Daniel Gulde mit einem Lächeln im Gesicht. Im Spiel gegen die SG Heidelberg-Kirchheim gelang dem Mittelstürmer fast alles. Bild: Simon Hofmann
Spieler der Woche: Daniel Gulde mit Blitztor nach 19 Sekunden +++ Drei Treffer gegen die SGK
Verbandsliga | erstellt am Mo. 05.09.2016
sport-kurier. Sonntagmittag, kurz nach 15 Uhr. Soeben ertönte beim Verbandsliga-Derby zwischen der Fortuna aus Heddesheim und der SG Kirchheim der Anpfiff. Und dann geht alles ganz schnell. Zwei Pässe, ein Schuss: Tor. Daniel Gulde war’s. Nach 19 Sekunden!
„Also das“, lacht der Fortuna-Stürmer, „war sicherlich das schnellste Tor, das ich je erzielt habe. Der Ball kam perfekt und ich habe ihn dann aus 16 Metern reingehauen.“ Für Kirchheim war es der Anfang vom Ende. Die SGK wurde mit einer 6:0-Packung auf die Heimreise geschickt, zu der Gulde auch noch das 2:0 und das 5:0 beisteuerte.
Daniel Gulde (blau) schont weder sich, noch seine Gegner. Aber immer auf eine faire Art und Weise. „Ich stehe in einem Spiel 90 Minuten unter Strom“, sagt der Torjäger.
Eine echte Tormaschine also. Wobei das nicht immer so ist. Der 28-Jährige ist häufig nämlich eher der Vorarbeiter, er macht quasi den Weg für Thorsten Kniehl frei, den Haupt-Knipser des Aufsteigers aus der ehemaligen Tabakgemeinde. Probleme hat Gulde damit nicht, schließlich bringt er auch alles mit, was ein Arbeiter so braucht. Vor allem seine Zweikampfstärke, die für einen Stürmer sicher nicht alltäglich ist.
Aber Gulde ist einer, der nie einen Ball verloren gibt, der auch dann noch rennt, wenn andere bereits abgeschaltet haben. In gewisser Weise ähnelt er da auch einem großen Vorbild Zlatan Ibrahimovic. Dem Mann, der in erster Linie zwar für Traumtore steht, aber eben auch für eine gesunde Härte und überragende Zweikampfwerte.
In dieser Szene zieht Daniel Gulde ab – es war der Treffer zum 2:0 gegen Heidelberg-Kirchheim. Bild: Simon Hofmann.
In Heddesheim ist man jedenfalls froh, dass man Gulde hat. Mittlerweile schnürt er bereits in der dritten Saison die Fußballschuhe für die Fortuna. Und derzeit macht es besonders viel Spaß. „Wir erleben aktuell wirklich tolle Wochen, oder besser tolle Monate in Heddesheim. Ich würde sagen, dass wir wirklich immer besser werden, auch weil der Kern der Mannschaft mittlerweile ganz eng zusammengewachsen ist.“
Könnte es demnach vielleicht auch sein, dass die Aufstiegsexperten aus Heddesheim im Sommer 2017 erneut den Sprung nach oben packen? Oberliga in Heddesheim so abwegig ist das doch nicht, oder Herr Gulde? „Na ja, ich würde mal sagen, dass der VfR Mannheim und die TSG Weinheim die Topfavoriten auf den Titel sind. Sie sind einfach noch ein Tick stärker als der Rest. Wobei wir an einem guten Tag jeden schlagen können und beide würden wir natürlich schon gerne mal ein bisschen ärgern.“
Bescheidene Worte, in denen aber auch das große Selbstbewusstsein der Gölz-Elf durchblitzt. Erarbeitet hat man sich das vor allem in der letzten Rückrunde. Schon da lief es wie am Schnürchen, da setzte Heddesheim quasi aus dem Stand zum Überholmanöver an und schoss sich in die Relegation.
Auch am ersten Spieltag gab es Grund zum Torjubel. Gulde kommt mittlerweile auf vier Saisontreffer. Im Hintergrund Nelson Nsowah. Bild: Simon Hofmann.
Und letztlich sind es eben auch genau diese Spiele, die einen besser machen. Wenn es um Alles geht, sind besondere Typen gefragt. Gulde ist so einer. Aber auch, weil er weiß, dass es auch anders gehen kann. „In der Vorrunde der Saison 2015/2016 haben wir eine schwere und nicht so schöne Zeit durchgemacht. Das haben wir alle im Hinterkopf und das schweißt uns zusammen“, berichtet Gulde, dem der Fußball heilig ist.
Ohne ihn auszukommen, wäre schwierig. Nur gut, dass er das alles mit seinem Job verbinden kann. Der Mann, der auch im defensiven Mittelfeld einiges drauf hat und auch als besonders kopfballstark gilt, arbeitet im Hauptberuf als Groß- und Außenhandelskaufmann. Und da kann es mitunter auch mal stressig werden, doch Steine legt ihm keiner in den Weg. „Das ist ein Familienbetrieb, in dem mir keine Steine in den Weg gelegt werden“, lobt der Torjäger seinen Arbeitgeber.
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