
Nils Makan hat gegen Neckarelz getroffen und jubelt (links). Rechts sein Mitspieler Giuseppe Minacapilli. Bild: Lothar Fischer
Vom Achter zum Knipser – Nils Makan genießt in Schwetzingen viele Freiheiten
Verbandsliga | erstellt am Do. 31.08.2017
Also zumindest nicht, sie selbst zu erzielen. Das überlässt Nils Makan anderen. Er ist eher derjenige, der im Mittelfeld für Ordnung sorgt und Ruhe reinbringt. Entweder auf der Sechs oder Acht. Doch momentan ist alles anders. Nach seinem Wechsel vom Oberliga-Aufsteiger TSG Weinheim zum Verbandsligisten SV Schwetzingen ist Makan, der auch schon beim SV Waldhof und dem VfR Mannheim gespielt hat, weiter vorne gefragt.
Beim SVS macht er den Spielmacher, manchmal sogar die hängende Spitze. „Ja, ich habe dort sehr viele Freiheiten, das macht natürlich Spaß. In der Vergangenheit habe ich ja nicht gerade viele Tore selbst erzielt“, lacht der 26-Jährige.
Und er hat auch gut lachen. In den bisherigen beiden Verbandsliga-Spielen erzielte Schwetzingen fünf Treffer. Drei davon gingen auf seine Kappe. Zwei beim 4:1 Sieg gegen Neckarelz und eins beim 1:3 gegen Friedrichstal.
Solche persönlichen Erfolgserlebnisse machen natürlich auch den Wechsel leichter. Seit 2014 hatte er in Weinheim gespielt, aber mittlerweile fühlt er sich auch in Schwetzingen wohl. Das Drumherum lobt er ausdrücklich. „Die Jungs und der ganze Verein haben mich toll aufgenommen und auch die Strukturen stimmen. Die Kabinen sind beispielsweise top, genau wie die Trainingsbedingungen.“
Abstriche musste er aber schon machen. In spielerischer Hinsicht vor allem. Denn um den Titel wird er mit den Spargelstädtern sicher nicht mitspielen können. „Natürlich sind da schon große Unterschiede, wenn man die Besetzungen der beiden Mannschaften miteinander vergleicht. Die Mannschaft in Schwetzingen ist auch noch sehr jung. Ich zähle hier schon zu erfahrenen Spielern.“ Zuletzt hatte die Abwehr einen Altersdurchschnitt von 19 Jahren. Talente waren dort am Ball. Spieler, die noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung sind, aber Potenzial haben.
Spielszene SV 98 Schwetzingen vs. SpVgg. Neckarelz. Nils Makan (blau) umspielt Stefan Stötzel (rot). Bild: Lothar Fischer.
Als Saisonziel hat Makan deshalb einen Platz im gesicherten Mittelfeld ausgegeben. Mut macht die Offensive. Dort gehen eher erfahrene Spieler auf Torejagd. Trainer Michael Köpper schickt sein Personal meist in einem 4-3-2-1 auf den Platz, das ab und an aber auch in eine 4-4-2-Formation abgewandelt werden kann.
Zurück zum Mittelfeld-Mann, der jetzt Knipser ist. Was hat man denn noch so vor mit 26 Jahren, was im Fußball bekanntlich noch kein Alter ist? Vielleicht doch nochmal in der Oberliga auflaufen? „Das wäre sicherlich interessant und reizvoll. Allerdings ist es zeitlich bei mir nicht so einfach.“ Makan steht voll im Leben. Im Mittelpunkt befindet sich sein BWL-Masterstudium in Mannheim, außerdem arbeitet er noch als Werksstudent bei der SAP. „Und dann habe ich ja auch noch eine Freundin, die mich auch mal sehen will“, grinst Makan.
Vorbilder hat er auch. Früher verehrte er Ronaldinho, nun ist es eher Thiago vom FC Bayern München. Beide spielen eine ähnliche Position wie er, doch das ist nicht der Hauptgrund für sein „Fan-Dasein“: „Es hängt vor allem damit zusammen, dass sie beide vom FC Barcelona stammen, das ist mein Lieblingsverein.“
Gegen die SG Heidelberg-Kirchheim hat er auch nichts. Am Samstag um 15 Uhr sollen die Heidelberger aber möglichst nichts zu lachen haben. Um 15 Uhr tritt Schwetzingen in Kirchheim an. Und mit leeren Händen wollen die SVS-Spieler nicht wieder abreisen. „Das dürfte ein Spiel auf Augenhöhe werden“, erklärt Makan, „und in solchen Spielen wollen und müssen wir punkten.“
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