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Der SV Sandhausen vor dem Neustart in der Regionalliga Südwest

Regionalliga | erstellt am Di. 01.07.2025

sport-kurier. Zunächst war es ein Schock beim SV Sandhausen, der aber mittlerweile längst einer spürbaren Aufbruchstimmung gewichen ist. Nach dem Abstieg in die Regionalliga Südwest haben die Hardtwälder einen kompletten Neustart eingeleitet. Mitte Juni hat man 35 Spieler verabschiedet. Eine schier unglaublich hohe Zahl. Doch bei den wenigsten dürften die Verantwortlichen des SVS Abschiedsschmerz verspürt haben. Man dürfte eher froh gewesen sein, dass man die meisten los ist. Denn sie waren es, die in der letzten Saison dafür gesorgt haben, dass aus dem ehemaligen Zweitligisten nun sogar ein Regionalligist geworden ist.

Verabschieden konnte man sie aber wohl in den meisten Fällen auch nur deshalb, weil ihr Vertrag nicht mehr für die 4.Liga gilt. Momentan ist der spannende Neuanfang in vollem Gange. Präsident Jürgen Machmeier, der in den letzten Jahren kein Geheimnis daraus gemacht hatte, dass man aufsteigen möchte, verzichtet dieses Mal auf markige Kampfansagen. Man würde keinen Druck verspüren, weil es jetzt nicht das Ziel sei, sofort wieder hochzugehen.

Schaut man sich die Kräfteverhältnisse in der 4.Liga, auch bezüglich des Etats an, wird man aber zwangsläufig mit aufs Favoritenschild gehoben. Und es ist auch nicht so, dass man – wie zunächst angekündigt – nur auf ganz junge Fußballer setzt, die sich in Ruhe entwickeln sollen. Es ist eher so, dass der SVS überwiegend Spieler mittleren Alters geangelt hat, die bereits bei anderen Regionalligisten bewiesen haben, dass sie das Zeug zu Leistungsträgern haben. Hinzu kommt auch ein absoluter Anführer, der an den Hardtwald zurückgekehrt ist. Die Rede ist hier von Pascal Testroet, der vom Drittligisten FC Ingolstadt wieder kommt. Er ist mittlerweile 34 Jahre alt und weiß wo das Tor steht. In der Vorsaison brachte er es in Liga 3 auf 8 Treffer und 3 Assists.

Der größte oder besser gesagt, der wichtigste Neuzugang der Sandhäuser sitzt aber ohne Zweifel auf der Trainerbank. Gemeint ist hier Olaf Janßen. Der 58- jährige hat bei Viktoria Köln in den letzten Jahren bewiesen, was er kann. Janßen dürfte auch eine Art Türöffner gewesen sein bei jungen Spielern, die dem SVS für die neue Saison zugesagt haben, weil es sich spätestens seit der letzten Saison herumgesprochen hat, was er aus jungen Fußballern herauskitzeln kann. Manch einer dürfte den SVW unter Janßen deshalb auch als eine Art Sprungbrett sehen.

Das erste Testspiel hat der Drittligaabsteiger bereits abgehakt. Im Nachbarort landete man am Freitagabend beim FC Badenia St. Ligen einen 23:0 Kantersieg. Wohlwissend, dass dies nicht mal ein kleiner Maßstab war. Danach bekannte Janßen, dass in der ersten Trainingswoche hauptsächlich die Arbeit mit dem Ball im Fokus gestanden habe, ehe es in der jetzigen Woche darum gehen wird, einen Plan im Spiel gegen den Ball zu entwickeln. Und dazu wird man das Trainingslager im Sonnenhof Lautenbach im Schwarzwald nutzen.

Wer die größten Konkurrenten im Aufstiegskampf der Regionalliga sein werden, muss abgewartet werden. Momentan sind die Kaderplanungen noch nicht abgeschlossen. Dennoch muss man sicher Kickers Offenbach, die Stuttgarter Kickers und wohl auch den SC Freiburg II auf der Rechnung haben. Und gerade solch eine Reserve kann sehr unangenehm werden. Offenbach konnte in der letzten Saison ein Lied davon singen, als die TSG Hoffenheim II ihnen enteilt ist. Und egal, wie es der SVS auch drehen und wenden mag, pünktlich zum Startschuss der Saison wird man der Gejagte Nummer eins sein, was auch damit zusammenhängt, dass man als Regionalligist auf einen Gesamtetat von 7 Millionen Euro zurückgreifen können soll.

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