Damian Derrick Pritchatte dreht nach seinem 1:0 Führungstreffer jubelnd ab. Links Kniehl (blau), rechts Schäfer und Gulde (blau). Bild: lofi
Fortuna Heddesheim stürmt an die Tabellenspitze +++ 2:0 (0:0) Derbysieg gegen den SV 98 Schwetzingen
Fortuna Heddesheim | erstellt am So 28.08.2016
sport-kurier. Derbysieg für den Aufsteiger Heddesheim, der damit am 2. Spieltag doch etwas überraschend die Tabellenführung in der Verbandsliga Nordbaden übernahm. „Das ist eine sehr schöne Momentaufnahme, diese Tabellenführung. Aber wir wissen das einzuordnen und heben da nicht ab. Das war ein sehr gutes Verbandsligaspiel, das bei diesen Witterungsverhältnissen unter schwierigsten Bedingungen stattfand“, so ein hochzufriedener Fortuna-Coach Rene Gölz nach dem Spiel.
Pritchett und Nsowah trafen für Heddesheim
Vor der etwas enttäuschenden Zuschauerkulisse von nur 120 zahlenden Besuchern, erzielten Derrick Damian Pritchett (55.) und Nelson Nsowah (62.) die Heddesheimer Treffer. „Ich denke die Leute haben sich heute bei diesen tropischen Temperaturen eher für das Freibad oder den Badesee entschieden“, so Christoph Schumacher, der 2. Vorsitzende.
Heddesheims Daniel Gulde (blau) wird von zwei Schwetzinger Gegenspielern attakiert. Bild: lofi.
Aber die Leute, die sich für einen Stadionbesuch entschieden, die mussten ihr Kommen keineswegs bereuen. In einer von Beginn an schnellen und offenen Partie, waren die Schwetzinger in den ersten 25 Minuten das etwas agilere Team und hätten durchaus auch in Führung gehen können. Einmal klärte FV-Keeper Daniel Tsiflidis einen Kopfball von Fabian Feigenbutz (5.) und in der 14. Minute rettete die Fortuna-Defensive nach einer Ecke in letzter Not.
„Wir waren die ersten 25 Minuten nicht so im Spiel, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber das hatte auch was mit den drei, vier Umstellungen zu tun, die wir personalbedingt kurz vor dem Spiel vornehmen mussten. Wir bekamen dann jedoch einen immer besseren Zugriff auf das Spiel“, so Gölz.
Heddesheims Eduard Hartmann köpft auf das Schwetzinger Tor. Die Defensive des SV 98 blockt den Kopfball ab. Bild: lofi
Heddesheim mit einigen guten Chancen vor der Pause
So hatten die Hausherren in der 21. Minute durch Thorsten Kniehl die erste Chance, als dieser einen „Zuckerpass“ von Neuzugang Yannick Tewelde erlief, aber einen „Tick“ zu spät kam. Tewelde’s Freistoß aus 22 Metern „touchierte“ in der 31. Minute die Torlatte und nur zwei Minuten später war es Benni Schäfer, der mit einem Heber aus 25 Metern nur um wenige Zentimeter scheiterte.
Glanzparade von SV-Keeper Yarahmadi (41.), als Nsowah eine klasse Hereingabe auf Kniehl gab und dieser per Direktabnahme aus wenigen Metern am Schwetzinger Torwart scheiterte.
Der 0:0 Halbzeitstand aus der Sicht von Steffen Kohl leistungsgerecht. „Wir hatten die ersten 25 Minuten mehr vom Spiel, danach die Heddesheimer bis zum Halbzeitpfiff“, so das Kurzfazit des SV 98-Coach zur ersten Halbzeit.
Der Ball zappelt im Schwetzinger Tor. Heddesheims Pritchett (links/blau) hat getroffen. Bild: lofi
Nach dem Wechsel die Heddesheimer spritziger, forscher und auch mit vielen gewonnenen Zweikämpfen
„Das war stark, was wir da die ersten 20 Minuten nach der Halbzeit gespielt haben“, sah Gölz seine Mannschaft im Vorwärtsgang und mit mehr Spielanteilen. Das 1:0 durch Derrick Damian Pritchett (55.) entstand nach einer kurzen Ecke, die schnell ausgeführt wurde und dann in den Strafraum geschlagen wurde. Torjäger Thorsten Kniehl drosch die Hereingabe an den Innenpfosten, den Abpraller versenkte der aufgerückte Heddesheimer Innenverteidiger zur nicht ganz unverdienten Führung.
„Das haben wir nicht gut verteidigt. In der Phase war ich mit dem Spiel meiner Mannschaft auch nicht einverstanden“, war Steffen Kohl über diesen Gegentreffer wenig erfreut. Für die Heddesheimer kam es kurz danach noch besser. Thorsten Kniehl hatte sich im linken Halbfeld einen Ball erkämpft und drang in den Strafraum ein. Anstatt auf den mitlaufenden Nelson Nsowah zu passen, versuchte es Kniehl „auf eigene Faust“. Der starke Keeper Behruz Yarahmadi klärte zunächst, aber den Abpraller drückte Nsowah über die Torlinie – 2:0 (62.).
Heddesheims Damian Pritchett. Gestern noch im Auslands-Urlaub, heute das 1:0 gegen Schwetzingen erzielt. Bild: lofi
Tsiflidis bewahrt Heddesheim vor Gegentreffer
Hätte Daniel Tsiflidis im Tor der Fortuna in der 64. Minute nicht mit einer Parade einen Freistoß aus 25 Metern Distanz geklärt – und hätte nicht Siby Boubacar den abgewehrten Ball aus der Gefahrenzone befördert, dann wären die Schwetzinger nochmal richtig gut in der Partie gewesen.
„Da hatten wir sicher etwas Glück, aber in der 2. Halbzeit hatten wir selbst schon noch die eine und andere gute Chance, den Sack zuzumachen“, sah Fortunas Coach ein am Ende auch verdienten Sieg seiner Mannschaft.
„Kompliment an die Truppe. Wir haben uns in die Partie reingebissen und uns dann auch sehr gut präsentiert. Mit 6 Punkten aus zwei Spielen können wir hochzufrieden sein. Aber wir haben auch heute gesehen, wie eng solche Spiele in dieser sehr starken Liga verlaufen können.“
Steffen Kohl: “ Mit den ersten 25 Minuten war ich sehr einverstanden, da waren wir das etwas bessere Team. Danach hat Heddesheim sehr gut gegengehalten. In meiner Mannschaft waren heute einige Spieler, die nicht ihr Leistungsvermögen voll abrufen konnten. Wir haben das phasenweise zwar gut gespielt, aber insbesondere in der 2. Halbzeit dem Gegner zu viel Raum gelassen.“
FV Fortuna 1911 Heddesheim – SV 98 Schwetzingen 2:0 (0:0)
Heddesheim: Tsiflidis – Siby, Dirks, Nsowah, Gulde (78. Jüllich), Hartmann, Wöppel, Schäfer, Kniehl (87. Wiley), Tewelde (81. El Wardi), Marschlich.
Schwetzingen: Yarahmadi – Härtel, Vongpraseut (64. Scalia), Ruder (86. Arnold), Fetzer, Feigenbutz, Can (46. Iseni), Bitz, Lohrke, Wild (46. Kettenmann), Örum.
Tore: 1:0 Derrick Damian Pritchett (55.), 2:0 Nelson Nsowah (62.).
Schiedsrichter: Lukas Heim (Waghäusel).
Zuschauer: 120.