VfR Mannheim - ATSV Mutschelbach, Verbandsliga, v.l. Mutschelbachs Sebastian Weizel gegen Mannheims Christian Grimm. Bild: Berno Nix

VfR Mannheim - ATSV Mutschelbach, Verbandsliga, v.l. Mutschelbachs Sebastian Weizel gegen Mannheims Christian Grimm. Bild: Berno Nix

80 Minuten in Unterzahl ++ VfR Mannheim verliert Spitzenspiel gegen ATSV Mutschelbach 1:2 (0:0)

Verbandsliga | erstellt am Sa. 12.09.2020

Das bekamen die Zuschauer im Mannheimer Rhein-Neckar-Stadion in der Partie des VfR Mannheim gegen den ATSV Mutschelbach geboten. Am Ende standen die Mannheimer nach der etwas unglücklichen 1:2 (0:0) Niederlage mit leeren Händen da.

Die Treffer für den ATSV erzielten Frank Samir (58.) und Jan Malsam (70.). Für den VfR traf Benedikt Koep (78.) zum 2:1 Anschlusstreffer. Knackpunkt der Partie war die 11. Spielminute, als Mannheims Anes Klicic wegen einer Unbeherrschtheit sich völlig unnötig einen Feldverweis einhandelte und damit seinen Teamkollegen einen Nachteil bescherte.

Dabei hatte der VfR zunächst mit aggressivem Pressing die Mutschelbacher in die eine und andere Verlegenheit gebracht. Mitten in diese Pressing-Phase erspielte sich der ATSV in der 3. Minute nach einem schnell vorgetragenen Konter eine Monsterchance zur Führung. Jonas Malsam hatte mit einem schönen Pass in die Schnittstelle der VfR-Defensive Christof Leiss bedient, der scheiterte frei vor VfR-Keeper Marcel Lentz mit seinem Flachschuss nur wenige Zentimeter am Torerfolg.

In der 11. Minute war es dann Mannheims Anes Klicic, der nach einem Zweikampf seinem Gegenspieler gegenüber eine Unbeherrschtheit zeigte und Schiedsrichter Dominik Genthner zu recht die rote Karte zückte. Wer gedacht hatte, die Rasenspieler würden sich jetzt in Unterzahl zurückziehen, der sah sich getäuscht.

 

11. Minute, Mannheims Anes Klicic (Mitte) hat Mutschelbachs Jonas Malsam (am Boden) zu Boden gebracht und sieht dafür Rot, li. Schiri Dominik Genthner, re. Mutschelbachs Tobias Stoll. Bild: Nix

Die Backmann-Elf spielte weiter mutig und mit Risiko nach vorne, hatte sogar leichte Feldvorteile. Zunächst war es in der 19. Minute Marc-David Thau, der ATSV-Keeper Dominic Bleich zu einer Faustabwehr zwang. Gleiches in der 34. Minute, als Ugo-Mario Nobile von der linken Angriffsseite schoss und Torsteher Bleich mit einer Faustabwehr den Ball aus der Gefahrenzone brachte.

Auf der Gegenseite waren es William Heers und Kai Kleinert, die gegen VfR-Torwart Marcel Lentz nur Sekundenbruchteile zu spät kamen und Lentz die scharfe Hereingabe klärte (39.). Die Mannheimer hatten das trotz Unterzahl sehr gut gemacht, zu keiner Zeit war erkennbar, dass die Hausherren in Unterzahl agierten.

Nach dem Wechsel zeigten sich die Mutschelbacher offensiver ausgerichtet. Der VfR hingegen, überließ der Gästeelf zunächst zu viel Raum, insbesondere über die rechte Angriffsseite. In der 50. Minute tauchte Torjäger Tobias Stoll im Strafraum auf und hatte nach einem mustergültigen Anspiel den Führungstreffer auf dem Fuß. Sein Schuss wurde aus 10 Metern gerade noch im letzten Moment abgeblockt.

Fünf Minuten später war es so weit. Erneut trug die Gästeelf einen Angriff über die rechte Angriffsseite vor. Sebastian Weizel zog ab und Frank Samir drosch den von Marcel Lentz abgewehrten Schuss aus 7 Metern unhaltbar zur 0:1 Führung ins Tornetz. In der 59. Minute wurde Mutschelbachs Jan Malsam im Strafraum angespielt, der versuchte es aus 14 Metern Distanz mit einem Heber, der nur knapp am Tor vorbeisegelte.

Mannheim antwortete. Maurice Mayer wurde im Strafraum mustergültig bedient. Frei vor ATSV Torsteher Bleich zischte sein Geschoss nur haarscharf am Torpfosten vorbei (61.). Das war sie, die große Chance zum Ausgleich. Die nächste Gelegenheit bot sich Benedikt Koep, der einen sehr weiten Einwurf von Nobile knapp über die Torlatte köpfte (65.).

Mutschelbach in dieser Phase auf schnelle Konter bedacht, zeigte sich effektiv. Eine scharfe Hereingabe von rechts in den Fünfmeterraum fand als Abnehmer Jan Malsam, der aus kurzer Distanz zum 0:2 traf (70.). War das die Entscheidung?

Noch nicht so wirklich, denn der VfR kam zurück in diese Partie. Zunächst scheiterte Thau nach einem 35 Meter-Zuckerpass von Ayhan Akdemir, frei vor Keeper Bleich (73.). Sein Schuss ging knapp über die Torlatte. Da war mehr drin.
Besser machte es Benedikt Koep in der 79. Minute als er eine Flanke per Kopfball zum 1:2 im Tor der Mutschelbacher versenkte.

 

VfR Mannheim – ATSV Mutschelbach, Verbandsliga, v.l. Mutschelbachs Florian Henk, Mannheims Benedikt Koep und Mutschelbachs Jonas Malsam. Bild: Berno Nix

Auch die letzten beiden gefährlichen Aktionen hätten zu Treffern führen können. Erst scheiterte Tobias Stoll am Mannheimer Torhüter, der den Schuss des Mutschelbacher Torjägers zur Ecke faustete (88.), dann hatte erneut der sehr aktive, aber auch glücklose Marc-David Thau in der Schlussminute den Ausgleichstreffer auf dem Fuß. Benedikt Koep schlenzte den Ball über die Abwehrkette des ATSV und Thau nahm das Leder aus 13 Metern frei vor Bleich volley, aber seine Direktabnahme ging knapp über die Torlatte.

So blieb es auch nach drei Minuten Nachspielzeit beim 1:2 Sieg des ATSV Mutschelbach. Der VfR hatte trotz 80- minütiger Unterzahl einen großen Kampf geliefert und hätte durchaus ein Remis verdient.

VfR-Coach Andreas Backmann nach dem Spiel: „Natürlich sind wir über die Niederlage enttäuscht, aber ich bin mit dem Spiel meiner Mannschaft trotzdem sehr zufrieden. Man hat die numerische Unterzahl, die wir über 80 Minuten hinweg hatten, nicht wirklich gespürt. Meine Mannschaft hatte in der 2. Halbzeit sogar ein Chancenplus und deshalb nehmen wir trotz der Niederlage auch noch etwas positives mit aus dieser Partie.“

VfR: Lentz – Haag P (23. Krämer), Akdemir, Koep, Grimm, Herchenhan, Ilhan (56. Biedenbach), Mayer, Thau, Klicic, Nobile.

ATSV: Bleich- Henk, Jonas Malsam, Weizel, Leiss (31. Frank), Stoll (83. Schnürer), Jan Malsam (90.+3 Preine), Kramer, Kleinert, Heers, Bitzer (84. Muselewski).

Tore: 0:1 Frank (58.), 0:2 Jan Malsam (70.), 1:2 Koep (78.).
Zuschauer: 360
Schiedsrichter: Dominik Genthner

Bes. Vorkommnisse: Mannheims Anes Klicic erhält in der 11. Minute die Rote Karte (Unbeherrschtheit).

 

 

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