Aus dem Fußballkreis Mannheim steigt Heddesheim nach den erfolgreich absolvierten Aufstiegsspielen in die Verbandsliga auf. Bild: Kowollik
Das war die Spielzeit 2015/2016 in der Landesliga Rhein-Neckar +++ Die Plätze 1 bis 9
Verbandsliga | erstellt am Fr. 24.06.2016
Nach 32 Spieltagen waren die Würfel gefallen. Der VfB Eppingen geht als Meister über die Ziellinie und steigt in die Verbandsliga Nordbaden auf. Der FV Fortuna 1911 Heddesheim folgt als Vizemeister über den Weg durch die Relegationsspiele.
Abgestiegen sind: SV Reihen (17.), Spvgg. 06 Ketsch (16.), FC/DJK Ziegelhausen/Peterstal (15.). Die SG Wiesenbach (10.) landete im Mittelfeld der Liga, zog aber für die kommende Saison sein Team zurück, war folglich erster Absteiger.
Es fielen insgesamt 937 Tore, was einem Schnitt von 3,44 Treffer je Partie entspricht. 125 Heimsiegen standen 100 Auswärtssiege gegenüber – 47 Mal trennte man sich Remis.
Die Torjäger-Kanone holte sich Thorsten Kniehl (Fortuna Heddesheim) mit 34 Saisontreffern. Knapp dahinter: Volkan Glatt (31 Tore/FC Bammental), Egzon Abdullahu (29 Tore/VfL K. Neckarau) und Kevin Haas (28 Tore /VfB Eppingen).
VfB Eppingen (1.) Bilanz: 23-3-6 / 95:26 Tore
Sie trafen am häufigsten (95 Tore) und kassierten die wenigsten Gegentreffer (26). Die Kraichgauer wurden letztendlich verdienter Meister, wenn auch die Heddesheimer der Elf von Marco Unser zum Ende hin gewaltig im Nacken saß. Der scheidende Trainer (geht zur TSG Hoffenheim/Nachwuchs-Leistungszentrum) ließ sehr offensiv spielen und hatte mit Kevin Haas (26 Tore) und Alexander Rudenko (16 Tore) seine treffsichersten Schützen. Auf eigenem Platz war man nahezu unschlagbar (14-1-1 / 40:6 Tore). Nur der VfB Gartenstadt konnte in der Hinrunde mit einem 0:1 Sieg die drei Punkte aus dem Hugo-Koch-Stadion entführen. Nach nur einem Jahr Verbandsliga-Abstinenz, sind die Eppinger wieder in der Verbandsliga Nordbaden.
Die Eppinger hatten am häufigsten Grund zum jubeln. Am Ende gingen die Kraichgauer als Meister über die Ziellinie. Foto: Lörz
FV Fortuna Heddesheim (2.) Bilanz: 21-6-5 / 73:30 Tore
Drei Aufstiege in vier Spielzeiten, sensationell was die Heddesheimer mit dem Verbandsligaaufstieg erreicht haben. Zwischen dem 3. und 7. Spieltag (0-3-2) gab die Gölz-Elf zu viele Punkte ab. Die starke Konkurrenz nutzte den Vorteil für sich und zog davon. Zur Rückrunde gingen vermeintliche Leistungsträger, dafür kamen mit Dirks, Schäfer, Skandik, Nsowah und Stro charakterlich starke Typen zur Fortuna, die das Niveau im Team überraschend stark anhoben. In der Halle sicherten sich die Heddesheimer den Morgen-Masterssieg. Es war ein erstes Ausrufezeichen. In der Liga legte Heddesheim eine Serie hin, wurde von Woche zu Woche immer stärker. Die entscheidenden Spiele entschied die Fortuna klar für sich. Torjäger Kniehl traf nach Belieben und holte sich mit 34 Saisontoren die Torjäger-Krone. Die Aufstiegsspiele gegen VfR Gommersdorf (4:0) und ATSV Mutschelbach (2:1) entschied Heddesheim für sich – stieg somit auch verdient in die Verbandsliga auf.
FC Viktoria Bammental (3.) Bilanz: 21-3-8 / 75:47 Tore
Mit Volkan Glatt (31 Tore) und Matthias Mayer (25 Tore) hatten die Odenwälder eine geballte Offensivkraft vorzuweisen. Rund um die beiden „Knipser“ war eine Ansammlung von talentierten, aber auch erfahrenen Akteuren. Zum Ende der Hinrunde stand der FCB auf Platz 1. Trainer Uli Brecht trat aus beruflichen Gründen von seinem Traineramt zurück – für ihn coachte fortan Torjäger Volkan Glatt als Spielertrainer. Es lief in der Rückserie nicht mehr so gut für die Bammentaler. Die Schwächephase kam zwischen dem 24. und 28. Spieltag (0-1-4), was die Heddesheimer dann auch gnadenlos ausnutzten. Was bleibt, ist die Erinnerung an viele Spiele, die herzerfrischenden Offensivfußball mit sich brachten. Bammental ist eine Belebung für diese Liga gewesen.
Bammental war mit einer Ausnahme-Statistik in die Landesliga aufgestiegen – hätte fast den erneuten Aufstieg geschafft. Bild: AS Sportfotos
VfB Gartenstadt (4.) Bilanz: 19-4-9 / 66:41 Tore
Die Gartenstädter legten mit Neu-Coach Reiner Hollich eine sensationelle Hinserie hin (13-1-2) und befanden sich auf Aufstiegskurs. In der Rückserie lief indes nicht mehr so viel zusammen (6-3-7). Personelle Ausfälle konnten nicht adäquat kompensiert werden, da hierfür wohl auch das entsprechende Spielermaterial fehlte. Vielleicht hätten die Verantwortlichen in der Winterpause auch auf dem Transfermarkt aktiver sein müssen, um das Ziel des Verbandsligaaufstieges untermauern zu können. Reiner Hollich monierte nicht nur einmal, die dünne Personaldecke. Das vorentscheidende Spitzenspiel (30. Spieltag) gegen Heddesheim ging mit 1:5 verloren und damit auch die Aufstiegsträume. Wie dem auch sei, die Gartenstädter haben eine insgesamt klasse Runde gespielt.
VfB St. Leon (5.) Bilanz: 17-3-12 / 46:40 Tore
Trainer Benjamin Schneider konnte auch diese Saison auf eine eingespielte Mannschaft zurückgreifen. Knackpunkt: Die Heimschwäche (9-1-6). Auch in der Offensive geizte man mit Treffern (46 Tore), da lag man bei der Anzahl der erzielten Treffer nur auf dem 12. Platz. Dafür stand die Defensive (40 Gegentore), denn nur Eppingen und Heddesheim kassierten weniger Treffer. Die Spitzenmannschaften hatten gegen St. Leon einen schweren Stand. So unterlagen z.B. der VfB Eppingen, Fortuna Heddesheim und FC Bammental in St. Leon.
Der TSV Wieblingen (blau) konnte nicht ganz an die Leistungen der Vorsaison anknüpfen. Bild: Kowollik
TSV Wieblingen (6.) Bilanz: 15-5-12 / 52:43 Tore
Im Vorjahr waren die Wieblinger Vizemeister geworden, scheiterten aber später in den Aufstiegsspielen am VfR Gommersdorf. Die Mannschaft der Heidelberger Vorstädter war zur neuen Saison personell sehr gut aufgestellt, kam aber nicht richtig in Tritt. Am 11. Spieltag stand der TSV auf einem enttäuschenden 11. Tabellenplatz (4-1-6). In der Folge wurde der Vorjahres-Vizemeister immer stärker, legte eine Serie hin. Die Rückrunde verlief gut (8-3-5), zumindest bis zum 25. Spieltag, als man dann in der Folge fünf Spiele in Serie verlor. Bester Schütze war Kai Mühlbauer mit 10 Saisontoren.
SV Waldhof II (7.) Bilanz: 13-7-12 / 59:49 Tore
Die U23 der Blauschwarzen ist bestes Beispiel dafür, dass überragende Einzelspieler noch lange keine starke Mannschaft garantieren. In vielen Spielen konnte Trainer Waldemar Steubing auf Akteure aus dem Regionalligakader zurückgreifen, aber nicht immer spielte das Team dann auch besser. „Uns fehlten da auch etwas die „Automatismen“, wenn drei, vier Akteure bei uns aufliefen, die normalerweise im Regionalligateam trainieren“, so Coach Waldemar Steubing. Das Jahr nach dem Verbandsligaabstieg war also auch kein einfaches. Emre Efe (12 Tore) und Marius Schilling (7 Tore) trafen am häufigsten.
Der VfL Kurpfalz Neckarau wartete mit einer sehr starken Rückserie auf. Bild: Lörz
FV Brühl (8.) Bilanz: 12-9-11 / 62:49 Tore
Unter dem Strich haben die Brühler weder enttäuscht, noch überrascht. Vor der Saison hatten einige Kenner der Szene den FVB zu einem Geheimfavoriten erklärt. Mit Verbandsliga-Toptorjäger Björn Weber und Mittelfeld-Stratege Ulrich Riedelsheimer hatte man personell auch eindrucksvoll aufgerüstet. Dazu kam ein eingespielter Kader, mit etlichen überdurchschnittlichen Landesliga-Kickern. Einem guten Saisonstart (4-3-1) folgten bis Anfang November 2015 auch einige unnötige Punktverluste. Björn Weber spielte kaum noch, war nicht die erhoffte Verstärkung und Riedelsheimer zog in der Winterpause aus beruflichen Gründen in die Ferne. In der Rückrunde (5-4-7) konnte die Zimmermann-Elf, auch aufgrund personeller Probleme, nicht mehr zulegen. Torjäger Patrick Greulich kam auch diese Spielzeit auf eine sehr gute Trefferquote (20 Tore). „Wir können aufgrund der Umstände mit diesem 8. Tabellenplatz gut leben“, sagt Trainer Volker Zimmermann.
VfL Kurpfalz Neckarau (9.) Bilanz: 12-8-12 / 61:51 Tore
In der Hinrunde schwächelten die Neckarauer in erheblichem Maße. Schnell zählten sie zu den Abstiegskandidaten. So stand das Team von Trainer Richard Weber nach 12 Spieltagen auf dem vorletzten Tabellenplatz (2-2-7). Ganz anders die Rückserie, da avancierten die Neckarauer hinter Eppingen und Heddesheim zum drittbesten Team der Liga (8-5-3). Tolle Siege über Gartenstadt (4:0), St. Leon (2:1), Wiesenbach (6:4), SV Waldhof II (4:0) u.a. Der Vfl ließ es richtig krachen! Auch in der Offensive war die Fusionself in der Rückrunde drittbestes Team. Bester Torschütze war Egzon Abdallahu mit stolzen 29 Treffern.
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