De Santis Ernesto (Nöttingen) zieht ab. Links Oliver Malchow (HED), rechts John Duarte Malanga (HED). Bild: Harry Rubner

De Santis Ernesto (Nöttingen) zieht ab. Links Oliver Malchow (HED), rechts John Duarte Malanga (HED). Bild: Harry Rubner

Glücklicher 1:0 (0:0) Pokalsieg des FC Nöttingen über Fortuna Heddesheim

Verbandsliga | erstellt am Do. 11.10.2018

Als Schiedsrichter Michael Kimmeyer in der Nöttinger Kleiner-Arena das BfV- Viertelfinalspiel zwischen dem Oberligisten FC Nöttingen und Verbandsligisten FV Fortuna Heddesheim kurz vor 21 Uhr abpfiff, da gingen die Köpfe der Heddesheimer Akteure nach unten, waren sie für zuvor 90 hochklassige Spielminuten nicht belohnt worden. Der zahlreich mitgereiste Heddesheimer Anhang spendete Standing-Ovation und auch die Nöttinger Zuschauer waren sehr überrascht gewesen, über den starken Auftritt des Verbandsligisten, der insgesamt das bessere Team war.

Die Nöttinger Spieler feierten ausgelassen den Einzug ins Pokal-Halbfinale, in dem es jetzt gegen den Regionalligisten SV Waldhof Mannheim geht.

Vor 260 Zuschauern war es am Ende der Treffer von Francisco Josef Rodriguez Carmona (54.), der diese packende Pokalbegegnung entschied.

Nöttingens Mario Bilger (rechts) gegen Heddesheims Salih Özdemir, der ein um das andere Mal die Nöttinger Abwehr mehr als nur beschäftigte. Bild: Harry Rubner

Die Heddesheimer boten dem Favoriten von der ersten Minute an einen offenen Schlagabtausch. So war es Christian Mühlbauer, der nach einer Hereingabe von Yannick Tewelde frei vor Keeper Robin Kraski zum Kopfball kam, den Ball aber ganz knapp über die Torlatte setzte (7.).

Das Mittelfeldspiel der Heddesheimer kombinationsstark und über die Außen waren Salih Özdemir, als auch Dennis Lodato ständige Unruheherde in der Nöttinger Abwehr. Nöttingen kam nicht so richtig in diese Partie hinein, in dieser Anfangsphase. Die starke Heddesheimer Abwehrreihe wurde erstmals in der 15. Minute überrascht, als Nöttingens Ernesto de Santis nach einer schönen Ballkombination im Strafraum zum Schuss kam, das Leder knapp am Torpfosten vorbeizischte.

Aufregung und Proteste der Heddesheimer in der 36. Minute, als Dennis Lodato auf der linken Außenbahn durchbrach und in den Strafraum passte. Abwehrspieler Timo Brenner rutschte im Strafraum weg und sein Arm gab dem Ball eine andere Richtung. Der nicht immer souverän wirkende Schiedsrichter Kimmeyer wollte in dieser Aktion ein unbeabsichtigtes Handspiel gesehen haben. Nöttingens Trainer Michael Wittwer sprach in der Pressekonferenz von Glück für seine Mannschaft, dass diese Situation keinen Handelfmeter nach sich zog.

Kurz vor der Pause starke Torwartabwehr von Heddesheims Steven Stattmüller, der einen Kopfball von Mario Bilger um den Torpfosten lenkte (41.).

Heddesheims Mühlbauer liegt verletzt am Boden. Der SR hatte das Spiel nicht unterbrochen, die Nöttinger mit wenig „Fairplay“, spielten um Mühlbauer herum – trafen zum 1:0 (54.). Bild: Harry Rubner

Die 2. Halbzeit begann schlecht für die Fortunen. Keeper Steven Stattmüller konnte nicht mehr weitermachen. Er musste mit Verdacht einer Muskelzerrung aus dem Spiel. Für ihn ging Alexander Jäger zwischen die Torpfosten. In der 52. Minute tankte sich Salih Özdemir in der Nöttinger Abwehr durch, umspielte zwei Gegenspieler und scheiterte mit einer guten Einschussmöglichkeit an Schlussmann Kraski. Da war gleich wieder Feuer im Spiel und auf der Gegenseite brannte es in der nächsten Aktion so richtig

Als Nöttingen über die rechte Angriffsseite kam, ging Christian Mühlbauer nach einem Zweikampf zu Boden, der Referee wollte hier kein Foulspiel gesehen haben und ließ weiterspielen. Nöttingen hatte in der Aktion mit „Fair Play“ nichts zu tun, spielte um den am Boden liegenden Mühlbauer herum – Flanke in den Strafraum und Carmona stieg am höchsten, sein Kopfball schlug im langen Toreck ein (54.) – 1:0!

Da gab es anschließend eine kleinere Rudelbildung auf dem Platz, denn dieser Treffer hatte doch einen faden Beigeschmack. Mühlbauer musste verletzt aus der Partie, für ihn kam Fabio Schmidt.

Francisco Josef Rodriguez Carmona jubelt über seinen Treffer zum 1:0. Bild: Harry Rubner.

Heddesheim blieb in der Folge unbeeindruckt. „Wir hatten ab der 60. Minute auch mehr Ballbesitz als der Gegner, wollten unbedingt den Ausgleich erzielen“, setzte Renè Gölz auf Offensive. Mit Noura Izzeddine und Enis Baltaci brachte er auch zwei weitere Offensivkräfte.

Heddesheim mit Chancen durch Cihad Ilhan (60.), Yannick Tewelde (65.), Noura Izzeddine (73.), Salih Özdemir (76.). Das 1:1 wäre längst überfällig gewesen. Auf der Gegenseite boten sich durch das offensive Spiel der Heddesheimer auch Chancen für die Hausherren. So rettete Keeper Alexander Jäger mit zwei Glanzparaden (63./90.+2) und hatte bei einem Lattentreffer Glück (57.).

In der Nachspielzeit die größte Heddesheimer Chance des Spiels. Der eingewechselte Enis Baltaci bekam im Strafraum den Ball durchgesteckt und stand frei vor dem Nöttinger Torwart. Anstatt überlegt abzuschließen, drosch Baltaci mit Vollspann den Ball knapp über die Torlatte (90.+4). Renè Gölz: „Im Training macht Enis aus der Distanz von 100 Bällen, 99 rein.“

Dann war Schluss. Der FC Nöttingen zieht nach diesem Sieg ins Halbfinale des Badischen Pokals ein und trifft auf den Regionalligisten SV Waldhof Mannheim.

Michael Wittwer: „Es war ein mehr als ausgeglichenes Spiel. Die Heddesheimer haben hier eine Leistung gezeigt, die mit Oberligafußball sehr viel zu tun hat. Bei den Chancen der Heddesheimer, da bekommst du eigentlich ein, zwei Treffer. Wir haben diesmal Glück gehabt und sind nochmal durchgeschlüpft. Kompliment an Heddesheim, für diesen starken Auftritt. Mit dem meiner Mannschaft war ich nicht ganz einverstanden.“

Renè Gölz: „Wir freuen uns über die vielen Komplimente, aber erstmal sind wir natürlich enttäuscht. Wir waren sehr gut vorbereitet auf Nöttingen, hatten sie zwei Mal beobachtet und so waren uns auch die Stärken des FCN bekannt. Die Mannschaft hat die Vorgaben 90 Minuten lang sehr gut umgesetzt. Wir hätten heute mehr verdient gehabt, aber uns fehlte auch das Glück im Abschluss.“

Neben dem FC Nöttingen und SV Waldhof qualifizierte sich am gestrigen Abend der Karlsruher SC nach einem 2:0 Sieg über den FC Astoria Walldorf für das Halbfinale. Da geht es beim Verbandsligisten VfB Gartenstadt um den Einzug ins Badische Pokalfinale. Die Termine sind noch nicht festgelegt.

 

Heddesheims Marcel Höhn (Nr. 17) im Zweikampf mit Nöttingens Timo Brenner. Bild: Harry Rubner.

 

FC Nöttingen – FV Fortuna Heddesheim 1:0 (0:0)

Nöttingen: Kraski, Fratea, Ulusoy (89. Schneider), Bilger, Brenner, Di Piazza (46. Carmona), De Santis Manduzio (66. Marten), Kolbe, Schürg, Bitzer (81. Marton).
Heddesheim: Stattmüller (46. Jäger), Mühlbauer (56. Schmidt), Höhn, Malanga, Hartmann, Malchow (79. Baltaci), Tüting, Tewelde, Özdemir, Lodato, Ilhan (74. Noura).

Tor: 1:0 Francisco Josef Rodriguez Carmona (54.)
Schiedsrichter: Michael Kimmeyer
Zuschauer: 260

 

 

{loadmodule mod_blank250,Google – inArticle}

 

zurück