
Daniel Tsiflidis in Aktion. Bild: Kowolik
„Jetzt hat sich das Ganze noch verschärft“ – Waldhof-Torhüter Daniel Tsiflidis denkt übers Karriereende nach
Verbandsliga | erstellt am Sa. 16.05.2020
Keiner weiß, wann es in den unteren Ligen weitergeht. Doch manche trifft es noch härter. Daniel Tsiflidis ist einer von ihnen.
Der spielende Co-Trainer beim Verbandsligisten SV Waldhof Mannheim 2 kehrt nämlich vielleicht nie mehr zurück auf den Platz. „Ich hatte mir schon vor der Krise so meine Gedanken gemacht, wie und ob es noch weitergeht und jetzt hat sich das Ganze natürlich noch verschärft“, sagt der 35-jährige und wirkt dabei recht nachdenklich.
Fakt ist, dass es passieren könnte, dass es das für den Torhüter gewesen ist. „Vielleicht werde ich nicht mehr spielen. Die Tendenz geht eigentlich eher dahin, dass ich mich in Richtung Trainertätigkeit orientiere, die nächsten Monate wird sich das entscheiden.“
Wer nun meint, Tsiflidis, der beim SV Waldhof und den Würzburger Kickers auch schon zum Stammpersonal in der Regionalliga gehörte, würde als Trainer so richtig durchstarten wollen, der liegt falsch. Auch dort würde es erst einmal auf Sparflamme weitergehen: „Ich habe zwei kleine Kinder und arbeite als Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut, das ist sehr zeitintensiv“, berichtet er.
Daniel Tsiflidis im Trikot der Waldhöfer. Foto: Alfio Marino
Das Ziel als Trainer zu arbeiten, wird er aber nicht aus den Augen verlieren. „Da würde ich irgendwann schon gerne ambitioniert arbeiten“, betont Tsiflidis, „was jetzt aber nicht heißen soll, dass ich den Profibereich anvisiere. Anfangs würde ich auch gerne im Jugendbereich arbeiten, um erst einmal zu sehen, wie es überhaupt ist, als 1. Trainer zu arbeiten.“
Mit vielen jungen Leuten hat er in dieser Saison bereits zusammen gespielt. Und das war nicht immer leicht. Gerade zu Saisonbeginn musste man sich finden und hatte ein weiteres Problem: Da in der 1. Mannschaft des SV Waldhof Spieler fehlten, mussten Talente aus der Reserve für das Training abgestellt werde. „Das hat die Sache für unseren Trainer Frank Hettrich natürlich nicht leichter gemacht. Teilweise hatten wir nur 10 Spieler im Training. Und dafür können wir mit der Saison bis zum Abbruch wirklich zufrieden sein.“
Dass es nochmals weitergeht, glaubt Tsiflidis nicht. Als Aufsteiger würde der SVW 2 die Runde somit als 12. beenden. Hatte man am Ende vielleicht sogar Glück, dass die Saison abgebrochen wurde, weil man sonst noch abgestiegen wäre? Tsiflidis erteilt solchen Gedankenspielen eine klare Absage: „Ich bin nicht nur zu 99, sondern felsenfest zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir die Klasse gehalten hätten. Bei unseren jungen Spielern war eine klare Steigerung zu erkennen, gerade auch in der Winterpause. Man braucht in so jungen Jahren einfach ein halbes Jahr, bis man sich an eine Liga wie die Verbandsliga gewöhnt hat.“
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