FC Hochstätt Türkspor - SKV Sandhofen, Kreisliga-Relegation, Hochstätts Torschütze Emre Efe dreht ab (2:1), dahinter fassungslose Sandhöfer Bild: Berno Nix

FC Hochstätt Türkspor - SKV Sandhofen, Kreisliga-Relegation, Hochstätts Torschütze Emre Efe dreht ab (2:1), dahinter fassungslose Sandhöfer Bild: Berno Nix

Der Agüero von der Hochstätt – Emre Efe mit Sechserpack gegen Hemsbach

Verbandsliga | erstellt am Di. 29.10.2019

Der taucht nämlich häufig in der Statistik auf. Vor allem bei den geschossenen Toren. Das war auch am vergangenen Wochenende so.

Allerdings hat der 26-Jährige dieses Mal noch einen oben drauf gesetzt: Beim 10:2 Sieg seines FC Hochstätt Türkspor in der Kreisliga gegen die SG Hemsbach hat es der türkische Knipser gleich 6 (!) Mal klingeln gelassen. Eine unglaubliche Quote, die selbst für ihn eine neu ist: „Also 5 Tore in einem Spiel habe ich schon ein paar Mal geschafft“, lacht der Stürmer, der mittlerweile schon 17 Saisontore erzielt hat, „aber 6 waren es noch nie.“

Als Profi krallt man sich nach so einer Gala nach dem Spiel den Spielball und legt ihn sich neben das heimische Sofa – als Erinnerungsstück an ein super Spiel. Efe hätte das sicher auch gerne gemacht, „aber bei uns geht das leider nicht“, grinst er.

Bei Radamel Falcao, seinem großen Vorbild, ist das anders. Der Kolumbinaer, der mittlerweile für Efes Lieblingsclub Galatasaray Istanbul spielt, begleitet ihn schon seit er 15, 16 Jahre alt ist. Efe mag sein Spiel und seinen Killerinstinkt. Wenngleich er selbst nicht unbedingt der gleiche Typ Spieler ist. Bei Hochstätt Türkspor vergleichen ihn seine Mitspieler eher mit einem anderen Weltstar, der bei Manchester City regelmäßig Pep Guardiola froh macht. Die Rede ist vom Argentinier Sergio Agüero. „Ich bin auch einer, der oftmals eher von weiter hinten mit Tempo kommt.“

 

 FC Hochstätt Türkspor – SKV Sandhofen, Kreisliga-Relegation, v.l. Sandhofens Alexander Heres gegen Hochstätts Emre Efe. Bild: Berno Nix

Außerdem ist er kein Ego-Shooter. Tore schießt er zwar gerne selbst, freut sich aber auch genauso, wenn sein Nebenmann einnetzt. Efe: „Es ist mir wirklich egal, wer die Tore schießt, wichtig ist nur, dass wir welche schießen.“ Und das klappt mittlerweile immer besser. Hochstätt hat sich als Aufsteiger längst Respekt in der Kreisliga verschafft. Er selbst kam im vergangenen Winter dazu, bereut hat er diesen Schritt nie: „Wir sind hier wirklich wie eine Familie. Wir machen viel zusammen und treffen uns auch abends mal nach dem Training und gehen gemeinsam weg.“

Die Vorzeichen für eine erfolgreiche Saison stehen also sehr gut. Erfolgreich heißt im Fall von Höchstätt allerdings nicht zwangsläufig Klassenerhalt. Da ist man anders gestrickt als die meisten Aufsteiger. Insgeheim peilt man eine Platzierung unter den Top 5 an. Was realistisch ist, schließlich belegt man derzeit den 7. Platz in der höchsten Mannheimer Spielklasse. Dass es zu Saisonbeginn noch nicht ganz so gut lief, lag lauf Efe an einigen Spielern, die entweder verletzt waren oder noch im Urlaub gewesen sind.

Gespielt hat Emre Efe als ganz junger Spieler auch schon in der Oberliga, damals unter Trainer Kenan Kocak, der ihn beim VfR Mannheim gezielt gefördert hat. Mittlerweile kommt der Fußball in seinem Leben aber eher an 2. Stelle, ganz oben steht der Beruf. Aktuell absolviert der Torjäger eine Lehre zum Kfz-Mechatroniker. „Sie ist das Wichtigste für mich, denn eines ist doch klar: Fußball ist schön, kannst du aber eben nur bis zu einem gewissen Alter spielen. Aber deinen Beruf hast du bis zur Rente.“ Starke Worte, die beweisen, dass Efe längst mit beiden Beinen im Leben steht.

Ganz ohne Fußball geht es aber auch nicht. Angesprochen auf seine persönliche Torzielsetzung für die aktuelle Saison sagte er: „Ach, da habe ich gar keine, ehrlich nicht. Na ja, aber wenn ich es mir so überlege: 25 bis 30 Tore sind schon drin.“

 

 

 

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