René Schwall mit einer Direktabnahme.   Bild: Berno Nix

René Schwall mit einer Direktabnahme. Bild: Berno Nix

Schwere Zeiten auch für Spielerberater – René Schwall vom VfR Mannheim bastelt bei schwierigen Rahmenbedingungen an seiner beruflichen Zukunft

Verbandsliga | erstellt am Sa. 04.04.2020

Aus der Jugend des SV Waldhof ging der mittlerweile 34-jährige einst hervor und spielte auch noch bis zum Jahr 2010 im Seniorenbereich des SVW.

Es folgten andere Stationen wie SV Elversberg, SVN Zweibrücken, SV Wiesbaden, TuS Rüssingen und inzwischen zum zweiten Mal nach der Saison 2012/2013 seit Juli 2018 der VfR Mannheim. „Klar kann ich nicht ganz vom Fußballspielen lassen. So lange, wie es geht, will ich noch nicht aufhören, aber ich habe dem VfR gesagt, dass ich etwas herunterfahren will. Ich stelle mich jedoch als Backup bei der ersten Mannschaft oder als Spieler in der zweiten Mannschaft zur Verfügung“, wird er auch auf Wunsch von VfR-Präsident Boris Scheuermann dem Club weiter erhalten bleiben.

Die Schwerpunkte werden sich für ihn künftig jedoch verschieben. „Bei Spielervermittlungen ist man oft unterwegs und muss auch mal auswärts übernachten“, kann er sich dann nicht mehr vorstellen, drei oder vier Trainingseinheiten pro Woche zu absolvieren. Schwall hat u. a. Kontakte in die USA geknüpft und vermittelt Talente nach Deutschland. So spielt mit Kofi Twumasi einer seiner Schützlinge beim West-Regionalligisten RW Oberhausen. Unterstützen tut ihn bei seiner Tätigkeit mit Joseph Olumide sein Teamkamerad beim VfR.

Momentan leidet seine neue Herausforderung, die er schon vor längerer Zeit hat anlaufen lassen, aber auch unter dem Corona-Virus. „Die Spieler können sich nicht präsentieren und die Vereine halten sich in Sachen Transfers bedeckt. Erst wenn sich die Lage normalisiert, können wir wieder aktiv im Markt werden“, muss sich auch Schwall in Geduld üben.

 

Kompromisslos im Zweikampf. René Schwall (rot/VfR) setzt die Grätsche an  und kommt in dieser Szene einen Tick vor dem Heddesheimer Dennis Lodato an das Leder. Im Hintergrund Enis Baltaci/weiß) und Marcel Gessel (rot).  Bild: Berno Nix.

Als alleiniger Geschäftsführer seiner Firma, einer Kapitalgesellschaft, ist er aber nicht nur auf dem Spielermarkt tätig. „Wir vermitteln auch Sportartikel. Dazu brauche ich keinen eigenen Laden. Das läuft ab wie beim Lieferservice. Das gehört für mich zum Hauptgeschäft“, hat er sich mehrere Standbeine geschaffen und nicht zuletzt vermittelt der umtriebige Schwall Vereinen auch mal einen Sponsor oder Investor.

So vielseitig wie diese Tätigkeit, war er auch in dieser Saison beim VfR bezüglich der Positionen. „Ich habe in der Verteidigung links, rechts und innen gespielt sowie im Mittelfeld links und rechts. Ich habe immer gesagt, dass ich mein bestes gebe, egal auf welcher Position ich spiele, aber meine Stärke kann ich natürlich als Linksverteidiger am besten einbringen.“

Er sagt aber auch, dass es Max Denefleh als Linksverteidiger bislang sehr gut gespielt hat. Das Saisonziel des VfR sieht er als nicht erreicht an. „Die Erwartungen waren wieder hoch gelegt. Es gab gute Spiele, aber dann auch welche, wo wir keinen Zug gehabt haben. Wenn man drei Cheftrainer in der Saison hat, spricht es auch nicht unbedingt für die Mannschaft“, sucht er nicht die Schuld bei anderen.

Sollte Schwall beim VfR wirklich kürzer treten, wird den Rasenspielern künftig ein meinungsstarker Führungsspieler fehlen.

 

 

 

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