Kenan Kocak: „Es ist gut, dass wir jetzt gegen eine Spitzenmannschaft antreten“ ++ FC Homburg tritt beim SVW an

Regionalliga | erstellt am Mi. 25.11.2015

Was vorher Euphorie war, schlug binnen 90 Minuten in Tristesse um. Damit aus dem Rückschlag keine Mini-Krise wird, wäre ein Sieg am Freitag, 19 Uhr, gegen den FC Homburg wichtig. Im letzten Heimspiel des Kalenderjahres wollen die Blau-Schwarzen in die Erfolgsspur zurückfinden.

Kenan Kocak ist bekannt dafür, dass er sich nicht von Resultaten blenden lässt

Das galt in der laufenden Saison, als die Blau-Schwarzen von Sieg zu Sieg eilten, und gilt auch jetzt nach der ersten überraschenden Niederlage. Die Tabellenführung ist zwar futsch, aber Trainer Kenan Kocak ist nicht bereit, in den Chor der Nörgler einzutreten. In diesem Punkt ist der Deutsch-Türke klar in seiner Meinung.

Ab Donnerstag steht der Coach seinem Team komplett zur Verfügung, denn bis Jahresende stehen dann keine Übungsstunden zum Fußballlehrer in Hennef mehr auf dem Programm. Bei einer kleinen Weihnachtsfeier verabschiedeten sich die angehenden Fußballlehrer am Dienstagabend voneinander. Kocak genoss die Stunden mit seinen Kollegen, die Gedanken waren aber auch bei seiner Mannschaft – und bei der Beurteilung der Lage.

Kenan Kocak blickt nach vorne und lässt sich wegen der Niederlage in Saarbrücken nicht aus der Ruhe bringen. AS Sportfotos.

„Die Mannschaft hat gegen Saarbrücken verloren, aber diese Mannschaft hat zuvor auch 39 Punkte in 16 Spielen geholt“, sagt der 34-Jährige. Die Botschaft: Es gibt für den Coach keinen Grund zur Kritik an seinen Spielern, weil er nicht Ergebnisse allein bewertet, sondern die Art und Weise des Auftretens seiner Mannschaft.

Und die brillierte gegen Saarbrücken zwar nicht, war aber deutlich überlegen und spielte sich fünf, sechs klare Chancen heraus. Weil sie aber keine davon verwertete, stand am Ende sogar die zweite Saisonniederlage. „Die Chancenverwertung war wieder unser großes Manko“, sieht Kocak den Torabschluss als eine Schwachstelle seiner Mannschaft.

Am Freitag besteht gegen den FC Homburg die Gelegenheit, das negative Erlebnis mit einem Sieg in Vergessenheit geraten zu lassen

„Es ist gut, dass wir jetzt gegen eine Spitzenmannschaft antreten“, sagt Kocak vor dem Duell gegen den Tabellensechsten. Im letzten Heimspiel des Jahres werden die Waldhöfer mit viel Leidenschaft versuchen, sich mit einem Heimsieg von den eigenen Fans zu verabschieden.

Christian MUEHLBAUER / SVW gegen Jaron Schaefer, SV Waldhof Mannheim vs. FC 08 Homburg 2014/2015. AS Sportfotos.

Weil mit Hanno Balitsch der Kapitän und Schlüsselspieler gegen Homburg wieder mit dabei ist, glaubt Kocak an eine verbesserte Leistung. In Saarbrücken hat der Anführer im zentralen Mittelfeld spürbar gefehlt. Es fehlte dem Team ohne den bundesligaerfahrenen Stabilisator an Halt. Balitsch hatte in Saarbrücken gefehlt, weil er beim ZDF als Experte gebraucht wurde. Schon vor der Saison war klar, dass es zu dieser Konstellation kommen kann, weil der Mittelfeldspieler beim Fernsehen in die Karriere nach der Karriere einsteigen möchte.

Gegen den FCH, der große Ambitionen hegt, nach einem durchwachsenen Saisonstart aber deutlich hinter den Top drei der Liga herhinkt, wird Balitsch aber auf dem Platz vornewegmarschieren. „Natürlich wollen wir Homburg schlagen“, sagt sein Trainer. Aber auch die Begegnung gegen die Saarländer wird Kocak im Anschluss nicht alleine am Ergebnis messen, sondern an der Art und Weise, wie sein Team aufgetreten ist.