportliche Leiter Manfred Jordan sein Amt aufgeben, dem Verein aber im Bereich Marketing/Werbung/Event und Weiterentwicklung des Vereins zur Verfügung stehen.

Auch Renè Gölz wird dem Verein verbunden bleiben, in welcher Funktion und Intensität, ist noch nicht final geklärt.

Seit 2012/2013 schrieb Trainer Renè Gölz bei den Fortunen Erfolgsgeschichte. Drei Aufstiege innerhalb weniger Jahre, von der Kreisklasse A bis in die Verbandsligaspitze. Der Gewinn des MorgenMasters 2016 und zweier Badischer Vizemeisterschaften stehen in der Statistik von Gölz. Hinter dem SV Waldhof Mannheim und der TSG 62/09 Weinheim hatte sich die Fortuna aus Heddesheim die letzten zwei Spielzeiten im Fußballkreis Mannheim als Nr. 3 etabliert.

Wie geht es ohne die Macher des FVH weiter? Wir haben uns mit dem Sportlichen Leiter Manfred Jordan (Foto rechts) unterhalten.

Hallo Herr Jordan. Die Meldung wirkt, der FV Fortuna ohne den Trainer Gölz.

Jordan: Ja, damit geht auch eine sehr erfolgreiche Ära zu Ende. Unser Trainer Renè Gölz hat im Verein Erfolgsgeschichte geschrieben. Drei Aufstiege und zwei Badische Vizemeisterschaften sprechen für sich. Renè Gölz ist beruflich sehr eingespannt. Der Spagat – „Beruf, Familie, Fußball“ war für ihn seit langem zu groß. Bewundernswert wie er das gemeistert hat. Er will deshalb eine Pause einlegen, was nachvollziehbar ist. Das Angebot des Vereins zur Vertragsverlängerung, musste er deshalb leider ausschlagen.

Auch Sie geben Ihr Amt als Sportlicher Leiter ab. Wieso das?

Jordan: Gölz und Jordan, das war miteinander untrennbar verbunden. Ich habe damals diese Funktion des Sportlichen Leiters aus freundschaftlichen Gründen übernommen, weil Renè Gölz mich darum bat. Für mich war immer klar, wenn er geht, werde auch ich mich als Sportlicher Leiter zurückziehen. Nichtsdestotrotz werden wir beide dem Verein beim Umbruch behilflich sein, denn alleine wird er diesen niemals meistern können. Der Verein ist angemahnt, seit etlichen Jahren, aus dem Innenverhältnis heraus mehr zu bewirken. Mit Michael Nägle an der Spitze des Vereins hat sich seit April 2018 einiges verbessert, aber da muss insgesamt noch mehr kommen, ansonsten ist Verbandsligafußball in Zukunft in Heddesheim auf keinen Fall stemmbar. Ich übernehme zur neuen Saison weiterhin die Bereiche Marketing und Werbung, hinzu kommen Eventmanagement und Weiterentwicklung. Mit Renè Gölz sind wir noch in Gesprächen, wo sein Aufgabenbereich liegen wird. Wir sind da auf einem ganz guten Wege, diesen Prozess erfolgreich einzuleiten.

Die Fortuna ist im Kampf um den Oberligaaufstieg noch gut dabei. Haben die personellen Veränderungen Auswirkungen auf die sportlichen Zielsetzungen der laufenden Saison und der Spielzeit 2019/2020?

Jordan: Nein, sie haben keine Auswirkung. Wir werden in der Rückrunde versuchen einen der beiden ersten Plätze zu belegen, am Saisonende möglichst in die Oberliga aufzusteigen. Da wird nichts abgeschenkt. Inwieweit eine eventuelle Oberliga für die Zukunft Sinn macht, das ist auf einem ganz anderen Papier geschrieben. Sollten wir in der Verbandsliga verbleiben, so wird die Fortuna auch in der nächsten Saison gehobenen Verbandsligafußball zeigen. Einen Absturz wird man nicht erleben. Ob wir uns weiterhin auf diesem sehr hohen Niveau der vergangenen Jahre bewegen werden, bleibt jedoch abzuwarten.

Ist schon ein Nachfolger für Renè Gölz gefunden?

Jordan: Nein, noch nicht. Wir hatten zwei, drei lose Gespräche. Bis zuletzt hatten wir versucht Gölz noch einmal umzustimmen, aber leider erfolglos. Wir sind jetzt in der Trainerfindung und auch die Sportliche Leitung muss zur Saison 2019/2020 neu besetzt werden.

Ein Riesenerfolg war unter Gölz der Verbandsligaaufstieg 2015/2016, als der ATSV Mutschelbach in Oberhausen vor über 1.000 Zuschauern mit 2:1 im Aufstiegsspiel bezwungen wurde. Bild: Kowollik

Fanden schon Spielergespräche statt, bzw. wie hat es die Mannschaft aufgenommen?

Jordan: Wir beginnen jetzt die nächsten Wochen mit den Gesprächen. Intern, als auch extern. Wir werden zur neuen Saison eine gute Mannschaft stellen, da bin ich sicher. Der Etat wird dennoch reduziert, ohne „Wenn und Aber“. Zum Rückzug von Gölz: Ich denke die Mannschaft stand und steht in ganz weiten Teilen zu Renè Gölz und bedauert dessen Rückzug. Ich persönlich halte ihn für einen herausragenden Menschen und Trainer. Wie oft wurde da schon so vieles negativ geredet, aber Gölz hat immer abgeliefert – Jahr, für Jahr. Es ist nicht einfach, mit Teams zu arbeiten, wo viele Häuptlinge sind. Daraus eine Mannschaft zu formen, immer ganz vorne mitzuspielen, das ist die Kunst – und das hat er immer geschafft.

Beim Masters-Finalturnier sind die Heddesheimer nicht dabei, enttäuscht?

Jordan: Ja, sicher. Das ist eine große Enttäuschung. Die Mannschaft hat da nicht abgeliefert, als es um das Ganze ging. Wir haben in zwei Qualifikationsturnieren aus 8 Spielen 8 Siege errungen. Als es in die Viertelfinals ging, zwei Mal im 9Meter-Schießen verloren. Nach 10 Spielen, ohne eine Niederlage nicht beim Finale dabei zu sein, das ist krass. Jetzt dürfen die Jungs am Sonntag bei sicherlich harter Trainingseinheit auf dem Platz ran.

Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen der Fortuna eine erfolgreiche Rückserie.

 

 

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