Bilder: maphotography68/Alfio Marino
Aus dem Mittelfeld in die Innenverteidigung – Christian Kuhn hält in Heddesheim den Laden zusammen
Verbandsliga | erstellt am Di. 15.10.2019
Fragt man den Verbandsliga-Spieler der Heddesheimer Fortuna nach seinen Idolen, muss er nicht lange überlegen. Toni Kroos und Bastian Schweinsteiger haben ihn geprägt. Beide waren mit dafür verantwortlich, dass er immer weiter gemacht hat, und dass der Fußball auch bei ihm zu einem wichtigen Lebensinhalt geworden ist.
Wer nun aber meint, auch Kuhn wäre im Mittelfeld zuhause, der liegt falsch. Der 24-Jährige selbst steht noch ein Stückchen weiter hinten seinen Mann: Kuhn ist Innenverteidiger.
Umgeschulter Innenverteidiger wohlgemerkt. Verantwortlich dafür ist Dirk Jörns. Sein jetziger Trainer war auch sein voriger. In Gartenstadt lernten sie sich kennen und schätzen. Und Jörns machte vor rund 2 Jahren aus dem jungen Mittelfeld-Mann Kuhn den Abwehrstrategen. Ein Schachzug, der aufging. Denn auch Kuhn hatte seinen Anteil daran, dass Gartenstadt Meister wurde und auch Heddesheim nun immer besser in Tritt kommt.
Wenngleich er mit seiner aktuellen Saison nicht zu 100 Prozent zufrieden ist. „Ich würde sagen, dass ich in den ersten 6,7 Spielen einige Male hinter meinen eigenen Erwartungen zurückgeblieben bin“, betont Kuhn, „mittlerweile läuft es aber immer besser.“ Ein Statement, das man allerdings auf die komplette Heddesheimer Truppe übertragen kann. „Es hat einfach etwas länger gedauert, bis wir uns gefunden haben“, erklärt Kuhn, „aber jetzt kommen wir alle immer näher an unsere eigenen Erwartungen heran.“
Der Fußball nimmt – wie schon eingangs geschrieben – einen großen Stellenwert in Kuhns Leben ein, allerdings nicht den entscheidenden. An erster Stelle steht sein Studium. Kuhn bastelt gerade in Mannheim an seinem Master in Wirtschaftspädagogik. Zeitlich lässt sich beides sehr gut miteinander verbinden, auch weil er mittlerweile an einem Punkt des Studiums angelangt ist, an dem sich die Unterrichtseinheiten im Klassenraum in Grenzen halten.
Christian Kuhn hier in einer Spielszene gegen den 1.FC Bruchsal
Wann seine Leidenschaft für den Fußball begonnen hat, weiß der Abwehrmann noch ganz genau: Mit 4 Jahren hat Kuhn die ersten Trainingseinheiten absolviert. Damals noch bei Amicitia Viernheim, seinem Heimatverein. Den Südhessen hielt er auch lange die Treue, ehe es 2017 nach Gartenstadt ging. Wie viele weitere Stationen noch kommen werden, bleibt abzuwarten. Fest steht jedenfalls, dass Kuhn mit seinen 24 Jahren noch eine Weile auf dem Fußball-Platz stehen wird bzw. kann.
Und bis zum Karriereende würde er sich gerne noch einen Traum erfüllen: Den Aufstieg in die Oberliga. „In ihr würde ich wirklich gerne noch einmal spielen“, gesteht Kuhn. Heddesheim befindet sich in Schlagdistanz. Kuhn erklärt es so: „Ich denke schon, dass wir das Potential dazu haben, den Rückstand auf die Spitze noch aufzuholen. Die Liga ist in dieser Saison insgesamt sehr ausgeglichen.“
Die Fortuna liegt nach 12 Spielen momentan 6 Punkte hinter Spitzenreiter Astoria Walldorf 2, auf Gartenstadt, das aktuell Zweiter ist, sind es 4 Punkte. Schon am kommenden Sonntag könnte es allerdings nur noch 1 Punkt sein. Dann treffen beide nämlich im direkten Duell in Gartenstadt aufeinander.
Für Kuhn steht da so oder so eine besondere Partie an: „Ich habe in Gartenstadt noch ein paar Freunde in der Mannschaft. Schon allein deshalb wird das für mich kein alltägliches Spiel.“
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