FV-Coach Rene Gölz steht mit seinem Team als Aufsteiger in der Tabelle ganz oben. Bild: Rafael Kowollik
Rene Gölz: „Wir wollen am Ende der Saison unter den ersten Zwei stehen.“ Fortuna Heddesheim geht mit Zuversicht in die Rückrunde
Verbandsliga | erstellt am Mo 27.02.2017
Zumindest auf dem Papier ist es ein Derby, da beide Clubs aus dem Fußballkreis Mannheim kommen. Gegeneinander in der gleichen Spielklasse gespielt, hatten sie vor dieser Saison noch nicht – und wenn, dann kann sich daran niemand so auf die Schnelle daran erinnern.
Schwetzingen spielte immer höher, war in einer ganz anderen Liga. Seit 2016/2017 stehen sich die Clubs in der gleichen Spielklasse gegenüber und den ersten Vergleich gewann die Fortuna am 2. Spieltag mit 2:0 (0:0) Toren.
Ob der Aufsteiger auch am Samstag beim Tabellensiebten SV 98 Schwetzingen als Sieger hervorgeht, das ist noch lange nicht sicher. Es wird ein umkämpftes Derby werden, was auch Trainer Rene Gölz weiß. Er hat sich mit uns über die Vorbereitung und so manch andere Dinge unterhalten.
Szene aus dem Hinspiel Heddesheim – Schwetzingen. Heddesheims Eduard Hartmann köpft auf das Schwetzinger Tor. Bild: lofi
Herr Gölz, wie verlief die Vorbereitung aus ihrer Sicht?
Gölz: Ganz gut. Wir haben bis auf das Spiel gegen den Südwest-Oberliga-Zweiten TuS Mechtersheim alle Partien gewonnen, konnten dabei viele Dinge ausprobieren. Aber auch Mechtersheim hätten wir bei konsequenter Chancenverwertung schon in der 1. Halbzeit klar auf die Verliererstraße bringen können.
Wie sieht es aktuell personell aus?
Leider hat sich Sandro Inguanta wieder verletzt. Ein Außenmeniskusriss wird ihn jetzt vll. bis Ende der Saison erneut auf Eis legen, das ist sehr schade. Alexander Dirks war mehrfach wegen grippaler Infekte krank, ist erst diese Woche wieder im Training. Daniel Gulde wird ausfallen, er laboriert an einem Muskelfaserriss. Patrick Marschlich und Damian Pritchett hatten schmerzhafte Prellungen. Beide waren zuletzt deshalb nicht einsatzfähig, aber so langsam wird das.
Ist man schon in den Planungen für die neue Saison?
Die Planungen sind schon zu 70 Prozent abgeschlossen. Unser Sportlicher Leiter Manfred Jordan hat entsprechende Gespräche mit den Spielern des eigenen Kaders und etwaigen Neuzugängen geführt und zum Abschluss gebracht. Wir haben bereits 14 Verträge fix, so früh waren wir noch nie. Wir planen zweigleisig, für die Verbandsliga, aber auch für eine etwaige Oberliga. Die Kadergröße soll am Ende in die Richtung 20 + 2 verlaufen. Dazu kämen 2 Perspektivspieler, die sich über die 2. Mannschaft immer wieder empfehlen müssen.
Sandro Inguanta (ganz links) wird nach seinem Außenmeniskussriss einige Monate ausfallen. Mitte Damian Pritchett, rechts Alexander Dirks. Bild: Berno Nix
Gibt es Neuzugänge zu verkünden?
Cihad Ilhan war bekannt, der Transfer. Wir haben vom Ligakonkurrenten TSG Weinheim drei weitere Spieler für die neue Saison verpflichtet. Mit Marcel Schwöbel, Andreas Lerchl und Lukas Cambeis haben wir zukünftig weitere, erstklassige Fußballer in unseren Reihen. Lukas Cambeis ist seit 7 Monaten verletzt, aber wir haben trotzdem Vertrauen in den Spieler und wissen um seine hohe Qualität, wenn er denn fit ist/wird.
Abgänge wird es auch geben?
Stand Heute werden uns vier Spieler aus dem 20+2 Kader definitiv verlassen. Bei anderen wollen wir die Entwicklung in der Rückrunde noch etwas abwarten. Bei zwei Spielern steht eine baldige Entscheidung aus. Wir sind sehr zufrieden, da der Stammkader erhalten bleibt und in der Qualität, als auch Breite weiter verstärkt wird. Das wird 2017/2018 ein sehr starkes Heddesheimer Team werden.
Ist die Oberliga ein Thema im Verein?
Es ist komisch, denn wir hatten auf keinen Fall die Ambition, um einen Oberligaaufstieg mitzuspielen. Wir wollten eine starke Runde spielen, irgendwo zwischen Platz 4 und 6 landen am Ende der Runde. Jetzt haben wir eine bärenstarke Hinrunde hingelegt, stehen auf einem Relegationsplatz. Warum sollten wir den kampflos hergeben? Intern sind wir uns einig, in der Rückrunde wollen wir am Ende auf Platz 1 oder 2 stehen.
Szene aus TSG Weinheim vs. Heddesheim. Heddesheims Nelson Nsowah am Ball – dahinter Weinheims Gregor Zimmermann. Bild: Reimer
Würde die Fortuna eine Oberliga stemmen können?
Ja, auf jeden Fall, was das Sportliche und das Management betrifft. Da sind wir hervorragend aufgestellt. Auch würden wir uns zutrauen, uns in der Oberliga zu halten. Im Umfeld des Vereins fehlt es noch an allen Ecken und Enden an tatkräftigen Helfern. Da müssen wir noch einiges auf den Weg bringen, wenn wir uns gesamtheitlich weiterentwickeln wollen. Auch was die Infrastruktur betrifft, gibt es noch Baustellen.
Wie bewerten Sie die Entwicklung in Weinheim?
Ich denke, die Mannschaft wird weiter Vollgas geben und am Ende auf Platz 1 oder 2 stehen. Die Spieler, die schon bei anderen Vereinen unterschrieben haben, werden nach wie vor für den Verein alles geben, da bin ich sicher. Schade, dass ein solch tolles Team in Weinheim auseinandergerissen wird. Der Fußball hat in dem Verein wohl auch nicht mehr den Stellenwert vergangener Jahre, schade.
Nun noch zum nächsten Gegner, den SV 98 Schwetzingen.
Das ist eine gute Mannschaft, die in der Hinrunde auch viel Verletzungspech hatte. Aber das hatten wir auch, nur will unsere Konkurrenz das nicht immer so sehen. In der Vorbereitung haben die Schwetzinger sehr gute Ergebnisse erzielt, wir sind so oder so vor dieser Mannschaft gewarnt. Auf der anderen Seite schauen wir aber auch erst auf uns selbst. Wir fahren nach Schwetzingen um dort zu gewinnen. Was am Ende herauskommt, sieht man dann. Bis auf Daniel Gulde und Sandro Inguanta treten wir in Bestbesetzung an. Die Jungs brennen auf das erste Pflichtspiel in 2017.
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