Der Torjäger jubelt über einen Treffer. 60 Treffer erzielte Ilhan in 2,5 Spielzeiten für die Heddesheimer. Bild: Marino
„Drei tolle Jahre“ ++ Cihad Ilhan verlässt Fortuna Heddesheim in Richtung VfR Mannheim
Fortuna Heddesheim | erstellt am Fr 05.06.2020
Lang, lang ist es her. Es war im April 2012 im Verbandsligaspiel des SV Waldhof 2 gegen CfR Pforzheim, als dem Deutsch-Türken Cihad Ilhan gleich sechs Buden gelangen und er die Pforzheimer beim 7:0 fast im Alleingang zerlegte. „Die Schuhe liegen bei mir im Keller“, wollte er sich von seinen Glücksbringern nie trennen.
Wer weiß, wie viele Tore es geworden wären, wenn Ilhan volle 90 Minuten durchgespielt hätte, denn nach 76 Minuten nahm ihn sein Trainer vom Platz. Die Schlagzeile rührt daher, dass seinerzeit auch ein gewisser Mario Gomez vom FC Bayern München einen guten Lauf hatte und Tore am Fließband erzielte.
Der damals 21-jährige Ilhan hat auch heute noch nichts von seinen Torjägerqualitäten eingebüßt. Allein in den letzten drei Jahren gelangen ihm für Fortuna Heddesheim 60 Treffer, womit er große Fußstapfen für seinen Nachfolger Patrick Fetzer, der vom VfB Gartenstadt nach Heddesheim kommt, hinterlassen hat.
Für die gegnerischen Abwehrreihen immer ein Unruheherd. Hier kommt Cihad Ilhan vor seinem Mutschelbacher Gegenspieler an den Ball. Bild: Hofmann.
„Es fällt mir megaschwer, Heddesheim zu verlassen, es waren drei tolle Jahre“, betont der mittlerweile 28-jährige Vollblutstürmer. „Was der Trainer Renè Gölz, den ich für den erfolgreichsten Verbandsligacoach halte, und der Sportliche Leiter Manfred Jordan, der so etwas wie mein „Papa-Ersatz“ ist, hier aufgebaut haben, ist schon Weltklasse“, kann er über seine Heddesheimer Zeit nur gutes sagen. Im kommenden Jahr wird er für den Verbandsligakonkurrenten VfR Mannheim auf Torejagd gehen.
An eine länger anhaltende Torflaute in der Verbandsliga kann sich der gebürtige Viernheimer nicht erinnern. „Gerade mein jetziger Trainer Gölz hat es immer wieder verstanden, mich zu kitzeln, wenn es mal für vier oder fünf Spiele nicht so lief“, funkten er und der Trainer immer auf der gleichen Welle.
Zu einer Karriere im Profifußball hat es für den Familienvater indes nicht gereicht. „Mein damaliger Jugendtrainer vom Karlsruher SC hat mir ganz offen gesagt, dass es bessere als mich gibt. Er hat mir deshalb empfohlen, mein Glück woanders zu versuchen.“ Neben den Stationen SV Waldhof, VfR Mannheim und Amicitia Viernheim feierte er auch Aufstiege mit Astoria Walldorf in die Regionalliga und TSG Weinheim in die Oberliga.
Auch in Heddesheim schnupperte er zweimal am Aufstieg, doch das Happyend in Form des Sprungs in die Oberliga blieb für den Leiter einer Versicherungsagentur mit den Heddesheimern leider aus, denn zweimal scheiterte er mit der Fortuna in der Aufstiegsrelegation am Freiburger FC.
In dieser Spielszene nimmt es Ilhan gleich gegen 4 Freiburger auf. Aufstiegsspiel zur Oberliga BW zwischen dem Freiburger FC und Fortuna Heddesheim. Bild: Red.
„Man muss anerkennen, dass uns die Freiburger vor allem athletisch überlegen waren“, gibt der sympathische Sportsmann zu, der im Rahmen der Aktion „Fair ist mehr“ schon ausgezeichnet wurde, weil er mal absichtlich im Strafraum den Ball nicht in das Tor, sondern ins Aus schoss, da ein Gegenspieler verletzt am Boden lag.
„Schade, dass ich für die Heddesheimer in meinem letzten Spiel nur vier Minuten auf dem Platz stand und mich nicht mit einem Tor verabschieden konnte“, bedauert er heute das vorzeitige Saisonende zutiefst.
„Mein Dank gilt Renè Gölz und Manfred Jordan, unter denen ich meine erfolgreichsten Jahre im Fußball hatte. Aber wer weiß, man sieht sich im Leben immer zweimal und ich hoffe, dass uns der Weg mal wieder zusammenführt. Eines weiß ich jetzt schon genau: Wenn ich für den VfR gegen Heddesheim einen Treffer erzielen sollte, werde ich mich mit dem Torjubel sehr zurückhalten.“
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