Es gab oft Grund zum jubeln bei den Viernheimern. Der Schock sitzt nun bei vielen Akteuren tief - den Verein plagen finanzielle Sorgen - massive Einschnitte drohen. Bild: Berno Nix

Es gab oft Grund zum jubeln bei den Viernheimern. Der Schock sitzt nun bei vielen Akteuren tief - den Verein plagen finanzielle Sorgen - massive Einschnitte drohen. Bild: Berno Nix

Chaos beim Verbandsligisten TSV Amicitia Viernheim — wird es eine Spieler-Massenflucht geben? +++ Verein hat finanzielle Sorgen

Verbandsliga | erstellt am Di. 08.12.2015

Sportlich läuft es nämlich sehr gut. Die Südhessen überwintern als Dritter, haben 32 Punkte auf dem Konto und damit nur sechs Zähler weniger als Spitzenreiter FCA Walldorf II auf dem Konto.

Heißt: Nach der Winterpause kann nochmals voll angegriffen werden, der Aufstieg ins Visier genommen werden. Doch da gibt es ein kleines oder besser gesagt ein großes Problem.

Die Viernheimer plagen nämlich finanzielle Sorgen. 30.000 bis 40.000 Euro sollen fehlen. Unter anderem weil Sponsoren abspringen werden oder teilweise ihren Verpflichtungen nicht entsprechend nachgekommen sind. Und um dieses Geld wieder reinzuholen, müssen Anpassungen vorgenommen werden.

Die Leidtragenden werden die Spieler sein. Schon am letzten Donnerstag wurde ihnen mitgeteilt, dass ihre Verträge angepasst werden müssen. Gespräche sollten folgen. Bislang ist das aber nicht geschehen. Stattdessen ging Abteilungsleiter Karsten Welle an die Öffentlichkeit und deutete medial bereits an, dass er keinem Spieler böse wäre, wenn er Verein verlassen würde.

TSV Amicitia Viernheim – VfR Gommersdorf, Verbandsliga, am Ball Viernheims Keven Bayram – 15.11.2015 / Foto: Berno Nix

Was so viel heißen soll wie: „Wer gehen will, soll gehen“

Norbert Muris, der Erfolgscoach der Viernheimer, hat dies zur Kenntnis genommen. Logisch ist aber auch, dass er die Sache ein wenig anders sieht. Als Trainer muss er den nachhaltigen Erfolg im Visier haben.
Muris zum Sportkurier: „Mein Ziel ist es, dass wir die Saison bestmöglich zu Ende spielen können. Wenn eine Lücke vorhanden ist, hoffe ich, dass es der Verein schafft, diese Lücke noch zu schließen. Wir müssen versuchen, so viele Spieler wie möglich bei uns zu halten. Wir können ja noch Sponsoren finden. Die Zeit dazu ist noch da.“

Muris zeigt sich kämpferisch

Klar ist, dass es kein Patentrezept für die Sparmaßnahmen geben wird. Sprich etwa so, dass jeder Spieler pauschal auf Betrag XY pro Monat verzichten muss. Denn Spieler ist nicht gleich Spieler. Manche stehen bereits fest im Berufsleben und sind als Lehrer oder Kaufmann nicht zwingend auf das Geld des Vereins angewiesen.

Trainer Norbert Muris zeigt sich kämpferisch – will auf keinen Fall, dass die Mannschaft zerfällt. Bild: Berno Nix.

Für sie ist es vielmehr ein netter Nebenverdienst. Es gibt aber auch andere, jüngere Spieler, die beispielsweise noch studieren oder in der Ausbildung stecken. Sie planen fest mit dem Geld, das ihnen in Viernheim zugesichert wurde. Demnach müssen sicherlich die Sparmaßnahmen individuell angepasst werden.

Fakt ist auch, dass Muris, dessen Vertrag noch bis zum 30. Juni 2016 läuft, alles daran setzen will, um den Höhenflug fortzusetzen. „Wir sind momentan Tabellen-Dritter. Das ist eine Platzierung, die viele andere Klubs auch gerne erreicht hätten. Und da wollen wir jetzt nicht die Arbeit einstellen.“

Doch die Lawine ist bereits ins Rollen gekommen. Denn auch die Konkurrenz hat von den Problemen Wind bekommen und wird wohl schon die Fühler nach dem einen oder anderen Viernheimer Leistungsträger ausgestreckt haben.

Quo Vadis TSV Amicica Viernheim?

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