TSV Amicitia Viernheim - SG Heidelberg-Kirchheim, Verbandsliga, v.l. Kirchheims Nico Bergold (rot) gegen Viernheims Matteo Monetta. Bild: Berno Nix

TSV Amicitia Viernheim - SG Heidelberg-Kirchheim, Verbandsliga, v.l. Kirchheims Nico Bergold (rot) gegen Viernheims Matteo Monetta. Bild: Berno Nix

Matteo Monetta schnürt für die Heddesheimer die „Kickstiefel“ ++ „Job und Fußball unter einen Hut bringen.“

Verbandsliga | erstellt am Sa. 25.06.2016

1899 Hoffenheim, SV Sandhausen, FC Astoria Walldorf, SV Waldhof … – der 32-Jährige hat schon dort gespielt, wo viele gerne mal spielen würden.

Der Stürmer, der aber auch im offensiven Mittelfeld seine Stärken hat, hat sich längst einen sehr guten Namen gemacht. Zuletzt wirbelte er für den TSV Amicitia Viernheim in der Verbandsliga Nordbaden und erzielte 20 Saisontreffer, keiner traf öfters. In der neuen Saison wird der Italiener nun für den Verbandsligaaufsteiger Fortuna Heddesheim die Fußballschuhe schnüren.

Und auf dieses neue Kapitel freut er sich sehr

„Ich werde dort mit super Spielern zusammenspielen“, grinst er, „von mir aus könnten wir schon morgen mit der Vorbereitung beginnen.“ Welche Rolle die Heddesheimer in der neuen Liga einnehmen werden, bleibt abzuwarten. Fakt ist jedenfalls, dass man das Zeug dazu hat, jeden zu schlagen.

Monetta sagt es so: „Vieles wird vom Start abhängen, der ist immer sehr wichtig. Aber falls wir eine ähnliche Runde hinkriegen wie im letzten Jahr mit Viernheim, hätte ich da sicher nichts dagegen.“ Mit den Südhessen landete er letztlich auf dem fünften Platz, allerdings spielte man bis kurz vor Saisonende um den Relegationsplatz mit und hatte parallel zu den Gegnern auch noch mit einer großen Unruhe im eigenen Verein zu kämpfen, die sicher nicht förderlich war. „Wir hatten auch dort eine tolle Mannschaft, aber der Verein hat vieles kaputt gemacht“, blickt Monetta nochmals kurz auf seine Zeit in Viernheim zurück.

Matteo Monetta im Dress des damaligen Verbandsligisten Ziegelhausen/Peterstal. Auch dort traf Monetta nach Belieben. Bild: Siegfried Lörz

Doch das war einmal. Mittlerweile zählt nur noch die Fortuna. Was war eigentlich ausschlaggebend für den Wechsel zum ambitionierten Aufsteiger? „Zunächst einmal muss man sagen, dass es ein Verein ist, der sehr gut geführt ist und mir auch die Möglichkeit gibt, dass ich neben dem Fußball voll in meinem Beruf arbeiten kann.“

Und der ist zeitintensiv. Monetta arbeitet wie seine ganze Familie im eigenen Restaurant Tournedo, das für seine hervorragende italienische Küche bekannt ist, in Walldorf. „Wir haben keinen Ruhetag, da ist immer viel Arbeit da“, schmunzelt Monetta. Im Klartext heißt das, dass er in Heddesheim nicht bei jeder Trainingseinheit dabei sein kann. Zwei Mal die Woche ist er aber immer vor Ort. Das ist ihm auch persönlich ganz wichtig.

Fußball war und ist sein Leben

„Ich kann ohne Fußball wirklich nicht leben. Ohne ihn würde mir etwas fehlen und deshalb bin ich sehr froh, dass man mir in Heddesheim die Möglichkeit gibt, auf so einem gehobenen Niveau spielen zu dürfen.“ Er liebt den Nervenkitzel und den Konkurrenzkampf. Fußball war und ist sein Leben. „Ich kenne noch einige ältere Spieler von früher, die sagen mir immer: `Matteo spiel so lange du kannst, denn wenn du erst mal nicht mehr spielst, wirst du schmerzhaft merken, was dir fehlt`!“

Die Walldorfer schoss Monetta (rot) einst in die Oberliga BW. Mit 32 Saisontreffern sicherte sich der Italiener die Torjäger-Kanone. Archivfoto Szene im Spiel SV Waldhof – Astoria. Bild: AS Sportfotos/Gerold

In Heddesheim trifft er zudem auf ein paar alte Bekannte: Christoph Jüllich, Richard Wegmann oder Daniel Gulde zum Beispiel. Mit allen hat er schon erfolgreiche Schlachten geschlagen. In Kürze sollen nun noch ein paar dazukommen. Gemeinsam will man die Konkurrenz ärgern. Sicher auch den VfR Mannheim, wobei der für Monetta fast schon in einer eigenen Liga spielt. „Die haben sich ja nochmals extrem verstärkt und diese Mannschaft hat in dieser Liga eigentlich nichts zu suchen.“

Den Gejagten hat Monetta also schon ausgemacht. Er selbst fühlt sich in der Rolle des Jägers übrigens pudelwohl. Im Rampenlicht kennt er sich ebenfalls aus, da muss er aber nicht zwingend rein. Bescheiden tritt er auf. Über seine eigenen Stärken zu sprechen ist für ihn tabu. „Das sollen andere beurteilen.“ Okay, andere loben vor allem seine Vielseitigkeit, sein gutes Auge, aber eben auch seinen Killerinstinkt. Will heißen: Monetta ist nicht nur der typische Knipser. Sieht er einen Spieler, der besser postiert ist, schaltet er sein Ego aus und legt quer.

Aber wenn es sein muss, schlägt er dann eben auch selbst mal zu. „Das stimmt schon, man sagt mir nach, dass ich vor dem Tor einen recht ruhigen Puls habe. Aber muss man das wirklich schreiben?“ Denn eins will er nicht: arrogant rüber kommen.

Das ehrt ihn und spricht für einen Spieler, auf den man sich in Heddesheim freuen kann.

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