
Innenverteidiger Giovanni Marino stieg mit den Heddesheimern in drei Spielzeiten zwei Mal auf. Der Italiener hatte großen Anteil am Erfolg der Fortuna. Bild: SPK
Giovanni Marino – Defensivspezialist mit Tordrang
Verbandsliga | erstellt am Sa. 23.07.2016
Hinten drin soll er für Ruhe sorgen, stark im Zweikampf und möglichst dazu noch schnell auf den Beinen sein. Gut, je höher die Liga desto steiler wachsen auch die Anforderungen. Auf dem höchsten Level, einer Stufe, auf der sich beispielsweise der Neu-Bayer Mats Hummels bewegt, ist auch noch eine gute Spieleröffnung wünschenswert.
Für das Tore schießen sind hingegen eher andere zuständig. Doch wie heißt es doch so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel. Womit wir bei Giovanni Marino wären. 32 Jahre ist der mittlerweile alt, geboren in Italien, aufgewachsen in der Kurpfalz. Mit Fußball natürlich. In der Innenverteidigung war er bei vielen Vereinen gesetzt. Zuletzt spielte er drei Jahre lang bei der Fortuna aus Heddesheim, wo er eine Epoche mitgeprägt hat.
Giovanni Marino (rechts) im Luftkampf. Die meisten seiner Luftzweikämpfe entscheidet der Innenverteidiger für sich. Rechts im Bild Damian Pritchett. Bild: SPK
An zwei Aufstiegen war er beteiligt und das etwa nicht nur als Ausputzer, nein, auch als Torgarant
Oft tauchte das Abwehr-Ass bei den Torschützen auf. „Ja, ich habe schon einen Drang nach vorne“, lacht Marino, „gerade bei Standards und Eckbällen schalte ich mich schon vorne ein.“ Und wie: Für um die 10 Tore je Saison war er immer gut – und das als Innenverteidiger. Viele Stürmer werden da neidisch.
Mittlerweile profitiert Wald-Michelbach von seinen Qualitäten. Dort schnürt Marino in der Verbandsliga Hessen die Fußballschuhe. Im Sommer verabschiedete sich der Defensspezialist aus Heddesheim. Leicht ist ihm der Abschied nicht gefallen. „Das hat wirklich wehgetan, aber wir haben uns im Guten getrennt. Heddesheim war die Zeit, die mich bislang in meiner Fußballer-Laufbahn am meisten geprägt hat.“ Und weiter: „Ich habe dort viele tolle Menschen kennengelernt und der Kontakt wird nicht abreisen, ganz klar.“
Szene aus einem Testspiel zw. Waldhof Mannheim und Fortuna Heddesheim. Giovanni Marion versucht Waldhofs Angreifer Giuseppe Burgio zu blocken. Im Hintergrund Anthony Loviso. Bild: Kowollik
Doch bei all dem Wehmut, Wald-Michelbach reizt ihn sehr
„Die Mannschaft“, sagt er, „ist noch sehr jung und spielt schon seit ein paar Jahren zusammen, da ist richtig viel Tempo im Spiel.“ In Sachen Zielsetzung wird zunächst einmal die magische 40-Punkte-Grenze angepeilt. „Wir wollen diese Punktzahl möglichst schnell erreichen, um die Klasse zu halten, aber es ist sicher auch noch mehr drin, wenn wir das erstmal geschafft haben“, erklärt Marino und träumt insgeheim von einem einstelligen Tabellenplatz.
Und wie sehen seine persönlichen Pläne aus? Wie lange will und kann er denn noch auf dem Rasen grätschen und passen? „Das ist abhängig davon, ob ich verletzungsfrei bleibe“, grinst er, „ich werde ja bald 33. Bis 34, 35 würde ich schon noch gerne spielen.“ Und danach? Dann wird er möglicherweise die Perspektive wechseln. Ein Trainerschein soll her. Irgendwo als Co-Trainer durchstarten und dann mal selbst ein Team übernehmen, das wäre ganz nach seinem Geschmack.
Große Freude bei Marino, nach dem gewonnenen Aufstiegsspiel gegen den ATSV Mutschelbach. Das war der Aufstieg in die Verbandsliga Nordbaden. Bild: Kowollik.
Und wer weiß, vielleicht verschlägt es ihn in ein paar Jahren ja mal wieder nach Heddesheim. „In welcher Funktion auch immer, dorthin würde ich immer gerne zurückkehren“, so Marino. Letzte Frage: Was ist denn drin für Heddesheim in der Verbandsliga, oder hat er sich damit noch gar nicht beschäftigt? „Natürlich“, lacht der Defensiv-Haudegen: „Sie haben eine sehr gute Mannschaft, die eingespielt ist und die noch gezielt und clever verstärkt wurde. Wichtig wird sein, dass sie gut aus den Startlöchern kommen, dann ist vieles drin. Möglicherweise auch eine Platzierung unter den Top Drei der Verbandsliga.“
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